Im Juni 2008, also vor fast genau anderthalb Jahren, übernahm die Website support.mozilla.com (kurz: SUMO) die Aufgabe, die bis einschließlich Firefox 2.0 die fix integrierte Hilfe übernommen hatte. Die Hilfe-Inhalte von Firefox 2.0 wurden nach SUMO portiert und für die damals baldige Veröffentlichung von Firefox 3.0 angepasst. Das war der Beginn der deutschsprachigen Übersetzungstätigkeit auf SUMO.

Als uns kurz daraufhin klar wurde, dass SUMO zum größten Teil ein passender Ersatz für unser eigenes Firefox-Wiki sein kann, haben wir begonnen, unsere Anstrengungen in SUMO zu bündeln. Die Inhalte im Firefox-Wiki waren zu einem beträchtlichen Teil veraltet. Der Wartungsaufwand war zu hoch für die wenigen Wiki-Autoren. Außerdem machte die Wiki-Software den Administratoren schwer zu schaffen. Aufgrund des Status als „offizielle Hilfeseite von Mozilla“ gibt es für uns auf SUMO zwar einige Einschränkungen, was unsere Freiheit betrifft, eigene Inhalte zu generieren, aber es bietet auch viele Vorteile: immer aktuelle, qualitätsgeprüfte englische Vorlagen für die deutschsprachigen Übersetzungen, kein Aufwand für die Software-Wartung, Versions- und Betriebssystem-spezifische Anleitungen, Kommunikation mit anderen Übersetzern, Verknüpfung von englischen mit übersetzten Artikeltiteln uvm.

Seit der Entscheidung, unsere spärliche Freizeit in SUMO zu investieren, haben wir viel geschafft. Das deutschsprachige SUMO gehört heute zu den am weitesten fortgeschrittenen Übersetzungen und hat die meisten Leser von allen Sprachen – nach dem Englischen natürlich. Allein im November 2009 gab es 1,744 Millionen Besucher aus Deutschland, was ca. 10% aller SUMO-Leser entspricht. Die Seitenaufrufe sind dabei um ein Vielfaches höher, da sich ein SUMO-Leser meist durch mehrere Seiten klickt.

Ende November, Anfang Dezember 2009 haben wir auch psychologisch eine große Hürde genommen: 200 von rund 280 Hilfe-Artikeln auf SUMO wurden von uns übersetzt. Wir deckten damit 96% aller Seitenaufrufe ab, was hoffentlich vielen Firefox-Nutzern bei ihren Fragen und Problemen geholfen hat. Mittlerweile sind wieder mehrere Artikel dazugekommen und weitere warten auf ihre Freigabe. Auch für den kommenden Firefox 3.6 sind wir bereits gerüstet – alle nötigen Überarbeitungen in den Artikeln wurden vorgenommen.

Dem Projekt geht es so gut wie nie zuvor und wir sind derzeit gerüstet für die Zukunft. Dennoch liegt die Last auf wenigen Schultern und wir sind froh für jede Hilfe, die wir bekommen. Die Artikel bleiben ja nicht von selbst am aktuellen Stand und neue kommen regelmäßig dazu. Wer sich für das Übersetzen englischer Texte oder dem Korrekturlesen bereits übersetzter Texte interessiert, ist herzlich eingeladen mitzumachen. Eine Einleitung gibt es im Forumsbeitrag SUMO: Was können wir als nächstes übersetzen? und bei Wie Sie mithelfen können auf support.mozilla.com selbst. Deine Übersetzungen werden von tausenden Lesern jeden Monat gelesen. Deine Arbeit ist also nicht umsonst!

Bedanken möchte ich mich abschließend noch bei Wawuschel, deschen2, boersenfeger, Tobbi, boardraider und all den anderen, die beigetragen haben, SUMO in unserser Sprache verfügbar zu machen und Firefox-Nutzern so auch auf diese Weise zu helfen!

Prolog

Dieser Artikel baut auf meinen vorherigen zur Installation von Ubuntu x.10 auf:

  1. Acer Aspire 5520G und Ubuntu 7.10
  2. Acer Aspire 5520G und Ubuntu 8.10

Da ich mir vorgenommen habe, bei meinem Laptop zumindest auf jede Herbstversion von Ubuntu zu aktualisieren, tat ich das dieses Wochenende wieder. Diese Vorgehensweise ist ein guter Kompromiss zwischen den halbjährlichen Ubuntu-Veröffentlichungen, die immer die neuesten Programmversionen und Verbesserungen bieten, aber auch halbjährlichen Nervenkitzel verursachen, und den LTS-Versionen, die alle 2 Jahre erscheinen, aber deren Programme bald veraltet sind. Inhaltlich baut dieser Artikel auf den zwei vorhergehenden auf.

