Als Student bin ich in den Genuss einer legalen Kopie von Windows Vista gekommen. Die Überraschung war genauso groß wie die Verwunderung! In gewisser Weise hat sich Windows weiterentwickelt, es eifert Linux immer mehr nach. Glaubt ihr nicht? Ist aber so. Inzwischen ist es genauso schwer Treiber zu installieren wie bei Linux. Windows hat erfolgreich eine Reihe von bisher unterstützter Hardware gestrichen (Soundblaster Live und Ethernet (US Robotics) in meinen Fall liefern echtes „Linux-Klima“ ohne Sound und Netz). Es ist wesentlich schwerer, Dateien auszuführen. Man muss 10 Mal vorher bestätigen, dass man sich sicher ist, die Systemeigenschaften anzusehen (PS: beinahe so gut versteckt wie in den Linux-Distributionen). Naja, und irgendwie ist alles langsamer. Aber das wussten wir ja. Was ist nun neu bei Vista? Aero! Vooolll geil zum Ansehen, geiler Effekt, nur praktisch hat es keinen Nutzen! Weil schlussendlich sucht man sich die richtige Anwendung nicht optisch (abgesehen davon, dass einen schwindlig wird), sondern liest die richtige Anwendung aus der Taskleiste ab! Zusammenfassung was ist neu: neue Farben, weniger Hardware. Im Moment ist Vista nur für Experimente zu empfehlen … Die Opensource-Konkurrenz rückt Vista hart zuleibe!

Schneller als erwartet wurde Mozilla Thunderbird 2.0 nach nur einem Release Candidate veröffentlicht. Quasi damit überrumpelt, habe ich meine Meinung aufgegeben, erst in einer der nachfolgenden Bugfix-Releases 2.0.0.x von 1.5 auf 2.0 zu migrieren, und habe sofort losgelegt. Natürlich kam vor allen anderen Schritten erst einmal ein Backup aller alter Daten und die Suche nach der Kompatibilität meiner Erweiterungen. Das habe ich auch gleich zum Anlass genommen, meine Erweiterungsliste gehörig auszumisten. Erstaunlicherweise waren alle Erweiterungen, die ich brauchte, schon für 2.0 einsatzbereit. Sehr erfreulich (ansonsten hätte ich mit dem Nightly Tester Tool nachgeholfen, außer ein Erweiterungsautor hätte auf seiner Website explizit angegeben, dass die aktuelle Version auf keinen Fall 2.0-kompatibel wäre).

Die negativen meiner ersten (visuellen) Eindrücke habe ich bereits zu Zeiten der ersten Beta-Version kundgetan.

Bei den positiven Seiten von Thunderbird verweise ich der Kürze wegen auf die Liste der Neuerungen/Veränderungen. Sie – und das, was ich bei Software sowieso am meisten mag: Fehlerbereinigungen, Fehlerbereinigungen, Fehlerbereinigungen – machen Thunderbird 2.0 zu einem attraktiveren Produkt als seine Vorgänger.

Positiv hervorzuheben ist noch, dass die Komprimierung ab einer einzustellenden Speicherplatzgröße nun automatisch erfolgt. Dass dies nicht automatisiert war, war bisher eine Gefahr für unerfahrene Nutzer, die ohne zu komprimieren sonst Unmengen an Datenmüll ansammeln könn(t)en.

Anmerkung zu einigen Erweiterungen

Wichtig und beachten sollte man bei Wörterbüchern, dass nur jene installiert werden sollten, die sich auf erweiterungen.de oder (am schnellsten aktuell gehalten) addons.mozilla.org befinden. Denn diese Wörterbücher installieren sich als Erweiterung ins Benutzerprofil und nicht mehr wie die alten Wörterbücher von Thunderbird 1.5 ins Programmverzeichnis. Zusätzlich sind die neuen Wörterbücher mit Firefox 2 kompatibel und aktualisieren sich automatisch über den Addons-Manager

Extra hervorzuheben sind die großen Verbesserungen in der Benutzerfreundlichkeit und die einfachere Bedienbarkeit der Erweiterung Enigmail 0.95 für Thunderbird 2.0 im Vergleich zu den älteren Versionen von Enigmail (bis zu 0.94.x) für Thunderbird 1.5. Damit wird es für Anfänger noch leichter, mit OpenPGP und verschlüsselten Mails zu arbeiten. (Was jedem zu empfehlen ist.) Ich bedanke mich herzlich beim Entwicklerteam von Enigmail!

