Prolog

Dieser Artikel baut auf meinen vorherigen zur Installation von Ubuntu x.10 auf:

  1. Acer Aspire 5520G und Ubuntu 7.10
  2. Acer Aspire 5520G und Ubuntu 8.10
  3. Acer Aspire 5520G und Ubuntu 9.10

Später als die letzten Male habe ich meinen Vorsatz umgesetzt, das Ubuntu auf meinem Laptop auf jede Herbstversion zu aktualisieren. Diese Vorgehensweise ist ein guter Kompromiss zwischen den halbjährlichen Ubuntu-Veröffentlichungen, die immer die neuesten Programmversionen und Verbesserungen bieten, und den LTS-Versionen, die alle 2 Jahre erscheinen, aber deren Programme bald veraltet sind. Inhaltlich baut dieser Artikel auf den drei vorhergehenden auf.

Eines späten Abends fasste ich letzte Woche kurzerhand den Entschluss, das Update endlich zu machen. Im Dezember hatte ich überhaupt keine Zeit dafür und eigentlich gibt es genügend andere Dinge, die ich abends tun könnte (Stichwort: Kitsune und Verbatim). Aber ich wollte unter all den ausstehenden Arbeiten etwas Größeres „abarbeiten“. Da es letztes Mal so flink ging, hielt mich auch die späte Stunde nicht davon ab.

Vorarbeit

Damit das Bootmenü von Grub nicht zu lang wird, habe ich in Ubuntu 9.10 die alten Kernel-Installationen deinstalliert. Die wichtigere Vorarbeit war aber das Sichern von einigen Einstellungsdateien und den Mozilla-Profilen. Mit einer einzigen falsch ausgewählten Einstellung kann im schlimmsten Fall die Home-Partition gelöscht werden – dann sind Backups „lebensrettend“.

Installation

Mit meiner Ubuntu 10.10-DVD habe ich diesmal die 2. eingerichtete Systempartition für Linux überschrieben und 9.10 auf der 1. belassen. Sicher ist schließlich sicher. Die Home-, Swap- und Datenpartitionen blieben die selben. So kann ich immer meine fertig konfigurierten Desktop-Einstellungen nutzen, egal welches Ubuntu ich gerade starte. Die Installation verlief erwartungsgemäß problemlos.

Übrigens: Normalerweise kann man den bequemen Weg über die Aktualisierungsverwaltung in Ubuntu nehmen, um von einer Version auf die nächste zu wechseln. Ich will die alten Sachen aber nicht mitschleppen und mag ein frisch aufgesetztes System. Außerdem stelle ich so jedes Mal aufs Neue meine selbst installierten Pakete auf den Prüfstand und werfe nicht genutzte Programme raus.

Soundkarte

Der Ton machte keine Probleme und erforderte während und nach der Installation keinen Eingriff meinerseits.

LAN und WLAN

Kabelgebundenes Internet war bei einem Routersystem naturgemäß gar kein Problem und sollte bei der Installation immer eingesteckt sein, um die neuesten Updates gleich einzuspielen.

Für WLAN habe ich einen proprietären Treiber installiert, den Ubuntu selbst vorgeschlagen hat: Ein Klick auf „Aktivieren“ im “ Zusätzliche Treiber“-Fenster in der Systemverwaltung genügte und nach einem Neustart stand die Treiberfunktion für WLAN zur Verfügung.

Desktop-Effekte

Für Desktop-Effekte habe ich wieder den proprietären NVIDIA-Treiber installiert, der von Ubuntu selbst vorgeschlagen wurde und nun ohne zu murren seine Arbeit verrichtet. Natürlich musste ich wieder über die Paketverwaltung das Paket compizconfig-settings-manager nachinstallieren, wobei ich das nur aus „historischen Gründen“ getan habe. Ich musste ja nichts mehr konfigurieren, da meine Einstellungen, die ich in vorherigen Ubuntu-Versionen gemacht hatte, tadellos übernommen wurden.

Einen Nachteil gibt es beim NVIDIA-Treiber: Das Bootsystem Plymouth verliert seine schöne Grafik und fällt in einen VGA-Modus zurück. Aber für die wenigen Sekunden ist das zu verschmerzen.

Webcam

Die eingebaute Webcam von Acer lief auch problemlos. Das Aufnahmeprogramm Cheese habe ich wieder über die Paketverwaltung installiert.

Hotkeys und Kartenleser

Die Acer-Hotkeys funktionieren noch immer nicht, auch der Kartenleser nicht mit einer xD-Karte.

Codecs und DVD-Filme

Nach der Installation des Pakets ubuntu-restricted-extras und der restlichen Codecs, die auf der Ubuntuusers-Wikiseite stehen (hauptsächlich libquicktime1, w32codecs, libdvdread4 + Datei /usr/share/doc/libdvdread4/install-css.sh mit Root-Rechten ausführen), funktionierte das DVD-Schauen und Abspielen aller Filme und Musikstücke.

Für Flash und mp3 habe ich während der Installation ein Häkchen bei einer Option gesetzt, durch die Ubuntu selbsttätig einige Programme installiert, um diese Inhalte wiedergeben zu können. Für Neueinsteiger finde ich das gut, da diese Nacharbeit dann weg fällt. Wer keine unfreien Programme haben will, lässt das Häkchen einfach weg.

PDF und Drucker

Unter Ubuntu ist das Drucken von PDF-Dateien wie immer ohne Installation irgendwelcher Zusatzpakete möglich. Mein Netzwerkdrucker von HP wurde auch gleich erkannt: Drucker einschalten, nach neuen Druckern suchen über System > Systemverwaltung > Drucken, richtigen Drucker in der Liste der Netzwerkdrucker auswählen und fertig. Der Testdruck danach verlief reibungslos. Mein Ratschlag: nur HP-Drucker kaufen, denn dessen Linux-Treiber namens hplib wird aktiv von HP gefördert und ist direkt in Ubuntu und anderen Distributionen enthalten.

Verschiedenes

Die zwei Problemchen in Ubuntu 9.10 mit dem Mülleimer und der Anzeige der Partitionen im „Orte“-Menü haben sich mit 10.10 in Luft aufgelöst (siehe dazu meinen 9.10-Artikel und den Abschnitt „2 kleine Schnitzer“).

Wenn man statt der Mimetyp-Symbole von ODF-Dokumenten lieber Thumbnail-Vorschaubildchen der ersten Seite des Dokuments erhalten möchte, wie es unter Windows mit OpenOffice.org Standard ist, muss man nun (statt der Pakete libgsf-bin und imagemagick sowie des neuen Initialisierens von Nautilus) nur noch das Paket ooo-thumbnailer installieren – siehe den Artikel OpenDocument-Thumbnails.

Seit Ubuntu 7.10 nutze ich auch schon die praktischen Möglichkeiten von Nautilus-Skripten, jhead und ImageMagick, indem ich JPEG-Fotos in Nautilus direkt drehen und umbenennen kann. So erspare ich mir Shotwell und all die anderen Fotoverwaltungswerkzeuge. Die Beschreibung dazu befindet sich im 9.10-Artikel im Abschnitt „Tipps: ODF-Vorschaubildchen und Fotos in Nautilus drehen“.

Fazit

  1. Installation allgemein: ok
  2. Sound nVidia MCP67: ok
  3. Grafik nVidia GeForce 8600M GS: ok (3D-Effekte nur mit proprietärem Treiber)
  4. LAN-Ethernet net.80203: ok
  5. WLAN 802.11b/g Broadcom BCM94311MCG: ok (mit proprietärem Treiber)
  6. Webcam Acer CrystalEye: ok
  7. Mikrofon: ok
  8. Hotkeys: funktionieren nicht
  9. Kartenleser Ricoh: funktioniert nicht mit xD-Karten
  10. Akku: Ladestandanzeige ok
  11. DVD-Brenner: ok inklusive DVD-RAM
  12. Ruhezustand: funktioniert, aber das „Einschlafen“ und „Aufwachen“ dauert in Summe auch nicht weniger lang als das Herunter- und Hochfahren von Ubuntu selbst

Alles in allem hat sich die Installation und das Aussehen des Systems wieder weiter verbessert und ich arbeite gern mit Ubuntu 10.10. Optisch wird 10.10 vor allem durch die neue Ubuntu-Schriftart aufgefrischt, die mir anfangs zwar ein wenig zu verspielt vorkam, jetzt aber eine vertraute Beziehung zu Ubuntu herstellt.

Die Sicherung, Installation und Einrichtung hat nicht einmal 4 Stunden Zeit gekostet und ging noch schneller als vor einem Jahr. Die meiste Zeit verging durch die Sicherung vor der Installation, durch das Wiederinstallieren von Programmen, die nicht über die Paketquellen verfügbar sind wie TrueCrypt, sowie durch das Ausmisten alter lokal entpackter Programme wie z.B. Testversionen von Firefox oder TV-Browser, was ja eigentlich nichts mit der eigentlichen Installation zu tun hat.