Installation

Vorsorglich habe ich zwei Systempartitionen für Linux eingerichtet. Auf die erste installierte ich Ubuntu 9.10 (alias Karmic Koala) und überschrieb damit 7.10. Die Partition mit 8.10 blieb erhalten, um für den Notfall ein lauffähiges System bereit zu haben. Die Home- und Swap-Partitionen blieben die selben. So kann ich immer meine eigenen Desktop-Einstellungen nutzen, egal welches Ubuntu ich gerade starte. Die Installation verlief erwartungsgemäß problemlos. Grub habe ich ebenfalls neu installiert, um die Vorteile des neuen Bootloaders genießen zu können.

Soundkarte

Der Ton machte keine Probleme. Beim ersten Start wurde ich gleich von einem lauten Trommeln begrüßt. Ich habe die Lautstärke danach ein bisschen verringert. ;-)

LAN und WLAN

Kabelgebundenes Internet war bei einem Routersystem naturgemäß gar kein Problem. Für WLAN habe ich einen proprietären Treiber installiert, den Ubuntu selbst vorgeschlagen hat: Ein Klick auf „Aktivieren“ im Hardware-Treiber-Fenster in der Systemverwaltung genügte, und nach einem Neustart stand die Treiberfunktion für WLAN zur Verfügung.

Desktop-Effekte

Für Desktop-Effekte habe ich wieder den proprietären NVIDIA-Treiber installiert, der von Ubuntu selbst vorgeschlagen wurde und nun ohne zu murren seine Arbeit verrichtet.

Natürlich musste ich wieder über die Paketverwaltung das Paket compizconfig-settings-manager nachinstallieren, wobei ich das nur aus „historischen Gründen“ getan habe. Ich musste ja nichts mehr konfigurieren, da meine Einstellungen aus Ubuntu 8.10 tadellos übernommen wurden.

Webcam

Die eingebaute Webcam von Acer lief auch problemlos. Das Aufnahmeprogramm Cheese habe ich wieder über die Paketverwaltung installiert.

Hotkeys und Kartenleser

Die Acer-Hotkeys funktionieren noch immer nicht, auch der Kartenleser nicht mit einer xD-Karte.

Codecs und DVD-Filme

Nach der Installation des Pakets ubuntu-restricted-extras und der restlichen Codecs, die auf der Ubuntuusers-Wikiseite stehen (hauptsächlich libquicktime1, w32codecs, libdvdread4 + Datei /usr/share/doc/libdvdread4/install-css.sh mit Root-Rechten ausführen), funktionierte das DVD-Schauen und Abspielen aller Filme und Musikstücke (sowie Flash im Browser). Der Fehler bei GStreamer in Ubuntu 8.10, durch den viele Videobilder einen Blaustich erhielten, scheint der Vergangenheit anzugehören. (Ich musste den Farbregler in Totem auf die Standardeinstellung zurückstellen, damit wieder der normale Farbton verwendet wurde. Juhu!)

PDF und Drucker

Die PDF-Druckfunktion ist auch diesmal wieder dabei und nochmals verbessert worden im Vergleich zu 8.10. Ein PDF aus allen Programmen heraus zu erzeugen, das noch dazu anklickbare Hyperlinks bietet, ist ohne irgendeine nachträgliche Installation sofort nutzbar.

Mein Netzwerkdrucker von HP wurde auch gleich erkannt: Drucker einschalten, nach neuen Druckern suchen über System > Systemverwaltung > Drucken, richtigen Drucker in der Liste der Netzwerkdrucker auswählen und fertig. Der Testdruck danach verlief reibungslos. Mein Ratschlag: nur HP-Drucker kaufen, denn dessen Linux-Treiber hplib wird aktiv von HP gefördert und ist direkt in Ubuntu enthalten.

2 kleine Schnitzer

Zwei Problemchen haben sich aber mit dem Umstieg aufgetan: das erste betrifft den Mülleimer, das zweite die Anzeige der Partitionen im „Orte“-Menü.

