Durch meine Übersetzungstätigkeit bei SUMO (support.mozilla.com) stoße ich ab und zu auf Funktionen von Firefox, die ich noch gar nicht kannte oder einmal davon gehört und dann wieder vergessen habe.

Letztes Beispiel sind die Intelligenten Schlüsselwörter, für die es nun eine kurze Anleitung auf Deutsch gibt.

Kurz gesucht: Auch im Firefox-Wiki gibt es dazu eine Anleitung, aber außer neuen Weblinks wurde die Seite seit 2006 nicht mehr aktualisiert.

Ich war die letzten Tage desktoprechnerlos. Der TFT-Bildschirm ist von einer Sekunde auf die andere ausgefallen. Es gab ein bisschen Geruch, als wäre etwas durchgeschmort. Dann war er nicht mehr zu benutzen.

Wieso ich so etwas Banales extra erwähne? Die Garantie ist erst vor wenigen Monaten abgelaufen, nachdem sie meinem Monitor (oder besser: mir) jahrelang Schutz gewährt hat. Und solche Hardware-Ausfälle passieren meistens knapp nach Ablaufen der Garantiezeit. Wie von Zauberhand.

Die FOSDEM ist schon anderthalb Wochen her und erst jetzt komme ich dazu, meine Eindrücke zu schildern. Kurz gesagt: Die erste FOSDEM war für mich überwältigend! Die FOSDEM bot mir die Möglichkeit, viele auf irgend eine Weise bekannte und interessante Menschen zu treffen und vielen interessanten Vorträge zu lauschen.

Aber alles der Reihe nach.

Eigentlich begann die FOSDEM mit einer unendlich langen Anreise. Ich sage nur: folgendes Bild sagt mehr als tausend Worte.

Wartebank am Frankfurter Flughafen
Schlafgelegenheit am Terminal A des Frankfurter Flughafens

Leider habe ich dadurch das jährliche Beer-Event am Freitag Abend vor der FOSDEM verpasst. Aber ich kam schließlich in Brüssel an und verpasste nur den Anfang der Keynotes. Kaum angekommen auf dem Gelände der ULB, bahnte ich mir den Weg ins große Auditorium und fand einen Raum voller an Open-Source interessierter Menschen vor: jung und alt, mit und ohne Laptop.

Bühne des großen Auditoriums
Vortrag von Mark Surman zur Zukunft von Open-Source
Viele Zuschauer im großen Auditorium
Volle Bänke überall

Die folgenden 2 Tage sah und traf ich so viele Leute, die mir bisher nur über ferne Blogs oder andere Internetwege bekannt waren, zum Beispiel David Tenser, Gervase Markham, den unaussprechlichen Zbignew Braniecki (Gandalf), Mike Connor, David Ascher, Martin Creutziger, Simon Paquet (vom Kalender-/Lightning-Team), Bdale Garbee (von Debian), Tristan Nitot, Robert Kaiser, Theodore Ts’o, Marc Laporte (vom TikiWiki-Team), Marco Zehe (vom Mozilla Accessibility-Team) … Und natürlich andere, die ich vorher schon kennen gelernt hatte: Kadir, Barbara, William …

Diejenigen, die bei Mozilla die meisten Lacher während ihrer Vorträge produziert haben, waren mit Abstand der Brite Gervase Markham von der Mozilla Foundation (die Stiftung) und der Kanadier David Ascher von Mozilla Messaging (Thunderbird). Das sind wirklich besondere Typen und machten ihre Vorträge zu einem Genuss.

David Ascher
David Ascher während seines Vortrags über Thunderbird 3

Allgemein war ich überwältigt von der großen Masse an Kreativität und Offenheit, auf der man bei der FOSDEM trifft. Hier treffen sich keine verstaubten Stubenhocker, sondern kreative Köpfe, die die Welt ein Stückchen verbessern wollen.