Wer also ein bisschen über den Windows-Tellerrand schauen möchte und für Neues offen ist, dem empfehle ich Ubuntu mehr denn je.

So ein Smartphone ist schon eine feine Sache. Aber der Umstieg von einem Nokia 6230i auf ein HTC Desire Z ist nicht ganz ohne. Schon gar nicht, wenn der Handyhersteller seine alles verkomplizierenden Finger im Spiel hat und man seine Kontaktdaten der letzten 10 Jahre erst einmal sortieren und ausmisten muss. Kommen dann auch noch Aufräumarbeiten dazu wie E-Mail-Kontakte am Desktop ausmisten und ins Handy übertragen und POP3-Mailkonten auf IMAP umstellen, dann ist das Chaos perfekt.

Als jemand mit einer sanften 3 als erste Zahl im Alter fühlt man sich da gleich überfordert. Mein Umstieg von Windows auf Ubuntu Linux war dagegen ein Kinderspiel.

10 Jahre Gewohnheit ändern

Das hängt auch sicher damit zusammen, dass das Handy für mich seit 10 Jahren ein Dauerbegleiter ist. Es ist meine Uhr, mein Wecker, mein Kalender, mein Rufnummernspeicher und mein Erinnerungsnotizblock. Nach 10 Jahren Nokia hat es sich eingespielt und man hat sich an alles gewöhnt. Dagegen ist beim Smartphone alles anders. Das Betriebssystem ist wirklich ein Betriebssystem (mit allen Vor- und Nachteilen), es gibt zig Tausende Anwendungen/Apps zum Runterladen und Ausprobieren (die meisten davon sind eh schlecht programmiert oder sehen schirch aus), der Wecker ist anders, die Klingeltöne sind allgemein alle kurz, elektronisch und oft leise (nicht dass die Nokia-Töne schöner wären, aber sie waren halt mehr „steinzeitliche Wecktöne“, die funktionieren) und Tausend weitere Sachen, die man erforschen, ausprobieren oder darin stöbern kann. Als jemand, der alles sofort in seiner Gesamtheit begreifen will, stößt man da gleich an seine Grenzen.

HTC grrrr

Mein Glück war, dass ich mit dem Android-Telefon meiner Freundin schon mal die Fühler in diese schöne, neue Welt ausstrecken konnte. Damit habe ich auch ein „reines Android“ kennengelernt, das mir den Schritt zu HTC Sense ein wenig erleichterte. Damit habe ich auch gleich bemerkt, wie kompliziert HTC alles macht. Doppelte vorhandene Programme, die sich natürlich nicht deinstallieren lassen, komplizierte Menüstrukturen, mehrere Wege zu den selben Einstellungen usw. – man merkt, dass HTC aus der Windows-Welt kommt und alles Schlechte von dort mit ins Android-Linuxland hereingeschleppt hat.

HTC-Mail

Noch dazu rauben einem die Eigenheiten bestimmter Anwendungen den Nerv wie z.B. die HTC-Mail-Anwendung, die schön aussieht, aber seine eigenen Labels (Ordner) im IMAP-Konto erstellt und das Konto sowie auch Thunderbird damit verschmutzt. Bis man dahinter kommt, wieso das so ist und was man da tun könnte, dauert es seine Zeit – vor allem, wenn man von IMAP bisher noch gar keinen Schimmer hatte. (Zur Auflösung: Ich habe versucht, HTC-Mail gegen die originale Gmail-Anwendung zu ersetzen, aber das HTC-Ding lässt sich nicht vollständig deaktivieren und erstellt nach einer Weile von selbst wieder diese Labels. In Thunderbird blende ich diese HTC-Ordner einfach aus. Derweil scheint das die einfachste Lösung zu sein. Mögliche Änderungen wie Push-Mail verschiebe ich auf später.)

Zusatz vom 19.12.2010:
Das Gute an HTC-Mail im Vergleich zur Gmail-Anwendung ist, dass man auch Nicht-Gmail-Konten damit abrufen kann. Mit HTC-Mail habe ich nun alle meine IMAP-Konten in einem Programm vereint und bin immer am neuesten Stand.

HTC Sense

Abgesehen von diesen zeitraubenden Entdeckerproblemen (die ich vom guten, alten Nokia nicht gewohnt bin – neuere Nokia-Geräte kenne ich nicht) ist das Desire Z selbstverständlich eine Augenweide und ein Spielzeug, das Männerherzen höher schlagen lässt. Auch die Optik der Oberfläche ist wegen des tolles Bildschirms und auch wegen der designtechnischen Perfektion von HTC fantastisch.

Die 7 Startbildschirme lassen sich nach Belieben gestalten und vor allem die HTC-eigenen Widgets fügen sich perfekt in die Oberfläche ein und sind nützliche Zugangspunkte zu diversen Funktionen (Kalender, Kontakte, Lesezeichen, Mails usw.). Und wenn man noch mehr braucht, findet man unter dem Titel „Szene“ noch mehr Startbildschirme, die z.B. auf die Arbeit oder den Urlaub abgestimmt werden können.

HTCsense.com

Nach dem ganzen Lob gleich wieder einen Dämpfer: HTCsense.com funktioniert überhaupt (noch) nicht. Auch viele andere berichten in diversen Foren von Problemen mit dieser neuen HTC-Seite, die vieles Gute verspricht. Man kann damit theoretisch seine Konten am Desktop bearbeiten und synchronisieren, sein Smartphone orten, ausschalten oder gar löschen und mehr. Leider sehe ich nach dem Anmelden das Menü nicht und kann das Gerät nur orten lassen. Von Kontakten und anderem sehe ich nix. Ich werde mal abwarten und vielleicht in ein paar Wochen mich dort nochmals registrieren. Mal sehen, ob sich dann was gebessert hat.

Apps, Apps, Apps

Das erste, was ich im Bereich „Apps“ (man gewöhnt sich an dieses Wort neben all den anderen Perversitäten im Deutschen wie Newsflash, Info-Point oder Kids) getan habe, ist die Standardanwendungen zu aktualisieren. Auch wenn das Desire Z ein Android 2.2 (Froyo) mitbringt, sind Programme wie Google-Maps oder der von HTC vorinstallierte Adobe Reader schon am Tag des Verkaufsstarts veraltet. Zum Glück funktioniert dieser Android-Market vom Prinzip her wie Debians Synaptic – einfach, unkompliziert und zuverlässig.

Und dann beginnt erst das Prozerdere: Programmlisten durchforsten bis zum Exodus, Kommentare ansehen, Empfehlungen ausprobieren usw. Man bekommt ja von jedem Android-Nutzer seine eigene Liste an empfohlenen Superprogrammen, die man natürlich gleich in Erwägung zieht. Aber allein aus Gründen der Akkuleistung, des Datenschutzes und der Stabilität bin ich vorsichtig mit neuen Apps. Manche – wie z.B. Leo-Übersetzungen – sind ja nützlich, aber beim Arbeiten kommt man drauf, dass man ja auch einfach über den Internet-Browser die Seite als Lesezeichen aufruft anstatt sich durch die Liste der Apps zu wühlen und eine eigene Anwendung zu starten.

Na gut, damit genug des Schwatzens. Die Entdeckungsreise (und das Einrichtungsmarathon) geht weiter.

Neben meiner eigenen Suche nach einem geeigneten Smartphone (diese eierlegenden Wollmilchsaumobiltelefone) suchte auch meine Freundin eines. Ihr Vertrag mit Ihrem österreichischen Mobilfunkanbieter ist gerade abgelaufen und ihr zwei Jahre altes „normale“ Samsung-Handy spinnt schon seit Monaten. Darum ist für uns eines gewiss: Samsung kommt als Telefon nicht mehr in Frage.

Ganz kurzfristig sind wir über einen Freund auf das ZTE Blade aufmerksam gemacht worden, das bei Orange UK als „San Francisco“ vertrieben wird. Die Testberichte (z.B. 1, 2) deuten auf ein ganz außergewöhnliches Preis-Leistungs-Verhältnis hin. Das ZTE Blade bietet viel Hardware für relativ wenig Geld im Vergleich zu den anderen Android-Handys mit dieser Hardware-Ausstattung – oder vergleichen mit anderen Handys in der selben Preisklasse.

