Alexander Limi hat in seinem Blog Boris Zbarsky zitiert und erläutert, wieso Firefox 4 beim Acid 3-Test nicht den Wert 100 erreichen wird (englisch).

Der Acid 3-Test wird bald 3 Jahre alt (Wikipedia: de/en) und viele Leute denken, dass Firefox nicht kompatibel zu den gängigen Webstandards ist, weil er nicht 100 Punkte schafft. Das ist aber falsch und womöglich wird Firefox für eine ganze Weile oder gar für immer nicht auf die 100 kommen.

Ergebnis des Acid 3-Tests für Firefox 4 in seiner Alpha- und Betaphase: 97 Punkte von 100

Wieso ist Firefox trotzdem kompatibel zu Webstandards? Die Acid-Tests prüfen nur stichprobenartig bestimmte Passagen aus den Webstandards, die z.B. zur Zeit der Veröffentlichung des Tests besonders mangelhaft in den Browsern implementiert waren oder die von Webentwicklern besonders gewünscht werden. Ein Browser mit 90 Punkten beim Acid 3-Test kann natürlich sehr gut kompatibel zu den gängigen Webstandards sein (sofern nur die exotischen Dinge nicht umgesetzt wurden und die 90 Punkte die von Webentwicklern hauptsächlich gebrauchten Dinge abdecken).

Wenn ein Browser dagegen 100 Punkte schafft, dies aber nur durch Mogeln bei der Implementierung der Webstandards möglich war und die Umsetzung deswegen scheinheilig durchgeführt oder gar fehlerhaft ist, ist das dem Acid-Test auch nicht dienlich. (Das geschieht hauptsächlich aus Werbewirksamkeit.)

Firefox schafft in seiner kommenden Version 4 nur 97 Punkte.

Die fehlenden 3 Punkte betreffen SVG-Fonts. Diese seien aber nicht wirklich geschaffen für die Integration in HTML, meint Boris Zbarsky. Unter anderem deswegen sagt sogar die SVG-Working-Group selbst, dass SVG-Fonts nicht mehr zum Kern künftiger SVG-Spezifikationen gehören werden. Die Mozilla-Entwickler werden Gecko also nicht „verrenken“ nur um Acid 3 willen.

Davon abgesehen schaffen Opera und Webkit die 100 Punkte auch nur, weil sie Untermengen der SVG-Fonts implementiert haben (teils schwer fehlerhaft) – eben gerade so viel, um die 3 Punkte zu erhaschen. Das kann ja auch nicht das Ziel sein, wenn diese SVG-Fonts in der Realität sowieso nie genutzt werden.

Fazit: Firefox 4 wird beim Acid 3-Test 97 Punkte schaffen und die restlichen 3 beziehen sich auf die nicht implementierten SVG-Fonts, die durch WOFF in der Realität eh obsolet geworden sind.

Persönlich wäre mir lieber, Firefox würde auf 100 Punkte kommen. So würde man einfach weniger Angriffsfläche am Stammtisch bieten: „Aber Firefox schafft den Acid 3-Test ja nicht …!“ Und Firefox steht ja eigentlich für freie Software, freies Internet und Webstandards. Wer diesen kosmetischen Schnitzer also ausgeräumt haben möchte, muss sich mit den Mozilla-Entwicklern Boris Zbarsky und Robert O’Callahan anlegen …

Nachtrag 2011-09-17:
Anscheinend wurde der Acid3-Text geändert und Firefox schafft nun doch den Acid3-Test – ohne Änderung am Funktionsumfang der Webstandards.

Ich schaue so weit es geht darauf, meine Privatsphäre und die anderer zu schützen oder zumindest zu schonen. Zum Beispiel habe ich die Kontakte in meinem Android-Handy nicht mit Google verknüpft, sondern nur lokal am Handy abgespeichert.

Als mir ein Bekannter, ebenfalls mit Android-Handy, aber sagte, er habe alle seine Kontakte über sein Google-Konto eingespeichert und ich sei da natürlich auch dabei, kam mir meine Vorsichtsmaßnahme völlig umsonst vor. Google weiß über diesen Bekannten (und über wen sonst noch) sowieso alles von mir: Postanschrift, Telefonnummer, diverse Mail-Adressen usw.

Natürlich können Google und Co. da sonst eh auch alles herausfinden. Aber es wird halt vorsätzlich gemacht und auch so schön präsentiert. Als hätte ich ein Facebook-Konto mit den sprichwörtlichen Klo-Statusmeldungen.