Ein anderes beeindruckendes Ereignis war für mich die Versammlung für das Web of Trust vor dem Hauptgebäude der FOSDEM:

Web of Trust
Leute treffen sich, um die Echtheit ihrer digitalen Schlüsseln bestätigen zu lassen

Natürlich war ich auch am Stand von OpenOffice.org. Leider war keiner von Sun Microsystems auf der FOSDEM, mit dem ich Kontakt halte.

Stand von OpenOffice.org auf der FOSDEM
OpenOffice.org hatte seinen Platz gleich neben Mozilla und war gutbesucht

Dass es sich bei der FOSDEM um ein Entwicklertreffen handelte, wurde einem sogar auf dem Klo vergegenwärtigt:

WC-Plakat für Entwickler

Weitere Bilder und Blog-Beiträge zur FOSDEM 2009 findet man für Mozilla auf der Fosdem:2009:Aftermath-Seite.

Irina Sandu schreibt im European Mozilla Community Blog Einzelheiten über einzelne Vorträge von Mozilla-Vertretern.

Besonders empfehlen kann ich das von der Community erstellte Werbevideo für Firefox sowie die Präsentation von David Ascher zu Thunderbird 3.

Zum Schluss noch ein Aufruf, der beim Mozilla-Stand hing:

Plaket: Übersetzer gesucht
Die Mozilla-Community sucht immer Übersetzer für jede Sprache

Die FOSDEM 2009 findet am kommenden Wochenende in der belgischen und EU-Hauptstadt Brüssel statt, und ich freue mich schon darauf. Denn ich werde dort das erste Mal mit dabei sein! Ich bin schon sehr gespannt und weiß noch gar nicht so recht, welche Veranstaltungen ich dort besuchen werde. Es finden ja so viele gleichzeitig statt. Aber natürlich werden es vorrangig die von Mozilla sein. What’s next after Firefox 3.1 von Mike Connor, Thunderbird 3: what’s new, where is it heading, and how you can help von Ludovic Hirlimann und David Ascher (dem Chef von Mozilla Messaging) oder Mozilla Community Sites Project von Zbigniew Braniecki („Gandalf“) kann ich mir beispielsweise nicht entgehen lassen.

Wenn jemand Tipps hat, lasst sie mich wissen! Ansonsten werde ich mich einfach überraschen lassen.

Am 27. Jänner 2009 hatte ich das Vergnügen, mich mit John Lilly, den Chef der Mozilla Corporation, Barbara, die als European Communications Manager das Marketing-Team von Mozilla verstärkt, und Abdulkadir, dem Chefübersetzer der deutschsprachigen Firefox-Version, zu unterhalten. Barbara und John traf ich dabei das erste Mal. Das Treffen fand in Nürnberg statt, was relativ zentral gelegen war für die drei Teilnehmer aus Deutschland und Österreich. John war gerade in Nürnberg beim Kongress „Open Source Meets Business“, das vom 27. bis 29. Jänner 2009 stattfand.

Das Treffen war relativ spontan; zum Glück können auch Nicht-Mozilla-Mitarbeiter und Nicht-Studenten flexibel sein. ;-) Und es hat sich hundertprozentig gelohnt! Bei unseren Gesprächen ging es hauptsächlich um ein persönliches Kennenlernen und um John ein Gefühl für die Bedürfnisse der deutschsprachigen Firefox-Nutzer zu vermitteln. Er war sehr interessiert daran. Und es machte wirklich Spaß, mit John zu reden. Er ist unglaublich locker und gibt einem gleich das Gefühl, nicht mit einem Fremden zu sprechen. Und etwaige Kommunikationsprobleme wegen fehlender englischer Vokabel konnte man mit Händen und Füßen ausgleichen.

Ich hoffe, wir konnten John einige nützliche Informationen vermitteln und er besucht bald wieder die deutschsprachigen Lande. Leider wird er nicht bei der FOSDEM 2009 in Brüssel zugegen sein. Die anderen beiden werde ich dort wiedertreffen.