Der Nachteil ist, dass es am heimischen Markt gar nicht verfügbar ist! Das ist natürlich kein Hindernis, sich so ein Handy zu besorgen. Aber es macht stutzig, wieso die heimischen Mobilfunkanbieter so eine beschränkte Palette an Handymodellen bieten und Handys dieser Art gar nicht anbieten. Das HTC Desire und das Samsung Galaxy S sind oft sogar die einzig vernünftigen Android-Handys, die Mobilfunkanbieter anbieten (neben nicht erwähnenswerten „Billig“-Handys wie dem HTC Wildfire oder SonyEricssons). Neben schlechter Auswahl bieten österreichische Mobilfunkanbieter obendrein noch eine absurde Preisgestaltung: Man solle sich doch bitteschön aus ganz wenigen Modellen ein Smartphone aussuchen, dieses teuer kaufen (aber eben ein bisschen günstiger als es sich selbst zu besorgen) und sich dann bittenderweise noch ganze 2 Jahre an teilweise überteuerte Tarife binden.

Mir ist schon klar, dass wir mit unseren Wünschen (Android, akzeptable Hardwareausstattung und möglichst neueste Software-Version) ein ganz schwer zu bedienender Kundenstamm sind und dass viel Auswahl schlecht fürs Geschäft ist, da es die Kunden verwirrt und die eigenen Brandings erst teuer hineinprogramiert werden müssen; außerdem ist der Smartphonemarkt ja erst noch im Wachsen. Trotzdem frage ich mich, wieso das in den USA und anderen Ländern funktioniert, wo der Smartphonemarkt nur so blüht vor Auswahl und Leben. Fragt man z.B. nach, wieso kein Motorola Milestone angeboten wird, heißt es, das sei für den europäischen Markt nicht so geeignet. Und sie „seien froh gewesen, dass sie das HTC Desire zweitweise anbieten konnten“. Wie bitte?

Es liegt natürlich nicht nur an den Mobilfunkanbietern. Auch die Handyhersteller selbst stellen sich ungeschickt an. Da werden neue Modelle mit toller Ausstattung präsentiert und dann nur für den US-amerikanischen Markt vertrieben. Oder in den USA gut verkaufte Handys werden mit vielen Monaten Verspätung neu konfiguriert und mit neuem Namen versehen dann endlich auch für die europäischen Kunden angeboten. Ohne die Möglichkeit des eigenhändigen Online-Einkaufs würden viele Europäer in die Röhre schauen.

Möglicherweise fehlt es auch am nötigen „Druck“ oder Kleingeld von Seiten des Betriebssystem-Herstellers. Zum Start des neuen Microsoft-Handysystems kommen bis Ende des Jahres eine Vielzahl hochwertiger Modelle auf den Markt, die allein von der Ausstattung und dem Aussehen attraktiv für Kunden sein werden. Android-Handys werden nicht direkt mit dem Gewicht eines Großkonzerns an die Mobilfunkanbieter verkauft, weshalb vielleicht auch die Motivation fehlt.

Android- und möglicherweise auch webOS 2.0-Interessierte müssen wohl (weiterhin) andere Beschaffungswege einschlagen, wenn sie die nötige Auswahl vorfinden wollen. Aus diesem Grund werden die Mobilfunkanbieter aber (weiterhin) denken, dass es für dieses Segment keinen Absatzmarkt gäbe und sie beim Status quo bleiben.

Vor fast genau 9 Monaten habe ich aufgrund des damals neuen Nexus One das erste Mal über Smartphones und Android geschrieben. Die angesprochenen monatlichen Preise der Mobilfunkanbieter für Telefonie und Datentransfer sind wirklich gefallen und langsam wird ein Smartphone bezahlbar für die Normalsterblichen und Nicht-Mobilesinternetverrückten.

Auswahl

Die Frage ist nur, für welches der unzähligen Smartphones am Markt entscheide man sich? Schon seit dem Nexus One und Android 2.1 steht für mich fest, dass es ein Android-Betriebssystem haben muss, das mir die gewünschte Flexibilität, Offenheit und Zukunftsfähigkeit bietet. Da ich außerdem mit dem Smartphone Texte tippen möchte, sollte es eines mit hardwaremäßiger Tastatur sein. (Wozu soll ich mir ein teures Smartphone kaufen, wenn ich es eh nur zum Telefonieren und Lesen im Internet verwenden kann, ohne damit wirklich „arbeiten“ zu können? Aus meinem Bekanntenkreis habe ich auch einige Erfahrungswerte bekommen, die für mich eindeutig für eine richtige Tastatur sprechen.)

Meine Auswahl fiel auf das Motorola Milestone 2 und das HTC Desire Z, die beide im Laufe des vierten Quartals 2010 erscheinen werden.

Die endgültige Enscheidung steht noch aus (und wer weiß, vielleicht kommen in den nächsten Wochen noch andere interessante Smartphones mit vergleichbarer Ausstattung auf den Markt, die eine Entscheidung für eines der beiden oben genannten Geräte über den Haufen werden würden). Aber es gibt ein paar Kriterien, für oder gegen die es sich zu entscheiden gilt. Denn nicht jedes Gerät ist gleich.

Vor- und Nachteile

Der Vorteil des Milestone 2 liegt eindeutig bei der Hardware: Mit 1 GHz und mehr internem Speicher ist es gerüstet für Android 2.3, das gegen Ende des Jahres veröffentlicht werden wird. Das Desire Z hat dagegen „nur“ 800 MHz und weniger internen Speicher, weshalb es mit Android 2.3 wohl nicht betrieben werden kann – man ist in der 2er-Serie von Android „gefangen“. Außerdem ist das Milestone 2 äußlich hübscher und die Schiebefunktion für die Tastatur gefällt mir mehr als beim Desire Z. Das Desire Z ist außerdem minimal größer und um 11g schwerer als der Konkurrent.

Der Vorteil des Desire Z liegt dagegen eindeutig bei der Software: Der Android-Aufsatz HTC Sense ist besser und ausgereifter als Motorolas Motoblur. Mit „Fast Boot“ (Gerät ist nach dem Einschalten in wenigen Sekunden betriebsbereit), „Locations“ (Karten können am Gerät zwischengespeichert werden, damit man sich z.B. im Ausland teure Roaming-Gebühren erspart) und der Möglichkeit, Daten mit einem Server zu synchronisieren und per Desktop-Browser sogar Einstellungen und Änderungen an den Kontakten vorzunehmen, hat HTC ebenfalls die Nase weit vorn.

Die 2 offensichtlichsten Nachteile des Milestone 2 sind für mich die Sperrung des Bootloaders, wodurch man keine eigenen Android-Versionen aufspielen kann (um z.B. Aktualisierungen früher zu erhalten), sowie die Unfähigkeit, bei ausgeschaltetem Gerät die Weckfunktion nutzen zu können. Beim Desire Z funktioniert die Weckfunktion angeblich auch im ausgeschaltetem Zustand. (Bitte korrigiert mich, wenn ich mich irre!)

Entscheidung

Entweder Hardware, die man nicht wechseln kann, oder Software, die man nicht wechseln kann. In welchen sauren Apfel werde ich beißen? Ich weiß es noch nicht. Die Software-Funktionen deuten eindeutig in Richtung Desire Z. Aber was will ich mit einem Gerät, dessen System in wenigen Monaten bereits „veraltet“ sein wird? (Eigentlich ist das ja keine Tragödie, aber Smartphone-Betriebssysteme entwickeln sich derzeit sehr schnell, weshalb ich die eine oder andere Neuerung Ende des Jahres oder in einem halben Jahr scherzlich vermissen könnte, wenn ich mit dem Desire Z bei Android 2.2 bleiben muss.)

Da man ein Smartphone für diesen Preis nicht jährlich wechseln will, muss das eingehend überlegt werden. Da die beiden Geräte sowieso noch nicht erhätlich sind, habe ich noch eine Schonfrist.

Österreich hat im Vergleich zu anderen deutschsprachigen Ländern einige Vorteile: Es wird nicht rigide zensiert bei Computer-Spielen und Filmen (Deutsche kaufen bei uns Spiele und Filme, die in Deutschland entweder am Index stehen und gar nicht zu haben sind oder die stark verharmlost/geschnitten wurden – und trotzdem haben wir nicht mehr Amokläufter und Morde als in Deutschland, was für ein Schock!). Außerdem ist das Telefonieren relativ günstig. Und in Österreich kannst du nicht sofort für alles verklagt und abgemahnt werden.

Aber wir haben seit 1. Oktober diese hübsche neue Festplattenabgabe. Je nach Art und Speicherkapazität der Festplatte fallen zwischen 12 und 36 Euro an plus Umsatzsteuer. Das ist viel Geld für Platten, die in der Regel normalerweise unter 100 Euro kosten. Auf CDs, DVDs und USB-Sticks gibt es die Abgabe schon längst.