Aufgegeben habe ich unter anderem die Erweiterung ContactSidebar. Früher habe ich mich zwar mokiert über das Fehlen der Adressen-Anzeige unterhalb der Ordnerleiste in der Hauptansicht des Programms. Zwischenzeitlich habe ich aber erkannt, dass diese Adressen dort völlig sinnlos sind und nur Platz verschwenden. Beim Schreiben von Mails kann man in Thunderbird sowieso die Adressenliste mit einem Knopfdruck aktivieren und damit arbeiten. Man braucht sie nicht auch noch im Hauptfenster.

Erstmals ausprobiert habe ich Lightning, da die Entwicklung in den letzten Monaten stark an Geschwindigkeit zugenommen hat (Dank der Beteiligung von Sun Microsystems, das für die weitere Zukunft plant, Thunderbird und Lightning/Calendar mit OpenOffice.org zu bündeln, um besser mit Microsoft Office und Outlook konkurrieren zu können). Den Platz, den ich durch das Weglassen von ContactSidebar gewonnen habe, habe ich nun wieder durch Lightning verloren.

Erweiterungsliste

Attachment Sizes

Zeigt bei Anhängen die Dateigröße hinter dem Dateinamen an. Leider schneidet die Erweiterung die Dateinamen ab, um Platz für die Dateigröße zu haben, was der Leserlichkeit und Übersichtlichkeit schadet, wenn man mehrere Anhänge hat, die lange und ähnliche Namen besitzen.

AutoMsgSelect

Zeigt die neueste Nachricht in jedem Ordner an. Dies ist zwar sicherheitstechnisch nicht sinnvoll (weil sofort die neueste Mail im Vorschaufenster angezeigt wird und dadurch Schadcode im HTML-Quelltext ausgeführt werden kann), aber es ist zumindest für mich irritierend, dass keine Mail angezeigt wird, wenn ich auf einen Ordner klicke. Leider ist die Erweiterung nur bis Thunderbird 1.5 freigegeben, weshalb ich sie händisch mit Version 2.0 kompatibel machen musste (es haben sich derzeit noch keine negativen Auswirkungen gezeigt; Thunderbird 1.5 und 2.0 sind sich unter der Haube noch sehr ähnlich).

Buttons!

Ermöglicht mir neue Schaltflächen zum bequemen Ab- und Anstellen von HTML-Mails und Erlauben/Verbieten des Herunterladens von Bildern aus dem Internet.

Contacts Add BCC button

Fügt eine „BCC“-Schaltfläche bei der Kontakt-Sidebar des Verfassen-Fensters hinzu.

Deutsches Wörterbuch, erweitert für Österreich

Display Mail User Agent Extension

Unverzichtbare Erweiterung seit Anbeginn. :) Nähere Erklärung siehe Artikel Thunderbird 1.5. Danke dem Autor für seine Mühe!

Enigmail

Extension Manager Extended

Zeigt mehr Informationen über die Erweiterung im Addons-Manager und ermöglicht das Springen ins Erweiterungsverzeichnis. Damit erspart man sich das händische Durchsuchen der Verzeichnisse nach der gesuchten Erweiterung.

Folderpane Tools

Damit können die E-Mail-Konten beliebig gereiht und ein Startordner angegeben werden. Das erspart das Anzeigen der Thunderbird-Startseite (und das Laden derselben aus dem Internet).

Lightning

MagicSLR

Erweitert die Symbolleiste um mehrere Schaltflächen zum Senden und Abrufen von E-Mails.

Minimize to Tray

Zum Minimieren des Programm-Fensters in den Infobereich der Taskleiste. Das spart Platz.

Nightly Tester Tools

Eigentlich installiere ich diese Erweiterung nur, um verschiedene Angaben zum Programm und zum Profil in die Titelleiste von Thunderbird zu bringen. Damit weiß ich sofort, mit welcher Programmversion und mit welchem Profil ich gerade arbeite.

Bildschirmfotos


Foto von Thunderbird 2.0


Foto von Thunderbird 2.0 mit der Erweiterung Lightning (Kalenderfunktion)


Foto von Thunderbird 2.0 mit geöffnetem Mail-Fenster inklusive Adressbuch


Foto von Thunderbird 2.0 mit geöffneter Lightning-Monatsübersicht

PS: Dies ist ein Fortsetzungsartikel von Thunderbird 1.5 vom Januar 2006.