Gut. Zumindest ist mein Gewissen rein, dass ich nicht meine Telefonbuchkontakte preisgegeben habe, sondern jemand anderer es tut. ;-)

Prolog

Dieser Artikel baut auf meinen vorherigen zur Installation von Ubuntu x.10 auf:

  1. Acer Aspire 5520G und Ubuntu 7.10
  2. Acer Aspire 5520G und Ubuntu 8.10
  3. Acer Aspire 5520G und Ubuntu 9.10

Später als die letzten Male habe ich meinen Vorsatz umgesetzt, das Ubuntu auf meinem Laptop auf jede Herbstversion zu aktualisieren. Diese Vorgehensweise ist ein guter Kompromiss zwischen den halbjährlichen Ubuntu-Veröffentlichungen, die immer die neuesten Programmversionen und Verbesserungen bieten, und den LTS-Versionen, die alle 2 Jahre erscheinen, aber deren Programme bald veraltet sind. Inhaltlich baut dieser Artikel auf den drei vorhergehenden auf.

Eines späten Abends fasste ich letzte Woche kurzerhand den Entschluss, das Update endlich zu machen. Im Dezember hatte ich überhaupt keine Zeit dafür und eigentlich gibt es genügend andere Dinge, die ich abends tun könnte (Stichwort: Kitsune und Verbatim). Aber ich wollte unter all den ausstehenden Arbeiten etwas Größeres „abarbeiten“. Da es letztes Mal so flink ging, hielt mich auch die späte Stunde nicht davon ab.

Vorarbeit

Damit das Bootmenü von Grub nicht zu lang wird, habe ich in Ubuntu 9.10 die alten Kernel-Installationen deinstalliert. Die wichtigere Vorarbeit war aber das Sichern von einigen Einstellungsdateien und den Mozilla-Profilen. Mit einer einzigen falsch ausgewählten Einstellung kann im schlimmsten Fall die Home-Partition gelöscht werden – dann sind Backups „lebensrettend“.

Installation

Mit meiner Ubuntu 10.10-DVD habe ich diesmal die 2. eingerichtete Systempartition für Linux überschrieben und 9.10 auf der 1. belassen. Sicher ist schließlich sicher. Die Home-, Swap- und Datenpartitionen blieben die selben. So kann ich immer meine fertig konfigurierten Desktop-Einstellungen nutzen, egal welches Ubuntu ich gerade starte. Die Installation verlief erwartungsgemäß problemlos.

Übrigens: Normalerweise kann man den bequemen Weg über die Aktualisierungsverwaltung in Ubuntu nehmen, um von einer Version auf die nächste zu wechseln. Ich will die alten Sachen aber nicht mitschleppen und mag ein frisch aufgesetztes System. Außerdem stelle ich so jedes Mal aufs Neue meine selbst installierten Pakete auf den Prüfstand und werfe nicht genutzte Programme raus.

Soundkarte

Der Ton machte keine Probleme und erforderte während und nach der Installation keinen Eingriff meinerseits.

LAN und WLAN

Kabelgebundenes Internet war bei einem Routersystem naturgemäß gar kein Problem und sollte bei der Installation immer eingesteckt sein, um die neuesten Updates gleich einzuspielen.

Für WLAN habe ich einen proprietären Treiber installiert, den Ubuntu selbst vorgeschlagen hat: Ein Klick auf „Aktivieren“ im “ Zusätzliche Treiber“-Fenster in der Systemverwaltung genügte und nach einem Neustart stand die Treiberfunktion für WLAN zur Verfügung.

Desktop-Effekte

Für Desktop-Effekte habe ich wieder den proprietären NVIDIA-Treiber installiert, der von Ubuntu selbst vorgeschlagen wurde und nun ohne zu murren seine Arbeit verrichtet. Natürlich musste ich wieder über die Paketverwaltung das Paket compizconfig-settings-manager nachinstallieren, wobei ich das nur aus „historischen Gründen“ getan habe. Ich musste ja nichts mehr konfigurieren, da meine Einstellungen, die ich in vorherigen Ubuntu-Versionen gemacht hatte, tadellos übernommen wurden.

Einen Nachteil gibt es beim NVIDIA-Treiber: Das Bootsystem Plymouth verliert seine schöne Grafik und fällt in einen VGA-Modus zurück. Aber für die wenigen Sekunden ist das zu verschmerzen.

Webcam

Die eingebaute Webcam von Acer lief auch problemlos. Das Aufnahmeprogramm Cheese habe ich wieder über die Paketverwaltung installiert.

Hotkeys und Kartenleser

Die Acer-Hotkeys funktionieren noch immer nicht, auch der Kartenleser nicht mit einer xD-Karte.