Die österreichische Internetwirtschaft, die Arbeiterkammer und Festplattenhersteller beschweren sich und klagen dagegen. Vom ISPA-Generalsekretär wird das „wirtschaftliche Löcher veralteter Geschäftsmodelle mittels Raubrittermethoden zu stopfen“ genannt. Und meine persönliche Meinung ist, dass er recht hat.

Was man dagegen tun kann? Entweder klagen oder in Österreich keine Festeplatten mehr kaufen. Und wer die Möglichkeit hat, Festplatten über eine Firma zu kaufen, kann sich die Abgabe rückerstatten lassen. Auf aume.at kann man sich das „Rückzahlungsformular URA“ herunterladen. Jetzt fehlt so eine Abgabe nur noch für Smartphones. Oder gibt es die eh schon längst?

Manchmal darf man richtig schön stolz auf sich sein. Und am Mittwoch war so ein Tag, an dem ich das war. Denn ich habe etwas Neues geschafft. Ich habe wichtige Daten auf einer versehentlich formatierten und teilweise überschriebenen Festplatte wiederhergestellt.

Das klingt nicht gerade weltbewegend. Für meinen Arbeitskollegen, dem die Daten gehören, ist es das aber. Für mich ist es das auch, weil ich vorher noch nie etwas mit Datenrettungswerkzeugen zu tun gehabt hatte. Und vor allem bin ich stolz auf das Ergebnis, weil ich in 3 Tagen geschafft habe, was eine EDV-Firma in einer Woche nicht fertig gebracht hat.

Womit habe ich das gemacht? Mit Testdisk. Testdisk ist ein geniales Open-Source-Programm, mit dem man verloren geglaubte Daten oder Partitionen wiederherstellen kann. Zufällig hatte ich eine Weile zuvor das c’t-Sonderheft Linux gekauft, bei dem eine Live-CD der von Debian abstammenden Linux-Distribution Knoppix dabei war.

Ich habe einen Rechner mit Knoppix im CD-ROM-Laufwerk gestartet. Dann habe ich die Festplatte, auf der sich die verlorenen Daten befanden, lesend eingebunden und mit Hilfe des Befehls dd die gesamte Festplatte kopiert und als Image-Datei auf eine größere Festplatte abgespeichert. Diese ganze Aktion lief nebenher während eines ganzen Arbeitstages, da das Festplatten-Image auf eine per USB angeschlossene externe Festplatte kopiert wurde, was natürlich nicht besonders schnell ging. Dieses Image habe ich dann lesend gemounted. Nun konnte ich mit dem Image der Festplatte arbeiten und experimentieren. Die Originalfestplatte blieb dabei unberührt.

Experimentieren musste ich aber gar nicht, denn ich habe einfach Testdisk gestartet und eine Analyse durchgeführt. Es kamen viele Festplattenfehler zum Vorschein (seltsam, da die Platte nur einmal drüberformatiert wurde; vielleicht gab es auch einen Hardware-Defekt, der bisher noch nicht bemerkt worden ist). Danach lies ich eine „Deeper Search“, eine intensivere Suche auf Cylinderebene durchlaufen, was wiederum erst am nächsten Tag abgeschlossen war.

Das Ergebnis dieser intensiven Suche waren wieder viele Fehlermeldungen und einige Partitionsstücke, die ich dann auf wiederherstellbare Dateien durchforsten konnte. In diesen fand ich dann viele wichtige Dateien, die ich sofort exportierte. Dieser Kopierprozess lief den ganzen Tag über und am Ende waren rund 170 GB an brauchbaren Daten wiederhergestellt.

Das alles lief über die Live-CD mit Knoppix und mit dem Programm Testdisk. Testdisk ist ein simples, englisch gehaltenes Konsolenprogramm. Aber es ist Gold wert! Es hat ein wesentlich besseres Ergebnis geliefert als die ganzen pseudoprofessionellen proprietären Kaufprogramme mit ihren hübschen grafischen Oberflächen, die Windows-Administratoren und jeder Computerlaie per Maus bedienen kann. Bei Testdisk muss man sich vielleicht hier und da mit Internet-Anleitungen einlesen, dafür bringt es aber auch das erhoffte Ergebnis – für jeden.

Smartphones werden nun langsam auch für einen Mobiltelefon-Puristen wie mich interessant (derzeit nur telefonieren und SMSen, kein Web, kein MMS, keine Vertragsbindung, kein Mindestumsatz). Neben dem iPhone 3GS von Apple ist nun das Nexus One von Google eine Überlegung wert, in die moderne Welt der Daueronlinemobilität einzutauchen.

Besonders neugierig wäre ich auf Android 2.1, bei dem nun die Kinderkrankheiten der ersten Android-Mobiltelefone beseitigt sind. Nette Spielereien wie die Suche nach Bauwerken mittels Foto oder den Navigations-Funktionen machen dieses Open-Source-Betriebssystem interessant. Ich würde mir die gleichzeitige Anschaffung eines Navigationsgeräts für das Auto gern ersparen. (Ja, noch habe ich sowas nicht!)

Jetzt müssen nur noch die Tarife für die Nutzung von Smartphones sinken. Die derzeitigen monatlichen Preise sind ja eine Frechheit. Schauen wir mal, was 2010 bringt.

Prolog

Dieser Artikel baut auf meinen vorherigen zur Installation von Ubuntu x.10 auf:

  1. Acer Aspire 5520G und Ubuntu 7.10
  2. Acer Aspire 5520G und Ubuntu 8.10

Da ich mir vorgenommen habe, bei meinem Laptop zumindest auf jede Herbstversion von Ubuntu zu aktualisieren, tat ich das dieses Wochenende wieder. Diese Vorgehensweise ist ein guter Kompromiss zwischen den halbjährlichen Ubuntu-Veröffentlichungen, die immer die neuesten Programmversionen und Verbesserungen bieten, aber auch halbjährlichen Nervenkitzel verursachen, und den LTS-Versionen, die alle 2 Jahre erscheinen, aber deren Programme bald veraltet sind. Inhaltlich baut dieser Artikel auf den zwei vorhergehenden auf.

Installation

Vorsorglich habe ich zwei Systempartitionen für Linux eingerichtet. Auf die erste installierte ich Ubuntu 9.10 (alias Karmic Koala) und überschrieb damit 7.10. Die Partition mit 8.10 blieb erhalten, um für den Notfall ein lauffähiges System bereit zu haben. Die Home- und Swap-Partitionen blieben die selben. So kann ich immer meine eigenen Desktop-Einstellungen nutzen, egal welches Ubuntu ich gerade starte. Die Installation verlief erwartungsgemäß problemlos. Grub habe ich ebenfalls neu installiert, um die Vorteile des neuen Bootloaders genießen zu können.

Soundkarte

Der Ton machte keine Probleme. Beim ersten Start wurde ich gleich von einem lauten Trommeln begrüßt. Ich habe die Lautstärke danach ein bisschen verringert. ;-)

LAN und WLAN

Kabelgebundenes Internet war bei einem Routersystem naturgemäß gar kein Problem. Für WLAN habe ich einen proprietären Treiber installiert, den Ubuntu selbst vorgeschlagen hat: Ein Klick auf „Aktivieren“ im Hardware-Treiber-Fenster in der Systemverwaltung genügte, und nach einem Neustart stand die Treiberfunktion für WLAN zur Verfügung.

Desktop-Effekte

Für Desktop-Effekte habe ich wieder den proprietären NVIDIA-Treiber installiert, der von Ubuntu selbst vorgeschlagen wurde und nun ohne zu murren seine Arbeit verrichtet.

Natürlich musste ich wieder über die Paketverwaltung das Paket compizconfig-settings-manager nachinstallieren, wobei ich das nur aus „historischen Gründen“ getan habe. Ich musste ja nichts mehr konfigurieren, da meine Einstellungen aus Ubuntu 8.10 tadellos übernommen wurden.

Webcam

Die eingebaute Webcam von Acer lief auch problemlos. Das Aufnahmeprogramm Cheese habe ich wieder über die Paketverwaltung installiert.

Hotkeys und Kartenleser

Die Acer-Hotkeys funktionieren noch immer nicht, auch der Kartenleser nicht mit einer xD-Karte.

Codecs und DVD-Filme

Nach der Installation des Pakets ubuntu-restricted-extras und der restlichen Codecs, die auf der Ubuntuusers-Wikiseite stehen (hauptsächlich libquicktime1, w32codecs, libdvdread4 + Datei /usr/share/doc/libdvdread4/install-css.sh mit Root-Rechten ausführen), funktionierte das DVD-Schauen und Abspielen aller Filme und Musikstücke (sowie Flash im Browser). Der Fehler bei GStreamer in Ubuntu 8.10, durch den viele Videobilder einen Blaustich erhielten, scheint der Vergangenheit anzugehören. (Ich musste den Farbregler in Totem auf die Standardeinstellung zurückstellen, damit wieder der normale Farbton verwendet wurde. Juhu!)

