Bei ausreichenden Englischkenntnissen empfehle ich das Video von Alex Faaborg zum Thema Why Tabs are on Top in Firefox 4 – wieso bei Firefox 4 die Tabs oberhalb der Adressleiste stehen werden anstatt wie jetzt darunter.

Im Video werden 4 Gründe dafür und 1 dagegen aufgeführt. Die Gründe dafür sind, dass sich erstens die bisherigen Steuerelemente, die mit Tabs zusammenhängen (Tabs, Adressleiste, Seite neu laden oder vor und zurück usw.) über die Oberfläche verteilen anstatt beisammen zu stehen. Bei Tabs ganz oben beziehen sich die Steuerelemente und die Adressleiste auch optisch auf das gerade offene Tab.

Der zweite Grund dafür ist die einfache und konsistente Benutzbarkeit von „Anwendungs-Tabs“ (AppTabs), mit denen man Webanwendungen über die Tab-Leiste zugänglich machen kann (z.B. Google-Mail oder eine Online-Tabellenkalkulation) und sie sich so mehr wie richtige Programme anfühlen.

Der dritte Grund, der für Tabs ganz oben spricht, ist die vermehrte Verwendung von Tabs anstelle von Dialogfenstern z.B. für die Lesezeichenverwaltung, die Browser-Einstellungen oder die Verwaltung der Add-ons. Damit wird dann die Adressleiste ausgeblendet, wenn die Lesezeichenverwaltung offen ist.

Der letzte Grund dafür handelt von den neuen Benachrichtigungen und Interaktionen wie z.B. die Passwortabfrage. Diese werden in einer Art Benachrichtigungsblase unter der Adressleiste erscheinen. Wenn die Tabs unterhalb der Adressleiste stehen wie bisher, werden durch die Benachrichtigungsblasen darunter liegende Tabs nicht mehr anklickbar sein.

Der Grund dagegen betrifft die längeren Mauswege, die man zum Wechseln zu einem neuen Tab vom Seiteninhalt weg zurücklegen muss.

Noch eine Bemerkung zur Beruhigung: Wer die Tabs lieber unter der Adressleiste sehen will wie bisher auch, wird es natürlich per Mausklick einfach zurückstellen können. Firefox ist schließlich äußerst anpassungsfähig.

PS: Robert Kaiser hat über Tabs oben in SeaMonkey gebloggt (englisch).

PPS: Auf be-jo.net gibt es eine bebilderte, ausführliche, deutschsprachige Erklärung im Artikel Position der Tabs in Firefox 4.

Wenn jemand im Lesen englischer Texte geübt ist und über die aktuelle Arbeit des Teams für die User Experience des kommenden Firefox 4 am Laufenden gehalten werden will, dem empfehle ich das Weblog von Alexander Limi.

Was ist die User Experience? Das bedeutet Nutzererlebnis und meint in der EDV-Welt das Look, Feel und die Usability von Benutzeroberflächen (Webseiten, Programmen usw.). Schon wieder Fremdworte! Also damit ist im Grunde gemeint, dass Benutzeroberflächen in sich stimmig aussehen sollen und die Bedienung konsistent und einfach sein soll.

Auch Firefox 4 soll weiter verbessert werden und dazu ist das UX-Team da. Im Blog von Alexander Limi erfährt man Genaueres über dessen Arbeit sowie über andere Aktionen wie z.B. die Paper Cuts.

Paper Cuts sind auch aus Ubuntu bekannt und meinen kleine aber störende Probleme oder Inkonsistenzen bei der Bedienung, die von den Entwicklern behoben werden sollen. Vielleicht findet der eine oder andere darunter ja ein Problemchen, das er immer schon behoben haben wollte …

Mein letzter Artikel zur deutschsprachigen Firefox-Hilfe auf support.mozilla.com (kurz SUMO genannt) ist jetzt ein halbes Jahr her. Damals im Dezember 2009 war der Anlass zur Freude, dass wir 200 SUMO-Artikel übersetzt und für die Öffentlichkeit freigeschaltet hatten.

Nochmal in Kürze, was SUMO ist: Im Juni 2008, also vor genau zwei Jahren, übernahm die Website support.mozilla.com die Aufgabe, die bis einschließlich Firefox 2.0 die fix integrierte Hilfe übernommen hatte. Die Hilfe-Inhalte von Firefox 2.0 wurden nach SUMO portiert und für die damals baldige Veröffentlichung von Firefox 3.0 angepasst. Das war der Beginn der deutschsprachigen Übersetzungstätigkeit auf SUMO.

Der Anlass des Artikels diesmal: 100%!

Am Samstag, dem 29. Mai 2010 um 14:30 MESZ war es dann so soweit. Nach zweijähriger Arbeit hatten wir SUMO für Firefox vollständig übersetzt:

  • Prozentangabe der übersetzten Artikel: 100% vollständig
  • Anzahl der übersetzten Artikel: 288 von 288 Artikeln übersetzt
  • Prozentangabe aller Seitenzugriffe, die mit den übersetzten Artikeln abgedeckt werden: 100% übersetzt

Diese Zahlen und die Liste aller SUMO-Artikel kann jederzeit auf der Seite Alle Artikel der Wissensdatenbank abgerufen werden.