Der Mülleimer am unteren GNOME-Panel funktioniert jetzt wunderbar mit meinen 2 Datenpartitionen, aber nicht mehr mit meiner Home-Partition. Das ist erstaunlich, da es eigentlich genau anders herum sein müsste. Die gelöschten Dateien landen zwar im richtigen Unterverzeichnis auf Home, erscheinen aber nicht im Mülleimer des GNOME-Panels. Ich habe auf Ubuntuusers einen Hilfeaufruf gestartet, falls jemand etwas weiß.

Der andere Schnitzer ist kosmetischer Natur. Im „Orte“-Menü werden alle verfügbaren Partitionen aufgelistet. Bei mir werden meine 2 Datenpartitionen aber doppelt angezeigt. Ich bin noch nicht dahinter gekommen, warum das so ist.

Tipps: ODF-Vorschaubildchen und Fotos in Nautilus drehen

Wenn man statt der Mimetyp-Symbole von ODF-Dokumenten lieber Thumbnail-Vorschaubildchen der ersten Seite des Dokuments erhalten möchte, wie es unter Windows mit OpenOffice.org Standard ist, muss man nur die Pakete libgsf-bin und imagemagick installieren und Nautilus neu initialisieren (die kurze Information darüber gibt’s im Artikel OpenDocument Thumbnails).

Seit Ubuntu 7.10 nutze ich auch schon die praktischen Möglichkeiten von Nautilus-Skripten, jhead und ImageMagick, indem ich JPEG-Fotos in Nautilus direkt drehen und umbenennen kann. So erspare ich mir F-Spot und all die anderen Fotoverwaltungswerkzeuge. Dazu müssen als erstes die Pakete nautilus-script-manager, jhead und imagemagick über die Paketverwaltung installiert werden. Als zweites muss das Archiv Fotos-bearbeiten.zip von meiner Website heruntergeladen und in das Verzeichnis ~/.gnome2/nautilus-scripts entpackt werden. Danach stehen über das Kontextmenü in Nautilus die Fotowerkzeuge zur Verfügung. Ich verwende immer die Drehen-nach-links- und Drehen-nach-rechts-Funktion sowie das Umbenennen nach dem Exif-Datum der Fotos im Format %Y%m%d-%H%M%S.

Ein herzlicher Dank gilt dem Free Software Magazine, bei dem ich Ende 2007 diesen Tipp entdeckt habe. Mehr über Nautilus-Skripte kann man auf Ubuntuusers.de nachlesen.

Fazit

  1. Installation allgemein: ok
  2. Sound nVidia MCP67: ok
  3. Grafik nVidia GeForce 8600M GS: ok (3D-Effekte nur mit proprietärem Treiber)
  4. LAN-Ethernet net.80203: ok
  5. WLAN 802.11b/g Broadcom BCM94311MCG: ok (mit proprietärem Treiber)
  6. Webcam Acer CrystalEye: ok
  7. Mikrofon: ok
  8. Hotkeys: funktionieren nicht
  9. Kartenleser Ricoh: funktioniert nicht mit xD-Karten
  10. Akku: Ladestandanzeige ok
  11. DVD-Brenner: ok inklusive DVD-RAM
  12. Ruhezustand: funktioniert, aber das „Einschlafen“ und „Aufwachen“ dauert in Summe auch nicht weniger lang als das Herunter- und Hochfahren von Ubuntu selbst

Alles in allem hat sich die Installation und Bedienung des Systems wieder weiter verbessert und ich arbeite gern mit Ubuntu 9.10. Die Entwickler des Linux-Kernels und von GNOME, sowie im Besonderen auch die Ubuntu-Entwickler, die an den 100-Paper-Cuts gearbeitet haben, haben super Arbeit geleistet! Auch optisch macht 9.10 viel mehr her als seine Vorgänger.

Die Installation und Einrichtung hat ca. 4 Stunden Zeit gekostet, was nicht wirklich viel ist. Die ersten 2 Stunden benötigte ich für das Testen mit der Live-CD, die Sicherung der nötigsten Dateien, die Installation selbst und das Einspielen aller Updates. Die zweiten 2 Stunden vergingen dann mit der Nachinstallation der Pakete, die ich auch in 8.10 installiert hatte (nur ganz wenige davon wie TrueCrypt und Dropbox waren nicht über die Paketverwaltung verfügbar – PS: ich liebe die Paketlisten, mit denen ich ruckzuck vergleichen kann, was in 8.10 installiert war und in 9.10 noch fehlt), dem Testen aller Programme und dem letzten Feinschliff inklusive Anpassen der Datei fstab.