PDF und Drucker

Die PDF-Druckfunktion ist auch diesmal wieder dabei und nochmals verbessert worden im Vergleich zu 8.10. Ein PDF aus allen Programmen heraus zu erzeugen, das noch dazu anklickbare Hyperlinks bietet, ist ohne irgendeine nachträgliche Installation sofort nutzbar.

Mein Netzwerkdrucker von HP wurde auch gleich erkannt: Drucker einschalten, nach neuen Druckern suchen über System > Systemverwaltung > Drucken, richtigen Drucker in der Liste der Netzwerkdrucker auswählen und fertig. Der Testdruck danach verlief reibungslos. Mein Ratschlag: nur HP-Drucker kaufen, denn dessen Linux-Treiber hplib wird aktiv von HP gefördert und ist direkt in Ubuntu enthalten.

2 kleine Schnitzer

Zwei Problemchen haben sich aber mit dem Umstieg aufgetan: das erste betrifft den Mülleimer, das zweite die Anzeige der Partitionen im „Orte“-Menü.

Der Mülleimer am unteren GNOME-Panel funktioniert jetzt wunderbar mit meinen 2 Datenpartitionen, aber nicht mehr mit meiner Home-Partition. Das ist erstaunlich, da es eigentlich genau anders herum sein müsste. Die gelöschten Dateien landen zwar im richtigen Unterverzeichnis auf Home, erscheinen aber nicht im Mülleimer des GNOME-Panels. Ich habe auf Ubuntuusers einen Hilfeaufruf gestartet, falls jemand etwas weiß.

Der andere Schnitzer ist kosmetischer Natur. Im „Orte“-Menü werden alle verfügbaren Partitionen aufgelistet. Bei mir werden meine 2 Datenpartitionen aber doppelt angezeigt. Ich bin noch nicht dahinter gekommen, warum das so ist.

Tipps: ODF-Vorschaubildchen und Fotos in Nautilus drehen

Wenn man statt der Mimetyp-Symbole von ODF-Dokumenten lieber Thumbnail-Vorschaubildchen der ersten Seite des Dokuments erhalten möchte, wie es unter Windows mit OpenOffice.org Standard ist, muss man nur die Pakete libgsf-bin und imagemagick installieren und Nautilus neu initialisieren (die kurze Information darüber gibt’s im Artikel OpenDocument Thumbnails).

Seit Ubuntu 7.10 nutze ich auch schon die praktischen Möglichkeiten von Nautilus-Skripten, jhead und ImageMagick, indem ich JPEG-Fotos in Nautilus direkt drehen und umbenennen kann. So erspare ich mir F-Spot und all die anderen Fotoverwaltungswerkzeuge. Dazu müssen als erstes die Pakete nautilus-script-manager, jhead und imagemagick über die Paketverwaltung installiert werden. Als zweites muss das Archiv Fotos-bearbeiten.zip von meiner Website heruntergeladen und in das Verzeichnis ~/.gnome2/nautilus-scripts entpackt werden. Danach stehen über das Kontextmenü in Nautilus die Fotowerkzeuge zur Verfügung. Ich verwende immer die Drehen-nach-links- und Drehen-nach-rechts-Funktion sowie das Umbenennen nach dem Exif-Datum der Fotos im Format %Y%m%d-%H%M%S.

Ein herzlicher Dank gilt dem Free Software Magazine, bei dem ich Ende 2007 diesen Tipp entdeckt habe. Mehr über Nautilus-Skripte kann man auf Ubuntuusers.de nachlesen.

Fazit

  1. Installation allgemein: ok
  2. Sound nVidia MCP67: ok
  3. Grafik nVidia GeForce 8600M GS: ok (3D-Effekte nur mit proprietärem Treiber)
  4. LAN-Ethernet net.80203: ok
  5. WLAN 802.11b/g Broadcom BCM94311MCG: ok (mit proprietärem Treiber)
  6. Webcam Acer CrystalEye: ok
  7. Mikrofon: ok
  8. Hotkeys: funktionieren nicht
  9. Kartenleser Ricoh: funktioniert nicht mit xD-Karten
  10. Akku: Ladestandanzeige ok
  11. DVD-Brenner: ok inklusive DVD-RAM
  12. Ruhezustand: funktioniert, aber das „Einschlafen“ und „Aufwachen“ dauert in Summe auch nicht weniger lang als das Herunter- und Hochfahren von Ubuntu selbst

Alles in allem hat sich die Installation und Bedienung des Systems wieder weiter verbessert und ich arbeite gern mit Ubuntu 9.10. Die Entwickler des Linux-Kernels und von GNOME, sowie im Besonderen auch die Ubuntu-Entwickler, die an den 100-Paper-Cuts gearbeitet haben, haben super Arbeit geleistet! Auch optisch macht 9.10 viel mehr her als seine Vorgänger.

Die Installation und Einrichtung hat ca. 4 Stunden Zeit gekostet, was nicht wirklich viel ist. Die ersten 2 Stunden benötigte ich für das Testen mit der Live-CD, die Sicherung der nötigsten Dateien, die Installation selbst und das Einspielen aller Updates. Die zweiten 2 Stunden vergingen dann mit der Nachinstallation der Pakete, die ich auch in 8.10 installiert hatte (nur ganz wenige davon wie TrueCrypt und Dropbox waren nicht über die Paketverwaltung verfügbar – PS: ich liebe die Paketlisten, mit denen ich ruckzuck vergleichen kann, was in 8.10 installiert war und in 9.10 noch fehlt), dem Testen aller Programme und dem letzten Feinschliff inklusive Anpassen der Datei fstab.

Ich glaube, so schnell war ich noch nie. Es scheint sich zu bewahrheiten, was ich vor 2 Jahren gesagt habe:

Wenn sich die Hardware- und Software-Landschaft im Bereich Open Source und Linux in den nächsten fünf Jahren genau so weiterentwickelt wie die letzten fünf, dann sehe ich eine rosige Zukunft für Linux-Umsteiger. – Mein Kommentar zu Ubuntu 7.10

PS: Futschy, du darfst aufschließen. ;-)

Hardware

Am Wochenende passierte neben vielen anderen Dingen auch etwas, das ich bereits seit anderthalb Jahren herbeisehnte: Mein PC wurde aufgerüstet. Die Entdeckung der Langsamkeit ist nicht nur ein Buch von Stan Nadolny, sondern auch meine eigene Erfahrung mit meinem Rechner. Aufgrund dieser Langsamkeit war der Spaß am Arbeiten mit dem Rechner mehr als eingeschränkt. Oft nutzte ich bewusst den neueren 15″-Laptop, um etwas flüssiger werkeln zu können. Jedenfalls hat Freund Futschy mir preislich und technisch passende Teile zusammengesucht, die wir dann im EDV-Fachhandel (nein, nicht bei Niedermeyer, Cosmos oder MediaMarkt!) gekauft haben. So wurde …

  • aus dem Prozessor AMD Athlon XP 2200 ein neuer Intel Core 2 Duo E7400 2×2,8GHz,
  • aus dem Motherboard MSI KT2 Combo ein neues Gigabyte GA-EP45-UD3R,
  • aus dem zusammengestückelten 1 GB RAM ganze 8 GB Corsair XMS2 DDR2 (1066),
  • aus der Grafikkarte Nvidia GeForce4 MX 440 SE eine rasende Nvidia GeForce GTX 260 (216SP),
  • aus der Festplatte von WesternDigital mit 360 GB eine Seagate Barracuda 7200.12 SATA2 mit 1 TB.

Nur Gehäusehülle, Netzteil, Diskettenlaufwerk und DVD-RAM-Laufwerk blieben erhalten.

Das Zusammenbauen mit dürftigen englischsprachigen Beschreibungen ging eigentlich ganz flott, von ein paar Denkpausen und Schnittwunden abgesehen. Futschy hat Erfahrung.

Software

Danach folgte das Aufspielen von Ubuntu 9.04 in der 32-bit- und in der 64-bit-Variante. Der Unterschied liegt darin, dass beim einen nur 3,2 GB RAM als nutzbar angezeigt werden, beim anderen jedoch 7,7 GB RAM!

Die Installation von Ubuntu ging wie immer reibungslos. Dabei stellt sich mir auch immer die Frage, wieso die letzten 20% des Installationsvorgangs von Ubuntu genau so lang brauchen wie die vorherigen 80% – eigentlich wird da nur noch deinstalliert, entfernt und gelöscht (unter anderem fremde Sprachpakete). – Mit Ext4 partitioniert hatte ich bereits mit der Live-CD. Ich mache das lieber in Ruhe vorher mit GParted als dann gestresst mit dem gefühlsmäßig weniger intuitiven Installationswerkzeug. Alles in allem geht die Installation ganz fix.

