Mit jeder neuen Version von OpenOffice.org wird die Benutzerfreundlichkeit erhöht. Eine unrühmliche Ausnahme stellt die 3.1er-Reihe dar, die mehrere neue Probleme schaffte – unter anderem ungewolltes Zum-Cursor-zurückspringen oder dass Dialogfenster im Hintergrund geöffnet werden.
So sind auch in OOo 3.2 wieder einige Probleme aus meiner Usability-Liste behoben worden. Die Behebung der Problem geschah nicht wegen meiner Liste, aber wenn man bei wirklich offensichtlichen Problemen die Werbetrommel ausreichend rührt, schauen manchmal ein paar Entwickler oder Verantwortliche auf das Problem und versuchen es zu beheben.
Um die Akzeptanz bei Umsteigern weiter zu erhöhen und bisherigen Nutzern ein effektiveres Umgehen mit dem Programm zu ermöglichen, müssen noch einige Hürden genommen werden. Darum habe ich eine Liste von 10 von mir frei zusammengesuchten Problemen erstellt, die ich 2010 gern gelöst sehen würde. Und die Hoffnung stirbt zuletzt.
- Easier Cropping and rotating of images (Writer)
- Compare Document doesn’t compare tables (Writer)
- Show quantity of selected cells in the „Name Box“ of the Formula Bar (Calc)
- Find & Replace: keep the „More Options“ dialog open when item is selected (Calc, planned for 3.3)
- Calc loses selected range in a sheet when going to another sheet (Calc)
- „Restart Numbering“ on first list item not preserved (Writer)
- Jumping when selecting image (Writer)
- Editing document with pictures and frames is jumpy (Writer)
- Deleting graphics makes display jump (Writer)
- MSInteroperability-18: watermarks (Writer)
Falls jemand diese Probleme ebenfalls behoben haben möchte, bitte ich dafür im Issue-Eintrag seine Stimme abzugeben (auf „Vote for this issue“ klicken) oder in Mailinglisten oder sonstwo Entwickler direkt und konstruktiv darauf anzusprechen.
Habt ihr euch so eine Liste? Oder welche Issues würdet ihr einsetzen statt meiner?
Zu OpenOffice.org 3.0 und 3.1 habe ich ausführlichere Artikel geschrieben. Diesmal verweise ich vorzugsweise auf die bebilderte offizielle Seite Neue Funktionen in OpenOffice.org 3.2.
Auch andere haben darüber berichtet: Golem, LinuxCommunity (auch hier), Linux-Magazin, Pro-Linux.de, UbuntuUsers.de, Ubuntu-Center, derStandard.at oder Heise.
Schön zu sehen ist, dass auch einige Punkte in 3.2 behoben wurden, die in der von mir gepflegten Usability-Liste stehen.
Beim Arbeiten merke ich vor allem deutliche Geschwindigkeitszuwächse und das Ende der nervenden Zurück-zum-Cursor-Sprünge beim Scrollen.
Für 3.3 sind auch schon Neuerungen geplant. Die größten werden sicher die ersten Ableitungen aus dem Projekt Renaissance und der überarbeitete und verbesserte Druckdialog sein, der nun auch eine Vorschau der Seiten anzeigt.
Nach über 4 Jahren habe ich wieder ein großes Update gemacht. WordPress ist nun am aktuellen Stand und der deswegen nötige Wechsel auf den neuen Server von all-inkl.com mit einer aktuelleren MySQL-Version verlief absolut problemlos. Dankeschön den Mitarbeitern der Neue Medien Münnich!
Mit der überarbeiteten Ajax-Oberfläche komme ich überraschend gut klar; ein Indiz für eine gute Benutzerfreundlichkeit. Akismet, das Antispam-Plugin musste natürlich sofort aktiviert werden. Nach anderen nützlichen Plugins muss ich erst suchen. Wenn jemand einen Tipp hat, nur heraus damit!
Den Wechsel habe ich auch gleich dazu genutzt, dem Blog ein modereres Aussehen zu verpassen. Ich hoffe, die Lesbarkeit ist mit dem dunklen Hintergrund auch bei allen Eventualitäten gegeben.
Einen ersten Nachteil im neuen WordPress habe ich bereits gefunden: Die nützliche Vorschaufunktion unterhalb des Textfeldes, in dem man den Artikel schreibt, ist verschwunden und wurde durch eine Schaltfläche ersetzt, die eine neue Seite mit der Vorschau öffnet(!) – igitt, was für ein Rückschritt in die 90er.
SUMO ist nicht nur hilfreich, anscheinend ist es auch schmackhaft:
Manche werden mich für völlig deppert halten, aber ich gebe es zu: Ich mag das derzeitige Wetter!
