Nach einer Verzögerung ist OpenOffice.org endlich in Version 2.4 erschienen. Bei 2.3 habe ich im Blog selbst die wichtigsten Neuerungen präsentiert, heute lasse ich das lieber andere machen. Noch dazu, wo es so schön präsentiert wird. :)

OpenOffice.org Ninja präsentiert die Neuerungen von OOo 2.4.0, untermalt mit Bildschirmfotos und Videos.

Im OpenOffice.org-Wiki kann man sich die Kurzübersicht der wichtigsten Änderungen ansehen: OOo Features.

Für mich persönlich wichtig sind die neuen Funktionen: separate Zoom-Einstellung je Tabelle, das vereinfachte Kopieren und Verschieben von Zellen in Calc, die vereinfachte Sprachauswahl in der Statusleiste und dass mit Bild rauf und Bild runter nun im Calc auch neue Seiten angeschaut werden können (hört sich trivial an, ist aber wichtig für die Benutzerfreundlichkeit in Calc).

Zugleich mit OOo 2.4 ist auch das neue Website-Design präsentiert worden. Mir gefällt aber die englische Seite besser als die deutsche, die weniger aufgeräumt, zu bunt und viel zu breit wirkt.

Als Vorschau kann man sich bereits auf die Neuerungen in OpenOffice.org 3.0 (ausführlich bebildert; oder Testbericht lesen) freuen, das im Herbst 2008 erscheinen soll.

Firefox 3 erscheint erst in wenigen Monaten, eine neue Funktion will ich jedoch vorstellen. Sie hat das Zeug, unentbehrlich zu werden und wird über kurz oder lang sicher auch in alle anderen Browser eingebaut werden. Die Rede ist von der verbesserten Adressleiste des Firefox 3, die von den Entwicklern zuerst SmartBar und dann AwesomeBar genannt wurde.

Mit AwesomeBar kann man in der normalen Adresszeile alle Lesezeichen sowie die bisher besuchten Seiten (im Firefox 2 im Menü Chronik zu finden) auf einfache und effektive Weise durchsuchen. Zum Beispiel muss man nur noch oester eingeben und man bekommt forum.oesterchat.com, www.oesterchat.com und web.oesterchat.com vorgeschlagen (wenn man diese Seiten gelesezeichnet oder schon mal besucht hat) sowie alle Unterseiten davon, die man bisher besucht hat. Der ältere Artikel SmartBar to AwesomeBar (englisch) gibt einen Einblick dazu.

Anfang März gab es aber einen weiteren Artikel zum Thema: Beyond Awesome. Seit dem vorherigen Bericht hat sich viel getan. Die Suchergebnisse werden nun gereiht nach dem „Frecency“-Prinzip. Frecency ist eine Kombination von Häufigkeit (engl. frequency) und Neuheit (engl. recency). Je neuer eine Adresse ist und je häufiger sie bisher aufgerufen wurde, desto weiter oben wird sie bei den Ergebnissen angezeigt und kann per Tastatur oder Mausklick ausgewählt werden. Bilder dazu kann man bei Beyond Awesome bewundern.

Eine andere Neuerung ist die Möglichkeit, nach mehreren Begriffen gleichzeitig zu suchen. for oester wird zum Beispiel forum.oesterchat.com und dessen Unterseiten vorschlagen.

Eine weitere Neuerung ist das gezielte Suchen mit Sonderzeichen. Mit * oester durchsucht man seine gespeicherten Lesezeichen. Mit ^ oester durchsucht man gezielt seine Chronik, ohne die Lesezeichen miteinzubeziehen. Mehr dazu gibt’s bei Beyond Awesome.

Möge Firefox 3 bald kommen und das Wiederfinden von Webseiten gravierend vereinfachen.

Über verschlungene Wege bin ich mit meinem Ubuntu 7.10 auf zwei Astronomieprogramme gestoßen. Der Laptop hat zum Glück eine hervorragende 3D-Grafikkarte, welche notwendig sind, um die Programme nutzen zu können.

Stellarium ist eine freie Planetarium-Software, mit der man den Sternenhimmel (fast) von jedem beliebigen Punkt der Erde aus beobachten kann. Die Sternzeichen kann man sich in hübschen Grafiken darstellen lassen. Wer es andächtig haben will, der kann sich die Abend- oder Morgendämmerung am Äquator oder in Kanada ansehen. Mit einem Tastendruck ist es sogar möglich, sich den Sternenhimmel vom Mond oder einem unserer Nachbarplaneten anzusehen.

Beeindruckender ist Celestia, ein freies 3D-Astronomieprogramm, mit dem man durch das Universum fliegen und sich die Planeten, Monde und Sterne ansehen und ihre Flugbahn verfolgen kann. Es ist beeindruckend, vom Mond aus mit beschleunigtem Zeitverlauf die Flugbahn der Erde zu verfolgen oder die vielen Jupiter-Monde beim Umkreisen des Riesengasplaneten zu beobachten. Mittels zahlreicher Erweiterungen lässt sich die Auflösung von Planetenoberflächen erheblich verbessern, die Anzahl der angezeigten Sterne und Galaxien erhöhen oder gar das Raumschiff Enterprise im Raumdock um die Erde (Star Trek) oder Endor mit dem Todesstern (Star Wars) hinzufügen.