Reibungslos verlief auch die Hardware- und Peripherie-Erkennung. Musste ich bei früheren Ubuntu-Versionen diverse Dinge händisch nachinstallieren (weniger bei PC als bei Laptops), ging diesmal wirklich alles out-of-the-box. Sogar für meinen neuen HP Color LaserJet CP1514n waren die entsprechenden hplib-Bibliotheken schon vorhanden. Ich musste bloss den Drucker einschalten, die Druckererkennung laufen lassen und schon hatte ich die Testdruckseite in der Hand. Für Linux würde ich nur noch HP empfehlen.

Die proprietären Nividia-Treiber ließen sich auch problemlos installieren und die 3D-Effekte von Compiz standen nach einem Neustart zu meine Verfügung.

Auch die Startgeschwindigkeit beeindruckte uns. Die Zeit vom Einschalten des Rechners bis zum Erreichen des Bootmenüs von GRUB dauert gefühlt länger als vom Bootmenü bis zum funktionstüchtigen Ubuntu-Desktop. So um die 20 Sekunden braucht der reine Ubuntu-Start nach der Neuinstallation. Da bin ich mal gespannt auf Ubuntu 9.10, das nochmal schneller hochfahren soll. (Dagegen warte ich bei Windows auf der Arbeit in Summe mehrere Minuten, bis ich effektiv arbeiten kann.) So machen auch Reboots mehr Spaß! :-)

Grrrr: menu.lst und fstab

Die einzigen Arbeiten, die ich noch händisch durchführen musste, betrafen die Dateien menu.lst und fstab. Erstere ist für das Bootmenü GRUB zuständig – von welcher Partition soll GRUB aufgerufen werden, in welcher Reihenfolge sollen die Betriebssysteme aufgelistet werden usw. Zweiteres verwaltet den Zugriff auf und das Mounten der Festplatten und Partitionen (die 2 bereits vorformatierten und benannten Daten-Partitionen waren nämlich noch nicht automatisch ins System eingebunden – nachträgliches Mounten ist mit einem Doppelklick in Nautilus natürlich immer möglich).

Für mich war das weniger ein Problem. Gäbe es aber für diese 2 Mängel noch grafische Programme für Endanwender, würde ich ohne große Sorgen jedem Linux-Neuling eine Ubuntu-CD in die Hand drücken und sagen: Viel Erfolg, ruf mich an bei einem Problem. So aber muss man sich erstmal in die Syntax der beiden Dateien einlesen, UUIDs und Mount-Optionen herausfinden und studieren – und man darf ja nix falsch machen, sonst is das System unbenutzbar. Das kann man keinem Neuling zumuten, der sich nicht explizit mit solchen Details beschäftigen will.

Fazit

Außer dass ich nun endlich meinen riesigen Datensaustall aufräumen und umstrukturieren muss (es ist an der Zeit!), war das Aufrüsten meines Rechners ein unglaublicher Erfolg und Gewinn für mich. Als Bonus habe ich noch die alten Windows-Reste beseitigt (die alten NTFS-Partitionen mussten für Ext4 weichen usw.).

Ich fühle mich schnell und frei.
Danke, Futschy!

Und Futschy ist neidisch geworden und wird sich wohl in nächster Zeit auch zumindest mehr RAM und eine nette Grafikkarte besorgen. Fehlt nur noch Ubuntu auf seinem Hauptrechner. ;-)

Ich war die letzten Tage desktoprechnerlos. Der TFT-Bildschirm ist von einer Sekunde auf die andere ausgefallen. Es gab ein bisschen Geruch, als wäre etwas durchgeschmort. Dann war er nicht mehr zu benutzen.

Wieso ich so etwas Banales extra erwähne? Die Garantie ist erst vor wenigen Monaten abgelaufen, nachdem sie meinem Monitor (oder besser: mir) jahrelang Schutz gewährt hat. Und solche Hardware-Ausfälle passieren meistens knapp nach Ablaufen der Garantiezeit. Wie von Zauberhand.

Prolog

Den Beitrag Acer Aspire 5520G und Ubuntu 7.10 habe ich vor einem dreiviertel Jahr nach der Anschaffung des 15″-Laptops geschrieben. Da ich mir vorgenommen haben, zumindest auf jede Herbstversion von Ubuntu zu aktualisieren, tat ich das vor kurzem auch. Ich beschränke mich nur noch auf die Änderungen zu 7.10. Zum besseren Verständnis empfehle ich, den älteren Artikel zuerst zu lesen.

Installation

Vorsorglich hatte ich eine 2. Systempartition für Linux eingerichtet. Auf diese installierte ich Ubuntu 8.10 (alias Intrepid Ibex). Die Home- und Swap-Partition blieben die selbe. So kann ich auch die alte Version noch nutzen, falls mit der neuen irgend etwas nicht funktioniert. (Natürlich klappt das nicht völlig; zum Beispiel lassen sich die neu hinzugekommenen Daten von Firefox 3 nicht in Gutsys Firefox 2 nutzen – aber damit kann man bei einem Notfallsystem leben.) Außerdem wollte ich ein frisches, neues System, das von meinen Anfängerveränderungen in Ubuntu 7.10 verschont bleibt. Irgend wann probiere ich auch die eingebaute Update-Funktion. ;-)
Die Installation verlief erwartungsgemäß problemlos.

Soundkarte

Im Gegensatz zu früher musste ich für den Sound nichts mehr zusätzlich installieren. Die Kernel-Verbesserungen machen sich positiv bemerkbar.

LAN und WLAN

Kabelgebundenes Internet war bei einem Routersystem naturgemäß gar kein Problem. Für WLAN habe ich einen proprietären Treiber installiert.

Der verbesserte NetworkManager in Version 0.7 macht einen soliden Eindruck. Ich werde ihn beizeiten mit einem USB-Modem eines der vielen Handyanbieter testen. Theoretisch müsste es ohne weitere Installation gehen, damit ins Internet zu gelangen.

Desktop-Effekte

Für Desktop-Effekte habe ich wieder den proprietären NVIDIA-Treiber installiert, der ohne zu Murren seine Arbeit verrichtet. Wegen dieses Treibers habe ich Ubuntu 8.10 nicht sofort nach seinem Erscheinen installiert. Denn da gab es noch keine aktualisierten NVIDIA-Treiber für das neue X.org-Release.

Im Gegensatz zu früher habe ich in die Datei xorg.conf noch gar nicht reingesehen. Wenn überhaupt noch irgend etwas drin steht. Durch das neue X sollte die Datei schrittweise völlig überflüssig werden.

Natürlich musste ich wieder über die Paketverwaltung das Paket compizconfig-settings-manager nachinstallieren, damit ich alle Effekte bis ins Detail konfigurieren konnte.

Webcam

Die eingebaute Webcam von Acer lief wieder, ohne dass zusätzliche Pakete installiert werden mussten. Das Programm Cheese ist diesmal schon in der Paketverwaltung drin. Jedoch verhindert ein böser Fehler dessen Nutzung: Will man einen Effekt aktivieren, stürzt das ganze Programm ab. Hoffentlich wird das noch vor Ubuntu 9.04 behoben.

Hotkeys und Kartenleser

Die Acer-Hotkeys funktionieren wieder nicht, auch der Kartenleser nicht mit einer xD-Karte.

DVD-Filme

Mit den Tipps auf dem deutschsprachigen und dem englischen Wiki funktionierte das DVD-Schauen. Der Fehler im 2.6.22er-Kernel in Verbindung mit meinem Laptop und Ubuntu 7.10 gehört endlich der Vergangenheit an. Es nervte aber, dass bei GStreamer die Videobilder mit einem Blaustich erschienen sind. Ich musste den Farbregler in Totem auf 100% stellen, damit der normale Farbton wiedergegeben wird. Mal sehen, wie lange die Einstellung hält. Derweil hält’s.

PDF und OpenOffice.org

Eine eigene Rubrik widme ich diesmal noch der PDF-Druckfunktion und OpenOffice.org. Erstere hat nun wesentliche Verbesserungen hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit erfahren. Musste ich in Ubuntu 7.10 noch den PDF-Drucker in CUPS installieren, ist es in 8.10 nun schon von Haus aus dabei. Auch kann man endlich aus Firefox heraus ein PDF-Abbild einer Seite speichern und dabei den Titel des PDFs und den Pfad verändern – das ging vorher nicht und die PDFs wurden automatisch im Verzeichnis „PDF“ erstellt. Die Entwickler von Firefox 3, GNOME Print und Co. haben ganze Arbeit geleistet.