Seit zwei Wochen (oder mehr?) hat es fast durchgehend zwischen -5 und -10 Grad Celsius und alle paar Tage oder Nächte schneit es mehrere Zentimeter (vorgestern musste ich abends und morgens je eine Handbreite Schnee vom Auto fegen).
Was daran schön ist? Erstens ist es nicht feucht. Das heißt, die Autos vereisen nicht wirklich und die Straßen und Wege sind keine Schlittschuhbahnen. Der Schnee ist leicht und trocken. Das macht das Schneeschaufeln wenigstens zu keinem Kraftakt. Und zweitens ist es richtig winterlich: Alles ist weiß bedeckt, wenn man mal von den braunen, gesalzenen Suppen namens Hauptstraßen absieht. So was wünscht man sich meist in der Adventszeit. Und drittens, nicht zu vergessen, versinkt Österreich nicht gleich im völligen Chaos wie andere Teile Europas, wenn es mal ein paar Zentimeter mehr schneit.
Deshalb: Bleibt cool, erfreut euch am Winter. Bald ist sowieso wieder alles weggschmolzen.
Worum es geht
Im weltweiten Netz wird derzeit an vielen Stellen über das Thema Codecs für HTML5-Vodeos diskutiert. Einige Leute unterstellen Mozilla, stur* oder blöd** zu sein. Andere meinen, Google würde mit der Forcierung von H.264 die Freiheit des Internets mit Lizenzen und Patenten untergraben.
* stur, weil sich Mozilla weigere, den angeblich besseren Codec zu implementieren
** blöd, weil Mozilla doch bitteschön die Codecs des Betriebssystems nutzen solle
Mozilla, Opera und Wikimedia unterstützen Ogg/Theora und wollen das Internet und dessen Inhalte lizenz- und patentfrei halten. Auch um den Preis, dass die Nutzer von Opera und Gecko-Browsern die HTML5-Videoplattform von YouTube in ihrer derzeitigen Form nicht nutzen können. (Übrigens: Auch Chromium-Nutzer sind dort ausgeschlossen!) Das ruft natürlich Unmut hervor und führt dazu, dass viel FUD verbreitet wird.
UnFUDing
Mozilla Firefox 3.6 verwendet den verbesserten Theora-Codec in der Version 1.1, weshalb das Argument, H.264 sei so viel besser für Nutzer und Anbieter, nicht mehr gelten kann. Ein Vergleich von YouTubes H.264 und Ogg/Theora zeigt, dass der Normalverbraucher objektiv gesehen kein Format bevorzugen kann nur allein wegen der Qualität.
Würde Google nur ein Jahr Entwicklung und Geld in Ogg/Theora investieren, wie es in der Vergangenheit Wikimedia und Mozilla bei Theora 1.1 getan haben, wären wahrscheinlich auch die letzten Reste Zweifels ausgeräumt.
Vielleicht will aber Google die aktuelle Verwirrung nur nutzen, um einen eigenen Codec zu präsentieren, der die zerstrittenen Lager gleichermaßen zufrieden stellt. Nach dem Motto: Wenn die einen H.264 nicht wollen und die anderen Ogg/Theora nicht, bieten wir (Google) euch den goldenen Gral für alle – sofern zu 100% keine Patente vermutet/verwendet und keinerlei Lizenzgebühren verlangt werden.
Und was ist mit Nokias Argument gegen Theora, dass noch unbekannte „U-Boot-Patente“ auftauchen könnten, die alle Nutzer und Anbieter aus heiterem Himmel mit Geldforderungen überschütten würden? Irgendwie erinnert mich das an Microsofts nie enden wollende Behauptung, dass der Linux-Kernel mehrere Microsoft-Patente verletzten würde. Gesagt, welche das wären, oder dagegen etwas getan hat Microsoft aber nie. Wird es nicht langsam zu spät dafür?
Viel diskutiert und erklärt bei Mozilla
Da Mozilla einerseits eine Verantwortung gegenüber seinen Nutzern hat, ihnen das bestmögliche Interneterlebnis zu bieten, andererseits Mozilla aber in seinen Statuten festgelegt hat, dass die Förderung und Verteidigung eines freien Internets allen anderen Interessen voransteht, müssen die Mozilla-Verantwortlichen und wichtige Gecko-Entwickler erklären, wieso sie handeln, wie sie handeln, und sie verteidigen sich gegen Anschuldigungen. Hier auszugsweise einige Verweise:
- Debating Ogg Theora and H.264
- HTML5 video and H.264 – what history tells us and why we’re standing with the web
- Video, Freedom And Mozilla
- LCA
- ActiveX All Over Again
- H.264 Licensing And Free Software
- HTML5 Video und H.264
Warum der Video-Codec in den Browser soll
- Nicht alle Betriebssysteme haben den Codec installiert (z.B. Windows XP-Nutzer gehen leer aus) oder haben den selben Codec installiert.
