Es ist frustrierend für jemanden, der an Webstandards und an Bug-Bereinigung gleichermaßen interessiert ist, wenn er derzeit (aber auch nicht nur derzeit) in Mozillas Bugzilla vorbeischaut. Da wird Bug um Bug um Bug von der 1.8.1er (Gecko) oder 2.0er (Firefox 2/Thunderbird 2) Blocker-Liste genommen, dass einem die Augen tränen.

Sicher, das ist der Preis für (halbwegs) termingerechte Fertigstellung einer Software, aber trotzdem schade, wie viele kleine, aber für manchereins nicht unererhebliche Fehler/Unvollständigkeiten/Ungereimtheiten/Zusatzfunktionen untergehen, weil sich die Chefentwickler auf Spezialitäten wie Microsummaries konzentrieren oder einfach zu wenig Zeit ist für die viele Arbeit, die noch ansteht.

Es liegt wohl hauptsächlich an Gecko 1.9, dass Verbesserungen bei HTML, CSS und Co. so vernachlässigt werden. Und andererseits könnte man auch meinen, dass man die MSIE-Entwickler nicht völlig chancenlos und ihne noch die Möglichkeit lassen will aufzuholen. Trotzdem erhoffe ich nach Fertigstellung von Cairo wesentliche Sprünge in Sachen Webstandards (nicht nur solche, die mit dem Umstieg auf Cairo und dem Reflow branch an sich einher gehen).

Na ja. Bis dahin kann man sich ja an Opera 9 (wenn die größten Bugs bereinigt sind mit dem nächsten Update) und Acid2 erfreuen. ;) Und natürlich an der Website von Opera, die wunderschön anzusehen ist, weil die Opera-Leute etwas von Markeging auf einer Website verstehen und wegen XHTML und valide.

Über Golem.de fand ich letztens die Ankündigung Microsofts, dass desesn Office-Paket 2007 online zum Ausprobieren wäre. Nicht, dass ich es je kaufen würde. Aber man will schon wissen, wie es arbeitet. Besonders, wenn man darüber sprechen und es mit anderen Programmen vergleichen will.

Gesagt, getan, gescheitert.

Das sogenannte 2007 Microsoft Office System Preview site – Test Drive ist noch leicht erreichbar. Dann soll es laut Golem.de Schwierigkeiten geben, den Test durchzuführen, da die Server maßlos überlastet seien. Aber probieren kann man ja, dachte ich.

Geklickt auf Test Drive Microsoft Office und wusch …

BROWSER OR OPERATING SYSTEM NOT COMPATIBLE

Your Browser or Operating System is not compatible with the Test Drive System. The Test Drive System supports the following:

  • Windows 98, 2000 and XP
  • Internet Explorer 5.5 and later

War eigentlich vorauszusehen. Es gibt ja kaum etwas von Microsoft, das ohne ActiveX auskommt. Oder es ist bloss eine Browserweiche. ;)

Mike Connor, einer der Chefentwickler des Mozilla Firefox Browsers, hat vor wenigen Tagen ausgesprochen, was man in dieser Art noch nicht offziell gelesen hat:

We have consistently stated that our goal is to support consumers, enterprise
deployment is an entirely different scenario that we’re not set up to support
at present. Entering the enterprise market requires a lot more than just an
MSI and some group policy support, its a matter of adopting an entirely
different focus than targeting the consumer market. Right now, it doesn’t make
a lot of sense for us to do that.

Quelle: Provide Firefox MSI package

Damit ist für eine absehbare Zeit keine Verbesserung bei der Integration/Verwaltung in Firmennetzwerken zu rechnen.

Es ist vernünftig, seine Resourcen zu bündeln und in einem Geschäftsfeld erfolgreich zu sein, aber mit dieser Aussage wird man die Verbreitung von Firefox nicht vorantreiben können. Schon gar nicht, wenn die finanziellen Mittel zum Anstellen von neuen Programmierern eigentlich vorhanden wären.