Wirklich nette Spielereien für Astronomie-Interessierte. Mein Dank gilt allen Entwicklern, die dies möglich gemacht haben.

Wer bei Mozilla Links den Artikel über die neuen und verbesserten Funktionen in Firefox 3 Beta 3 (englisch) noch nicht gelesen hat, sollte sich den aktualisierten Artikel über die Funktionen in Firefox 3 Beta 4 (englisch) durchlesen.

Auf 4 langen, bebilderten Seiten beschreibt der Autor die neuen Funktionen, Verbesserungen und was unter der Haube an der Gecko-Engine alles geschraubt wurde. Sehr empfehlenswert. Macht richtig Vorfreude auf Firefox 3, der im 2. Quartal 2008 veröffentlicht werden wird.

Diese Woche erscheint GNOME 2.22, welches auch im kommenden Ubuntu 8.04 der Standarddesktop sein wird. Die größten Neuerungen können zusammenfassend bei den offiziellen Release Notes nachgelesen werden oder aufbereitet bei Heise Open.

Revolutionäre Neuerungen sind nicht dabei. Aber GNOME behauptet ja, stetige Entwicklung sei besser als revolutionäre Änderungen wie bei KDE. Man wird die nächsten Jahre sehen, wie sich GNOME 2.x gegen KDE 4.x behaupten kann. Jedenfalls sind alle Neuerungen und Änderungen in GNOME 2.22 eher kosmetischer oder kleinerer Natur, mit Ausnahme vom Wechsel auf GVFS und GIO als virtuelles Dateisystem und die Integration von PolicyKit. Ersteres verspricht in Zukunft wesentliche Verbesserungen zum Beispiel im Dateimanager Nautilus, der noch nicht so handlich ist wie Dolphin in KDE oder der Windows Explorer. Mit zweiterem können Admin-Freigaben für Benutzer nun genauer vorgegeben werden und man kann auch ohne Admin-Rechte Verwaltungsanwendungen ansehen.

Außerdem, und das ist die 3. erwähnenswerte Neuerung, wurden ein paar grundsätzliche 3D-Effekte in Metacity eingebaut (per Voreinstellung aber deaktiviert), so dass man kein Compiz Fusion dafür mehr benötigt. Achja, und das Webcam-Programm Cheese, das nun in GNOME integriert wurde, verwende ich bereits seit November 2007 – ist also nichts Neues mehr für mich. ;)

Programme und Änderungen, die es (meiner Meinung nach: leider) nicht mehr in GNOME 2.22 geschafft hat, sind Ekiga VoIP Client 3.0, Capuchin (NewStuffManager) für das Deskbar-Applet und vor allem notwendige Verbesserungen des GNOME Display Managers (GDM, das Login-Programm beim Systemstart). Mal sehen, wie der Fahrplan für GNOME 2.24 aussehen wird, das im September 2008 erscheint.

Aktualisierung am 01.04.2008:
Ars Technica hat den bisher besten Artikel über die Neuerungen in GNOME 2.22 geschrieben, in dem auch übersichtliche Bilder und informative, weiterführende Links zu den jeweiligen Projekten präsentiert werden: One step forward: a review of GNOME 2.22.

Letztes Jahr habe ich das Open-Source-Jahrbuch zum ersten Mal gelesen. Die Themen darin haben mich fasziniert und meinen späteren Artikel Star Treks Wirtschaft ist wie Open Source, nicht Kommunismus angeregt.

Seit dem 4. März 2008 kann das OSJ 2008 kostenlos heruntergeladen oder in Papierform günstig bestellt werden. Herausgegeben wird es von der TU Berlin.

Machen Sie es so!

Im Artikel Das Babel der Webstandards-Kompatibilität sprach ich von dem Schaden, den das von Microsoft erdachte Meta-Tag des IE8 anrichten könnte. Nun hat Microsoft vorerst zurück gerudert und wird die Darstellung von Webseiten im IE8 nach den aktuellsten Webstandards gewährleisten. Wer den IE7 haben will, muss dies extra per Meta-Tag oder http-Header erzwingen.

Die Nachricht darüber im IE-Blog war die beste von Microsoft seit langem. Es ist eine gute Nachricht für das World Wide Web und für Webstandards und Interoperabilität.

Über die Gründe für diesen Sinneswandel kann man nur spekulieren: Waren es jene WaSP-Mitglieder und die anderen Webdesigner-Größen, die gegen den Meta-Tag waren, die das IE-Team umstimmen konnten? Waren es rechtliche Bedenken wegen der EU und Operas Klage wegen Marktmissbrauchs und Nichteinhaltung von Industrienormen? Will man damit seine letztens groß angekündigte Offenheit an einem Beispiel demonstrieren und die Normierung von Microsofts OOXML voranbringen?

Wie dem auch sei. Wichtig ist, dass es angekündigt wurde. Noch wichtiger wird sein, dass es auch wirklich umgesetzt wird, wenn der IE8 offiziell das Licht der Welt bei den Windows-Anwendern erblickt.

PS: Einige lesenswerte Blog-Beiträge darüber findet man bei Einfach für Alle – Alles wird Gut.