Codecs und DVD-Filme

Nach der Installation des Pakets ubuntu-restricted-extras und der restlichen Codecs, die auf der Ubuntuusers-Wikiseite stehen (hauptsächlich libquicktime1, w32codecs, libdvdread4 + Datei /usr/share/doc/libdvdread4/install-css.sh mit Root-Rechten ausführen), funktionierte das DVD-Schauen und Abspielen aller Filme und Musikstücke.

Für Flash und mp3 habe ich während der Installation ein Häkchen bei einer Option gesetzt, durch die Ubuntu selbsttätig einige Programme installiert, um diese Inhalte wiedergeben zu können. Für Neueinsteiger finde ich das gut, da diese Nacharbeit dann weg fällt. Wer keine unfreien Programme haben will, lässt das Häkchen einfach weg.

PDF und Drucker

Unter Ubuntu ist das Drucken von PDF-Dateien wie immer ohne Installation irgendwelcher Zusatzpakete möglich. Mein Netzwerkdrucker von HP wurde auch gleich erkannt: Drucker einschalten, nach neuen Druckern suchen über System > Systemverwaltung > Drucken, richtigen Drucker in der Liste der Netzwerkdrucker auswählen und fertig. Der Testdruck danach verlief reibungslos. Mein Ratschlag: nur HP-Drucker kaufen, denn dessen Linux-Treiber namens hplib wird aktiv von HP gefördert und ist direkt in Ubuntu und anderen Distributionen enthalten.

Verschiedenes

Die zwei Problemchen in Ubuntu 9.10 mit dem Mülleimer und der Anzeige der Partitionen im „Orte“-Menü haben sich mit 10.10 in Luft aufgelöst (siehe dazu meinen 9.10-Artikel und den Abschnitt „2 kleine Schnitzer“).

Wenn man statt der Mimetyp-Symbole von ODF-Dokumenten lieber Thumbnail-Vorschaubildchen der ersten Seite des Dokuments erhalten möchte, wie es unter Windows mit OpenOffice.org Standard ist, muss man nun (statt der Pakete libgsf-bin und imagemagick sowie des neuen Initialisierens von Nautilus) nur noch das Paket ooo-thumbnailer installieren – siehe den Artikel OpenDocument-Thumbnails.

Seit Ubuntu 7.10 nutze ich auch schon die praktischen Möglichkeiten von Nautilus-Skripten, jhead und ImageMagick, indem ich JPEG-Fotos in Nautilus direkt drehen und umbenennen kann. So erspare ich mir Shotwell und all die anderen Fotoverwaltungswerkzeuge. Die Beschreibung dazu befindet sich im 9.10-Artikel im Abschnitt „Tipps: ODF-Vorschaubildchen und Fotos in Nautilus drehen“.

Fazit

  1. Installation allgemein: ok
  2. Sound nVidia MCP67: ok
  3. Grafik nVidia GeForce 8600M GS: ok (3D-Effekte nur mit proprietärem Treiber)
  4. LAN-Ethernet net.80203: ok
  5. WLAN 802.11b/g Broadcom BCM94311MCG: ok (mit proprietärem Treiber)
  6. Webcam Acer CrystalEye: ok
  7. Mikrofon: ok
  8. Hotkeys: funktionieren nicht
  9. Kartenleser Ricoh: funktioniert nicht mit xD-Karten
  10. Akku: Ladestandanzeige ok
  11. DVD-Brenner: ok inklusive DVD-RAM
  12. Ruhezustand: funktioniert, aber das „Einschlafen“ und „Aufwachen“ dauert in Summe auch nicht weniger lang als das Herunter- und Hochfahren von Ubuntu selbst

Alles in allem hat sich die Installation und das Aussehen des Systems wieder weiter verbessert und ich arbeite gern mit Ubuntu 10.10. Optisch wird 10.10 vor allem durch die neue Ubuntu-Schriftart aufgefrischt, die mir anfangs zwar ein wenig zu verspielt vorkam, jetzt aber eine vertraute Beziehung zu Ubuntu herstellt.

Die Sicherung, Installation und Einrichtung hat nicht einmal 4 Stunden Zeit gekostet und ging noch schneller als vor einem Jahr. Die meiste Zeit verging durch die Sicherung vor der Installation, durch das Wiederinstallieren von Programmen, die nicht über die Paketquellen verfügbar sind wie TrueCrypt, sowie durch das Ausmisten alter lokal entpackter Programme wie z.B. Testversionen von Firefox oder TV-Browser, was ja eigentlich nichts mit der eigentlichen Installation zu tun hat.

Wer also ein bisschen über den Windows-Tellerrand schauen möchte und für Neues offen ist, dem empfehle ich Ubuntu mehr denn je.