Ich glaube, so schnell war ich noch nie. Es scheint sich zu bewahrheiten, was ich vor 2 Jahren gesagt habe:

Wenn sich die Hardware- und Software-Landschaft im Bereich Open Source und Linux in den nächsten fünf Jahren genau so weiterentwickelt wie die letzten fünf, dann sehe ich eine rosige Zukunft für Linux-Umsteiger. – Mein Kommentar zu Ubuntu 7.10

PS: Futschy, du darfst aufschließen. ;-)

Das YouTube-Video The Known Universe by AMNH gibt einen faszinierenden kurzen Blick in die Größe unseres Universums, so wie wir es bisher kennen. Die Reise im Video erinnert mich ein bisschen an das, was jeder selbst mit dem Programm Celestia nachmachen kann. Wahrscheinlich wird diese Reise zwar nicht so genau und „weit“ sein wie in dem Video, das vom American Museum of Natural History zur Verfügung gestellt wurde, aber das soll der Ehrfurcht keinen Abbruch tun.

Danke an Kadir für dieses sehenswerte Video!

Da die Freigabe von Thunderbird 3.0 nun relativ rasch über die Bühne gegangen ist, planen die Hauptentwickler – allen voran Dan Mosedale und David Ascher – bereits den Fahrplan für Tb3.1. Ein Foto verdeutlicht die geplanten Meilensteine.

Thunderbird 3.1 soll auf Gecko 1.9.2 aufsetzen (wie der kommende Firefox 3.6) und somit von den Verbesserungen des letzten halben Jahres profitieren. Außerdem wird es möglicherweise als „Minor Release“ erscheinen und die Version 3.0.x ersetzen (es wird also nicht 3.0.x und 3.1.x nebeneinander geben). Die Qualität und Stabilität soll trotz dieser kurzen Entwicklungszeit dadurch gewährleistet werden, dass nur kleinere neue Funktionalitäten und Verbesserungen in 3.1 einfließen sollen – z.B. jene, die es nicht rechtzeitig in 3.0 geschafft haben, etwa die Anpassbarkeit des neuen E-Mail-Kopfbereichs und ähnlicher Feinschliff.

Allgemein erhoffen sich die Entwickler, in Zukunft schneller neuen Versionen herausbringen und so mit der Gecko-/Firefox-Entwicklung Schritt halten zu können. Bisherige und neue Entwickler sollen durch kürzere Entwicklungszeiten schneller ihre Beiträge an die Endnutzer bringen können. Die Nutzer von Tb werden davon also profitieren und Tb soll dadurch den Ruf verlieren, als Stiefkind Mozilla auf das Abstellgleis der Vergessenheit gestellt worden zu sein.

Neben einer kurzen Entwicklungszeit für 3.1 bleibt natürlich der „Trunk“ weiterhin offen, in den die längerfristigen Entwicklungen eingepflegt werden. Irgendwann sollen ja schließlich das Mbox-Format für die Mailspeicherung und das Adressbuch-Dateiformat durch neuere Techniken ersetzt werden …

Die letzten Wochen ist es hier still geworden. Das liegt hauptsächlich daran, dass ich in meiner Freizeit zusammen mit Michael „Coce“ mit Übersetzungen für die neuen Webseiten für Thunderbird 3, Fennec (Firefox Mobile) 1.0 und Firefox 3.6 völlig ausgelastet bin. Daneben verwalte ich noch die deutschsprachige Firefox-Hilfe (Abkürzung: SUMO) und schreibe mehrere Artikel für die kommende Firefox-Version um. Es gibt also viel zu tun für Übersetzer der „Nicht-Produkte“ von Mozilla.

Trotzdem lasse ich mich zu 2 kurzen, aber freudigen Meldungen hinreißen. :)

  1. Firefox hat in Deutschland den Internet Explorer als meistgenutzten Browser überholt: Camp Firefox, heise.de
  2. Thunderbird 3.0 ist nach anderthalbjähriger Entwicklungszeit veröffentlicht worden: Mozilla Europe, Versionshinweise, Pro-Linux – Danke an David Ascher und sein Team!