- Sicherheitslücken können am schnellsten geschlossen werden, wenn sie die Browserhersteller selbst schließen und nicht warten müssen, bis sich die Nutzer dazu bequemen, auch ihre Codecs zu aktualisieren (was z.B. unter Windows nicht automatisiert passiert).
Warum Ogg/Theora (oder ein anderer lizenz- und patentfreier Videocodec) die einzig richtige Wahl für Mozilla ist
- Mike Shaver hat es vor einem Jahr in seinem Blog so formuliert:
Our commitment to the success of open video on the web requires that we select codecs for Firefox that are usable by everyone, without restriction or licensing fee. To that end, we’ve chosen Theora as the format for Firefox 3.5.
- Mozilla wird nicht (freiwillig) für H.264 Lizenzgebühren zahlen, auch wenn es theoretisch leistbar wäre. Denn auch wenn die offiziellen Firefox-Versionen damit „geschützt“ wären, wären es nicht die Ersteller von Videos oder Produkte, die von Firefox/Gecko abgeleitet sind, oder Linux-Distributionen.
- H.264 ist nicht wirklich kostenlos für jeden. Irgend jemand in der Kette vom Videosoftwarehersteller und Browserhersteller bis hinunter zum Videoersteller und Endbenutzer muss Lizenzgebühren zahlen. Siehe Robert O’Callahans Kommentar H.264 Licensing And Free Software.
- Es existieren bereits Implementierungen von H.264 in freier Software. Aber die befinden sich gesetzlich gesehen in einer Grauzone und sind für Mozilla (und andere Firmen/Organisationen) nicht verwendbar.
- Auch Videoinhalte sollen wie HTML, CSS und JavaScript frei von jeglichen Lizenzen und Patenten sein, damit jeder Mensch ohne Einschränkung vom Web profitieren und daran teilnehmen kann. Wäre denn das Web heute so frei und vielfältig, wie es ist, wenn z.B. HTML lizenzpflichtig gewesen wäre? Christopher Blizzard hat dazu gesagt:
You must be able to implement and deliver that technology without requiring anyone’s permission or license. In reality this means that it should be available on a royalty-free basis and without encumbered documentation. … In the video world, there are some formats that fit the first quality: Some formats are documented, understood and even widely deployed. But more often than not they are subject to to per-unit royalties, large up-front fees and creating content in those formats (the encoders) are often so expensive as to be prohibitive to all but only the deepestpocketed corporations or well-funded startups. And there are very few video formats that meet the second. This is not the kind of decentralization that made the web thrive. It is quite the opposite. … In Firefox 3.5 we’re including support for the OGG container format with the Theora video and Vorbis audio codecs for the
<video>
element. They represent one of the few combinations of formats that fits both the criteria above. They aren’t perfect formats, but they are certainly good enough for how video is used on the web today. And they are improving with time. … We hope that by releasing video from the plugin prison and letting it play nice with others we’ll be able to open up a new wave of creativity around video. - Theora erfüllt die Anforderungen der Lizenzbestimmungen des W3C. (Genaueres dazu im dritten Absatz von hjas Blog.)
- Flash ist auch proprietär, was spricht dann gegen H.264? Antwort: Flash ist nicht im Browser integriert und stellte bis jetzt die einzige Möglichkeit dar, gewisse Effekte und Videos im Web darzustellen. Mit HTML5 ändert sich das (Video-Element, Canvas, SVG, SMIL …). In Zukunft soll es besser laufen als bisher und man sollte die Abhängigkeit zu einem geschlossenen Format nicht auch noch für die Zukunft fest zementieren. Noch dazu ist Flash einer der Hauptgründe für Browserabstürze und Sicherheitslücken, die lange nicht geschlossen werden. Im Browser integrierte Komponenten können besser kontrolliert und abgesichert sowie Probleme schneller behoben werden.
- Was ist mit den Nachfolgern von H.264? Werden die auch so „günstig“ sein? Man macht sich ja mit dem Codec nicht nur für die derzeitige Version abhängig, sondern auch für alle künftigen Versionen.
Meinung
Was ist eure Meinung zu dem Thema? Habt ihr weitere Argumente für und wider Ogg/Theora bzw. H.264?
Nachtrag 2010-02-18
Ruft mal die Seite http://translate.google.de/?hl=&ie=UTF-8&sl=en&tl=de#en|de|Why doesn’t Youtube HTML5 support Firefox? (dt.: Warum Untersetützt HTML5-Youtube nicht Firefox?) auf und seht euch die Übersetzung an. Google erlaubt sich dreiste Spielchen. ;-)