Im Weblog von Jeff Schiller habe ich das erste Mal davon gelesen, dass in der übernächsten Version des Internet Explorers (dem Nachfolger von IE7, der im Dezember 2006 erscheinen wird) XHTML (application/xml+xhtml) unterstützt werden soll. Das wäre eine mehr als freudige Nachricht für alle Webentwickler und das Web insgesamt, wenn es der Wahrheit entspricht!

The Future of Internet Explorer And Web Standards

Außerdem wird über Internet Explorer Version 7.2 nachgedacht, welches SVG untestützen soll. Auch das wäre erfreulich, wobei sich noch die Frage stellen wird, inwieweit Firefox, Opera und IE in ihrer SVG-Unterstützung zueinander kompatibel sein werden.

IE7.2 to Support SVG?
See Windows Vista

Firefox 3

Bereits am 4. Juni habe ich im Firefox-Browser.de-Forum die neue Namensgebung verkündet: Firefox 3, das derzeit noch gar nicht existiert und erst in einigen Monaten vom Firefox-Trunk abgespaltet wird, wird Gran Paradiso heißen.

We’ll be holding the first (in recent history, at least) Gecko 1.9/Firefox
3 („Gran Paradiso“ [1]) planning meeting next Wednesday at 11am. This meeting
will be held every other week, and will transition into a weekly meeting
when necessary.

[1] Gran Paradiso Nationalpark

Quelle: mozilla.dev.planning

Relativ aktuelle, jedoch sehr übersichtliche Changelogs gibt es bei Burning Edge:
Changelogs der verschiedenen Firefox-Versionen bis hin zu Firefox 3

Diese übernächste Version von Firefox (die kommende Nummer 2 wird Anfang Herbst 2006 fertig werden) lässt noch eine Weile auf sich warten. Frühestens Sommer 2007 wird es soweit sein. Aber wenn man die letztjährige Entwicklung bei Mozilla nachverfolgt hat, wird der Erscheinungstermin eher gegen Herbst 2007 tendieren. ;)

Zusatz am 8.7.2006:
Der erste richtige Zeitplan für Firefox 3.0 ist auf den Mozilla Wiki-Seiten nachzulesen. Demzufolge wird es Gran Paradiso-Builds ab Februar 2007 geben. Alle Arbeiten davor werden direkt im Trunk (dem grundlegenden Entwicklerstrang des Browsers) erledigt, was eine Zeitersparnis darstellt, da damit Doppelarbeiten (Programmierung für/Code-Einbindung in Fx3 und Trunk extra) entfallen.

Seit heute Mittag ist es bekannt: Ich werde Onkel!

Ich werde zwar schon Onkel genannt vom Sohnemann meines Freundes Kristijan (Futschy), aber ab Januar 2007 werde ich rechtlich gesehen ein richtiger Onkel. :) Mein Bruder und seine Freundin haben heute meinen und ihren Eltern nach dem gemeinsamen Mittagessen verkündet, dass sie ein Kind bekommen werden. Niemals nur einem Kondom vertrauen. ;)

Nach dem ersten Schock haben es aber alle freudig aufgenommen. Meinem Bruder und seiner Freundin wich die Unsicherheit (über die Reaktion der Eltern) einer Erleichterung. Wir haben das gleich begossen mit 6 Flaschen Weißwein. Prost!

PS: Außerdem werde ich der Taufpate [österr. „(Tauf-)Ged(i)“] werden! Dafür muss ich aber wieder der katholischen Kirche beitreten (wahrscheinlich). Aus diesem Grund konnte ich es nicht bei Futschys Sohn werden.

Mein Chef hat heute eine Werbefirma („Agentur für neue Medien, Informationstechnologie und Werbung“) zu einem Gespräch über bessere Suchmaschinenplatzierung für die Firmen-Website eingeladen. Der Chef war zwar nicht anwesend, dafür 2 Kollegen (Verkäufer) und meinereiner.

Vorstellig geworden ist der junge „geschäftsführende Gesellschafter“ dieser Werbefirma und hat lang und breit über Methoden für eine bessere Platzierung in Google (wohlgemerkt nur darin) berichtet. Da war schwammig von der Verbesserung einzelner Webseiten die Rede („Überschriften in HTML sind wichtig“, siehe Code-Beispiel weiter unten), vom Einfügen wichtiger Suchbegriff in eine Seite sowie von seltsamen Extraseiten(?!) für Suchmaschinen. Und Google Adwords wurde empfohlen und preislich mitveranschlagt.