Damit helfen wir Millionen von deutschsprachigen Firefox-Nutzern, die über das Hilfe-Menü die SUMO-Seiten besuchen.

Dank …

Der Dank dafür gebührt allen freiwilligen Helfern, die im Forum die Arbeit koordiniert und mitgeholfen haben. Am Ende hat sich vor allem Tobbi hervorgetan und viele Übersetzungen begonnen.

Aber die Arbeit ist natürlich damit nicht vorbei! Spätestens mit jeder Veröffentlichung einer neuen Hauptversion von Firefox (die nächste wird wohl Firefox 4.0 gegen Ende des Jahres sein) werden neuen Artikel dazu kommen oder alte Artikel überarbeitet werden müssen. Besonders die Überarbeitung von bestehenden Artikeln ist eine diffizile Angelegenheit, die mehr Aufwand bedeutet als eine reine Neuübersetzung. Wer das nicht scheut, ist bei uns herzlich willkommen.

… und es geht weiter

Und auch Neuübersetzungen gehen uns nicht aus. Denn es gibt noch eine Firefox-Variante, die ein eigenes SUMO besitzt: Firefox für Mobilgeräte auf mobile.support.mozilla.com.

Die Artikel bei SUMO für den mobilen Firefox sind nicht so zahl- und wortreich wie für den Desktop-Firefox. Das macht die Arbeit leichter. Wer mithelfen will, findet im Forum eine Einleitung dazu und neben den Anleitungen auf SUMO selbst haben wir auch eine Zusammenfassung der wichtigsten Übersetzungstipps.

Wenn sich jemand weniger mit Firefox sondern mehr mit Thunderbird beschäftigt, für den gibt es auch die Möglichkeit, das Thunderbird-SUMO (kurz SUMOMO genannt) für deutschsprachige Leser zu übersetzen. Aber das ist eine andere Geschichte …

Manchmal darf man richtig schön stolz auf sich sein. Und am Mittwoch war so ein Tag, an dem ich das war. Denn ich habe etwas Neues geschafft. Ich habe wichtige Daten auf einer versehentlich formatierten und teilweise überschriebenen Festplatte wiederhergestellt.

Das klingt nicht gerade weltbewegend. Für meinen Arbeitskollegen, dem die Daten gehören, ist es das aber. Für mich ist es das auch, weil ich vorher noch nie etwas mit Datenrettungswerkzeugen zu tun gehabt hatte. Und vor allem bin ich stolz auf das Ergebnis, weil ich in 3 Tagen geschafft habe, was eine EDV-Firma in einer Woche nicht fertig gebracht hat.

Womit habe ich das gemacht? Mit Testdisk. Testdisk ist ein geniales Open-Source-Programm, mit dem man verloren geglaubte Daten oder Partitionen wiederherstellen kann. Zufällig hatte ich eine Weile zuvor das c’t-Sonderheft Linux gekauft, bei dem eine Live-CD der von Debian abstammenden Linux-Distribution Knoppix dabei war.

Ich habe einen Rechner mit Knoppix im CD-ROM-Laufwerk gestartet. Dann habe ich die Festplatte, auf der sich die verlorenen Daten befanden, lesend eingebunden und mit Hilfe des Befehls dd die gesamte Festplatte kopiert und als Image-Datei auf eine größere Festplatte abgespeichert. Diese ganze Aktion lief nebenher während eines ganzen Arbeitstages, da das Festplatten-Image auf eine per USB angeschlossene externe Festplatte kopiert wurde, was natürlich nicht besonders schnell ging. Dieses Image habe ich dann lesend gemounted. Nun konnte ich mit dem Image der Festplatte arbeiten und experimentieren. Die Originalfestplatte blieb dabei unberührt.

Experimentieren musste ich aber gar nicht, denn ich habe einfach Testdisk gestartet und eine Analyse durchgeführt. Es kamen viele Festplattenfehler zum Vorschein (seltsam, da die Platte nur einmal drüberformatiert wurde; vielleicht gab es auch einen Hardware-Defekt, der bisher noch nicht bemerkt worden ist). Danach lies ich eine „Deeper Search“, eine intensivere Suche auf Cylinderebene durchlaufen, was wiederum erst am nächsten Tag abgeschlossen war.

Das Ergebnis dieser intensiven Suche waren wieder viele Fehlermeldungen und einige Partitionsstücke, die ich dann auf wiederherstellbare Dateien durchforsten konnte. In diesen fand ich dann viele wichtige Dateien, die ich sofort exportierte. Dieser Kopierprozess lief den ganzen Tag über und am Ende waren rund 170 GB an brauchbaren Daten wiederhergestellt.

Das alles lief über die Live-CD mit Knoppix und mit dem Programm Testdisk. Testdisk ist ein simples, englisch gehaltenes Konsolenprogramm. Aber es ist Gold wert! Es hat ein wesentlich besseres Ergebnis geliefert als die ganzen pseudoprofessionellen proprietären Kaufprogramme mit ihren hübschen grafischen Oberflächen, die Windows-Administratoren und jeder Computerlaie per Maus bedienen kann. Bei Testdisk muss man sich vielleicht hier und da mit Internet-Anleitungen einlesen, dafür bringt es aber auch das erhoffte Ergebnis – für jeden.