Enttäuscht bin ich von der Entscheidung, dass OpenOffice.org 3.0 nicht in Ubuntu 8.10 enthalten ist. Es stimmt zwar, dass die endgültige Version von OOo 3.0 zu spät veröffentlicht wurde. Aber bei den letzten Release Candidates hat sich die Wochen davor so wenig getan, da hätte man ruhig mit denen testen können, ob OOo 3.0 in Ubuntu funktioniert. Die RC-Änderungen hätte man ja händisch übernehmen können, wenn man wirklich die volle Kontrolle behalten wollte. Ich vermute, das wahre Problem ist der (verständliche) Personalmangel bei Canonical.

Die Backports von OOo 3.0 für Intrepid Ibex sind seit dem 10.12.2008 verfügbar (Backport-Seite, Bug in Launchpad). Sie funktionieren einwandfrei.

Fazit

  1. Installation allgemein: ok
  2. Sound nVidia MCP67: ok
  3. Grafik mit 3D nVidia GeForce 8600M GS: ok (mit proprietärem Treiber)
  4. LAN-Ethernet net.80203: ok
  5. WLAN 802.11b/g Broadcom BCM94311MCG: ok (mit proprietärem Treiber)
  6. Webcam Acer CrystalEye: ok
  7. Mikrofon: ok
  8. Hotkeys: funktionieren nicht
  9. Kartenleser Ricoh: funktioniert nicht mit xD
  10. Akku: Ladestandanzeige ok
  11. DVD-Brenner: ok inklusive DVD-RAM
  12. Ruhezustand: einmal probiert, nicht wieder hochgefahren (die Anleitung habe ich nicht probiertdas generelle Problem wird anscheinend mit Kernel 2.6.29 gelöst)

Alles in allem hat sich die Installation und Bedienung von Ubuntu weiter verbessert und ich arbeite gern mit Ubuntu 8.10. Die Entwickler des Linux-Kernels und von GNOME haben viel Arbeit geleistet! Jedoch stören einige Fehler (Bugs) in Ubuntu das Vergnügen (Blaustich in Videos, Cheese-Absturz …). Ich bin auch etwas anspruchsvoller geworden, seit ich seit über einem Jahr zu 100% mit Ubuntu als Betriebssystem arbeite. Und ich mache mir natürlich Gedanken über die Probleme, die Umsteiger/Anfänger haben können.

Anfängerwünsche

Noch läuft nicht alles so, dass ich meinem Onkel die Ubuntu-CD in die Hand drücken kann, und er damit vollständig arbeiten kann. Dazu müsste die menu.lst von GRUB über eine grafische Oberfläche anpassbar werden und dieses Programm in der Systemverwaltung ohne händische Nachinstallation verfügbar sein. Das selbe gilt für die Partitionierung, für die Geräteverwaltung (Festplatten einbinden, umbenennen usw.) und die Hardwareverwaltung („Wie finde ich schnell über die GUI raus, welche Soundkarte ich installiert habe?“ – das funktioniert noch nicht auf vernünftige Weise).

Auch müsste alles Nötige automatisch nachinstalliert werden, was man so braucht, wenn man es braucht. Flash und Totem-Plugins werden auf Nachfrage automatisch nachinstalliert. Aber was ist mit Java und diversen Paketen, um alle Musikdateien hören und DVDs ansehen zu können? Verhindern Patentdrohungen diese automatische Nachinstallation?

Nachtrag 2009-12-22:
Bericht über Installation von Ubunu 9.10 online gestellt.

Prolog

Vor wenigen Wochen haben wir uns einen Laptop gekauft. Die Suche war langwierig und nicht ganz einfach. Nach langem fiel die Wahl aus Platz- und Akkulaufzeitgründen auf einen 15- statt auf einen 17-Zöller. Der Preis sollte zwischen 700 und 800 Euro liegen. 2 GB RAM-Speicher und eine gute Grafikkarte, die nicht nur Shared Memory besitzt, war das Minimum an gewünschter Ausstattung. Das Ding muss schließlich ein paar Jahre halten, um sich zu rechnen (bei der derzeitigen Softwareentwicklung mit Desktop-Effekten darf man an der Grafik auch für Nicht-Spieler nicht sparen).

Das Schwierigste war aber der Versuch, einen Laptop mit vorinstalliertem Linux zu finden beziehungsweise ein Gerät, bei dem ich keine Microsoft-Steuer zahlen muss. Aufgrund des kleinen Marktsegments an Linux-Laptop-Anbietern musste ich dieses Vorhaben leider aufgeben. Hätte ich noch keinen Laptop, würde ich mich jetzt wahrscheinlich für einen Dell Inspiron 1525 entscheiden, den es nun in Deutschland mit vorinstalliertem Ubuntu 7.10 zu kaufen gibt. Leider kam das Angebot zu spät für uns.

Gekauft wurde ein Acer Aspire 5520G-502G25Mi.

Installation

Ich habe das Gerät vor dem Kauf mit einer Live-CD von Ubuntu 7.10 getestet (Anmerkung: diese Vorgangsweise empfehle ich jedem Linux-bedachten Käufer), darum wusste ich, dass zumindest die Installation von Ubuntu 7.10 Gutsy Gibbon ohne Probleme starten konnte. Die Installation lief auch wirklich ohne Probleme (Anmerkung: funktionierender Internetanschluss bei der Installation ist empfehlenswert, damit wirklich alle aktuellen Treiber usw. heruntergeladen werden können, die nicht auf der Live-CD vorhanden sind). Der Neustart danach funktionierte ebenfalls reibungslos.

Soundkarte

Die Soundkarte lief nach der nackten Installation noch nicht. Mit dem Paket linux-backports-modules, das man in der Paketverwaltung Synaptic suchen und installieren kann, wurde dieser Makel schnell behoben. (Nur das Paket ohne Kernelnummer auswählen, der Rest wird selbständig als Abhängigkeit hinzugefügt.)

LAN und WLAN

Mit der Internetverbindung gab es keine Probleme, da der Laptop an einem Netzwerkkabel mit dem LAN-Router (Marke D-Link) verbunden ist. So ein Router erspart viel Arbeit, weil man am Rechner/Laptop selbst die Providerdaten nicht eingeben muss.

Den proprietären WLAN-Treiber, der von Ubuntu vorgeschlagen wurde, habe ich mit einem Klick und Neustart nachinstalliert. Durch den vollautomatisch arbeitenden NetworkManager war auch die Verbindung mit einem WLAN-Router (Marke Netgear) kein Problem. (Den NetworkManager nicht verwechseln mit den Netzwerkeinstellungen in Systemverwaltung > Netzwerk – dort muss bei LAN und WLAN der „Roaming-Modus“ aktiviert sein, damit der NetworkManager seine Arbeit verrichten kann.) Ich musste gar nichts machen, außer das Passwort für die WPA-Verschlüsselung der WLAN-Verbindung einzugeben (welches im GNOME-Schlüsselbund abgelegt und seit Feisty Fawn beim Booten automatisch aufgesperrt wird). Konfiguriert man den WLAN-Router bei bereits eingeschaltetem Laptop, empfiehlt sich ein Neustart von Ubuntu, damit der NetworkManager selbst nach den Zugangsdaten für die WPA-Verschlüsselung fragt.

Nebenbei gesagt, sollte man immer eine gesicherte Verbindung mit WLAN aufbauen, da sonst jeder Zugriff auf deine Daten und deinen Internetzugang hat. Die Sperrung aller Geräte außer ausdrücklich erlaubten über die MAC-Adresse ist ein zusätzlicher Schutz. Die zwölfstelligen MAC-Adressen der LAN- und WLAN-Geräte kann man mit dem Terminal-Befehl ifconfig bzw. iwconfig auslesen.

Desktop-Effekte

Um die Desktop-Effekte bewundern zu können (ich liebe die wabbelnden und am Fensterrand anklebenden Fenster), musste der proprietäre Nvidia-Treiber installiert werden, den Ubuntu vorgeschlagen hat. Um möglichen Problemen aus dem Weg zu gehen, habe ich die Anleitung in diesem Forumsbeitrag zu Acer Aspire 5520 beherzigt und nach der Installation des Treibers in der Datei xorg.conf bei „Driver“ überall „nv“ durch „nvidia“ ersetzt. Dazu muss unter Anwendungen > Zubehör das Terminal geöffnet und sudo gedit /etc/X11/xorg.conf eingegeben werden, dann das Admin-Passwort eingeben, die Datei bearbeiten und speichern – fertig. Nach einem Neustart funktionierten die Desktop-Effekte. Wenn man sich in der Paketverwaltung noch das Paket compizconfig-settings-manager nachinstalliert, kann man alle Effekte bis ins Detail konfigurieren.