Vor fast einem Jahr habe ich im Artikel HTML5-Video, Google und Mozilla von WebM erzählt, wieso es für ein freies Web so wichtig scheint und wieso Google WebM unterstützen sollte und nicht auch noch H.264. Diese Woche kam nun der für mich überraschende Befreiungsschlag von Google: Google stellt H.264-Support in Chrome Browser ein.

Die wachsenden Marktanteile von Chrome auf Desktop-Rechnern lassen die Fraktion der WebM-Unterstützer (bisher: Mozilla und Opera) damit erstarken. Wenn dann auch noch Adobe WebM in Flash nativ unterstützt, gäbe es zumindest für Flashvideos gar keinen Grund mehr (außer ideologischen), auf H.264 zu setzen.

Es fehlt noch die lückenlose Unterstützung von WebM im Android-Betriebssystem, denn der Smartphone-Markt wird größer und gewinnt in Relation zum Markt der Desktop-Rechner von Jahr zu Jahr an Einfluss.

Hoffnung, dass WebM auch in Kameras und anderen Nicht-PCs unterstützt wird, habe ich eine kleine. Die Speicher-Branche setzt als Dateisystem ja auch freiwillig auf das lizenzpflichtige exFAT anstatt auf ein freies Format. Wieso sollten sie da ihre Strategie mit Videoformaten ändern?

Zu Weihnachten kam die Benachrichtigung über das Software-Update-System, dass eine Aktualisierung auf Android 2.2.1 für mein HTC Desire Z ansteht. Weitere Informationen dazu, was genau damit geändert/verbessert wird, gab es nicht. Auch im Internet fand ich nur nebulöse Infos. (Am Ende habe ich nur bemerkt, dass sich beim Textauswahlwerkzeug etwas geändert hat – sonst ist mir nichts beim Aussehen und der Zusammenstellung der Software aufgefallen.)

Da ich unterwegs war, habe ich das Update erst Anfang 2011 durchgeführt. Man muss dazu von einer 3G-Verbindung auf WLAN umschalten und den Akku auf mindestens 30-40% aufladen, damit sich das Update überhaupt installieren lässt. Die Installation erfolgte relativ schnell und ohne Fehlermeldung. Danach stand in den Einstellungen, dass mein HTC nun mit Android 2.2.1 läuft. Was immer das für mich als Endanwender nun bedeuten mag.

Wie bereits angesprochen, ist mir keine sichtbare Änderung am System aufgefallen. Nur die Akkulaufzeit verhält sich seltsam, und ich weiß nicht, ob sie sich nun verbessert oder verschlechtert hat oder doch gleich geblieben ist wie bei Android 2.2.0.

Wenn ich nicht viel im Internet unterwegs bin, nicht viele telefoniere und nur ab und zu mal an den Einstellungen, den E-Mails oder dem Kalender rumfummle, komme ich locker auf Akkulaufzeiten von eineinhalb Tagen. Aber kaum tue ich etwas, sei es zu telefonieren oder mit dem Browser zu arbeiten, kann ich dem Schwund der Prozente beim Akkuladezustand direkt zusehen. Im Höchstfall rasseln da je ein Prozent alle 2 Minuten runter. Ob das vor dem Update auch so war, kann ich nicht beschwören – glaube es aber nicht.

Auch laden sich nun immer die Flickr- und Facebook-Programme von HTC automatisch und nach dem händischen Beenden starten sie sich irgendwann wieder von selbst (vor dem Update haben sie sich nicht selbständig aktiviert). Aber angeblich schadet das der Akkulaufzeit bei Android nicht, solange die Programme nicht selbständig einen Dienst verrichten wie z.B. sich zu synchronisieren. Da ich weder Flickr, noch Twitter oder Facebook nutze, können sie sich eh nicht synchronisieren.

Fazit

Vom Sicherheitsaspekt her ist die Aktualisierung sicher zu empfehlen, aber dass sie die Betriebslaufzeit verlängert und die Bedienung verbessert hätten, kann ich nicht bestätigen. Aber gut, zumindest GIBT es von HTC überhaupt irgendwelche Updates. Freunde mit Samsungs Galaxy S oder Motorolas Milestone 1 warten heute noch auf Android 2.2 – und das obwohl diese Mobiltelefone Verkaufsschlager sind.

Falls jemand andere oder ähnliche Erfahrungen zu diesem Update der HTC Desire-Familie gemacht hat oder Tipps kennt, um die Akkulaufzeit auch während der Nutzung von Programmen nicht davonschwimmen zu sehen, würde ich mich um Kommentare freuen.