Webcam

Die eingebaute Webcam von Acer lief, ohne dass zusätzliche Pakete installiert werden mussten. Das Programm Cheese (nicht in der Installation dabei, kann aber über Synaptic nachgeladen werden) hat schon für so manches lustige Foto gesorgt. :)

Mikrofon

Probleme gab es dann erstmals beim eingebauten Mikrofon, das partout nichts aufnehmen wollte, weder mit dem Sound-Recorder noch mit Skype für Linux. Ich habe alle erweiterten Sound-Einstellungen im GNOME-Panel aktiviert (per Voreinstellung sind nur einige wenige Regler sichtbar) und ein bisschen mit den Lautstärke- und Ausgabe-Einstellungen gespielt, bis es dann endlich funktionierte – wenn auch mit bescheidener Qualität. Danach testete ich ein Headset – mit Erfolg und besserer Qualität. Der produktive Einsatz von Skype mit Webcam und Headset steht noch aus.

Hotkeys

Die Acer-Hotkeys funktionieren nicht, auch nicht mit den Tipps im Ubuntuusers-Wiki.

Kartenleser

Den Kartenleser funktioniert nicht. Da ich eine xD-Karte besitze und ich nirgends erfolgreiche Installationsversuche für diesen Kartentyp gefunden habe, habe ich die Treibersuche rasch aufgegeben.

DVD-Filme

Schwer zu verschmerzen im Vergleich zu den unwichtigen Hotkeys und dem Kartenleser ist hingegen, dass sich legal erworbene DVD-Filme nicht abspielen lassen. Trotz Installation aller möglichen Codecs für Video-Formate und zum Abspielen von DVDs klappt es nicht. Im Ubuntuusers-Forum hatten einige andere Acer-Laptop-Besitzer ähnliche Probleme. In einigen Kommentaren wird davon gesprochen, dass hier ein spezielles Ubuntu 7.10-Problem in Verbindung mit dem Kernel 2.6.22 vorliegt. Im April 2008 erscheint Ubuntu 8.04 Hardy Heron mit dem Kernel 2.6.24, dann werde ich sehen, ob sich Filme doch wieder abspielen lassen.

Fazit

  1. Installation allgemein: ok
  2. Sound nVidia MCP67: ok (mit Paketinstallation)
  3. Grafik mit 3D nVidia GeForce 8600M GS: ok (mit proprietärem Treiber)
  4. LAN-Ethernet net.80203: ok
  5. WLAN 802.11b/g Broadcom BCM94311MCG: ok (mit proprietärem Treiber)
  6. Webcam Acer CrystalEye: ok
  7. Mikrofon: ok
  8. Hotkeys: funktionieren nicht
  9. Kartenleser Ricoh: funktionieret nicht
  10. Akku: Ladestandanzeige ok
  11. DVD-Brenner: ok inklusive DVD-RAM
  12. Ruhezustand: einmal probiert, nicht wieder hochgefahren

Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Acer-Laptop und Ubuntu. Durch die genaue Vorauswahl des Laptop-Typs und den dazu im Web befindlichen Bewertungen zur Linux-Tauglichkeit kann man sich nach dem Kauf viel Frust ersparen. Das Problem mit den DVD-Filmen nervt. Die Zahlung der mafiösen, wettbewerbsbehindernden Windows-Steuer an Microsoft nagt an meinem Gewissen. Trotz alledem kann ich den Versuch mit Linux-Distributionen statt oder neben Microsoft Windows jedem ans Herz legen, der ein bisschen mehr von Computern versteht (oder verstehen will) als jemand, der nur auf den Windows-Startknopf drücken kann und „in das Internet über das Blaue e am Desktop kommt“.

Wenn sich die Hardware- und Software-Landschaft im Bereich Open Source und Linux in den nächsten fünf Jahren genau so weiterentwickelt wie die letzten fünf, dann sehe ich eine rosige Zukunft für Linux-Umsteiger. (Wobei ich davon ausgehe, dass sich die Situation in Zukunft viel schneller verbessern wird als es die letzten Jahre der Fall war. Die Offenlegung der Microsoft’schen SMB-Protokolle für das Samba-Projekt oder der ATI-Grafikkartenspezifikationen für X.org sind nur Beispiele dafür.)

Anhang:
Diesen Bericht und über viele andere Laptops und Mobilgeräte, die mehr oder weniger erfolgreich mit Linux getestet wurden, gibt es bei http://tuxmobil.org/ und http://tuxmobil.de/ verlinkt.

Nachtrag 2008-12-11:
Bericht über Installation von Ubunu 8.10 online gestellt.

Nachtrag 2009-12-22:
Bericht über Installation von Ubunu 9.10 online gestellt.

Als Student bin ich in den Genuss einer legalen Kopie von Windows Vista gekommen. Die Überraschung war genauso groß wie die Verwunderung! In gewisser Weise hat sich Windows weiterentwickelt, es eifert Linux immer mehr nach. Glaubt ihr nicht? Ist aber so. Inzwischen ist es genauso schwer Treiber zu installieren wie bei Linux. Windows hat erfolgreich eine Reihe von bisher unterstützter Hardware gestrichen (Soundblaster Live und Ethernet (US Robotics) in meinen Fall liefern echtes „Linux-Klima“ ohne Sound und Netz). Es ist wesentlich schwerer, Dateien auszuführen. Man muss 10 Mal vorher bestätigen, dass man sich sicher ist, die Systemeigenschaften anzusehen (PS: beinahe so gut versteckt wie in den Linux-Distributionen). Naja, und irgendwie ist alles langsamer. Aber das wussten wir ja. Was ist nun neu bei Vista? Aero! Vooolll geil zum Ansehen, geiler Effekt, nur praktisch hat es keinen Nutzen! Weil schlussendlich sucht man sich die richtige Anwendung nicht optisch (abgesehen davon, dass einen schwindlig wird), sondern liest die richtige Anwendung aus der Taskleiste ab! Zusammenfassung was ist neu: neue Farben, weniger Hardware. Im Moment ist Vista nur für Experimente zu empfehlen … Die Opensource-Konkurrenz rückt Vista hart zuleibe!

Seit ungefähr 10 Jahren träume ich von einem Medium in der Form einer CD (rein optisch gesehen bzw. auch in der Handhabung), welche die Vorteile bzw. auch die Schreib- und Leseeigenschaften einer Festplatte besitzen. Vor 2 Jahren wurde dieser Traum wahr. Die Lösung hieß DVD-RAM: 100.000 mal wiederbeschreibbar (kommt der beliebig oft beschreibbar Eigenschaft gleich) und eine Mindestlebensdauer von 30 Jahren. Die Freude währte jedoch nicht lange. Der bislang einzige DVD-Brenner welcher DVD-RAM schreiben konnte (die Betonung liegt auf DVD-Brenner … RAM-Laufwerke gab es vorher natürlich auch schon) war der Super-Multi GSA-4020 von LG. Das Beschreiben, Löschen und Verwalten war nun spielend einfach. Jedoch mußte ich nach 8 Monaten feststellen das der Brenner sich ins Nirwana beförderte. Pech dachte ich, kaufe mir den Nachfolger 4163. 13 Monate später das gleiche Problem. Ok großes Pech, bekomme Nachfolger getauscht, dieser funktionierte zwar wieder, jedoch mit einem Hacken, per Zufall wurde entschieden ob ein Schreibvorgang erfolgreich abgeschlossen wurde oder nicht, falls zweiteres der Fall war, wurde ein Schreibschutzbit auf die DVD geschweisst welche nur durch komplette Formatierung des Datenträgers wieder entfernt werden konnte. Alles fürn A..ch! Seit kurzem ist der NEC ND4550A auf den Markt gekommen, das erste Konkurrenzprodukt für den Supermulti von LG. Funktioniert perfekt! .. aber nur mit der richtigen Packet-Writing Software. Genau wie LG hatte Nero ein Monopol bei den Brennprogrammen bzw. bei der Packetwritingsoftware, außer InCD ist kaum eine zu besorgen, und in der Version 4.3.20.1 wird das Schreiben mit dem NEC ND4550A verweigert. Mit Drag-to-Disc (Produkt der Firma Roxio für Packet-Writing) funktioniert nun alles nach meinen Wünschen. Meine Empfehlung für alle die die Vorzüge der Datensicherung mit DVD-RAM erfüllen wollen, sollte zu dem Vorherrschenden Produkten (LG und InCD) auch die alternative mit NEC und Roxio als Software in betracht ziehen. Möglicherweise wird es noch ein Update bei Nero geben, dies ist jedoch noch abzuwarten.