Für Leute ohne webtechnisches Hintergrundwissen war der Vortrag sicher überzeugend. Auch preislich. Aber wenn man sich mit der Materie auskennt, wird man damit nicht glücklich. Ich habe mir danach erlaubt, die Website dieser Werbefirma anzusehen und ein paar Kundenauftritte – und meine schlimmsten Befürchtungen von vor dem Gespräch wurden von der beinharten Realität eingeholt und überholt.

Die Werbefirma missachtet jede Konvention guten Webdesigns, von Barrierearmut und Zugänglichkeit: 95% Flash-Seite, ohne JavaScript kann man das Flash gar nicht starten, die Startseite (die einzige HTML-Seite) ist mit Frames (samt inhaltslosen „blank“-Frames) vollgepflastert und ohne CSS gar nicht bedienbar, zudem springt die Flashseite als Popup auf. Ich konnte nur noch lachen vor Trauer.

Beispiel, wie Seitenteile von ominösen Werbefirmen aussehen können, die nachweislich begriffen haben, wie das Web und Suchmaschinen funktionieren:

<noframes>
<body>
<h1>XXXX - Agentur für neue Medien, Informationstechnologie und Werbung </h1>
<h1>Mail-Marketing </h1>
<h1>Webhosting Webdesign Content Management </h1>
<h1>E-Business </h1>
<h1>email-Marketing </h1>
</body>

Die Kundenauftritte sind angeblich mit einem CMS gemacht mit Namen metaXchange. So scheußlich wie der Quälcode dieses CMS ist auch das Aussehen: eingeengt in kleinen Rahmen (somit bekommt man hübsche zusätzliche Laufleisten im Inhaltsbereich), Frames lassen die URI nicht erkennen und Popups sind sowieso sehr beliebt, zum Beispiel bei Anfahrtsplänen. Sogar PHP-Fehlermeldungen erscheinen mal im Quelltext. Sehr hübsch anzusehen.

Nun gut.

Erstes Fazit (Nicht, dass ich es vorher nicht schon gewuss hätte, aber man braucht immer wieder eine Bestätigung.): Werbefirmen können per se kein HTML und CSS, verstehen nichts vom Wesen des Webs, von Barrierearmut und Zugänglichkeit und nichts von vernünftigem Einsatz moderner Technologien. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, aber in Oberösterreich gibt es solche Firmen meines Wissens nicht. Woodshed lässt grüßen.

Zweites Fazit: Dem Chef ausreden, dass es Suchmaschinenoptimierung gibt, ohne dass die Website an sich geändert (sprich: verbessert) wird. Leider gibt es derzeit Mangel im Geldbeutel für solche Ausgaben und Cheffe will schnelle Resultate (zumindest schneller und billiger, als ein Redesign samt neuem CMS möglich wäre). Meinen zwei Verkaufskollegen habe ich dies wenigstens schon vermitteln können.

Da lobe ich doch meine saubere Arbeitsweise, die handfeste Ergebnisse liefert, ohne auf Tricks oder mühsame Nachbearbeitung angewiesen ist: Semantik, Validität, gute und aussagekräftige Inhalte. Aber ich bin auch kein Werbefachmann.

Ich werde fast den ganzen September nicht im schönen Österreich verweilen, sondern mich an der Westküste der USA (und um Vancouver herum) tummeln. In dieser Zeit werde ich nicht an meinen Projekten weiterarbeiten können. Aber ich werde versuchen, Berichte live abzuliefern. Ein Internetcafe dürfte in den USA ja nicht so schwer zu finden sein, oder doch?

Wenn jemand Tipps und Tricks kennt, wo man die schönsten Plätze zwischen Vancouver und Los Angeles findet, die besten Sehenswürdigkeiten, die hübschesten Mädels, die beeindruckendsten Naturschauspiele, die heerrlichsten Küstenabschnitte, wichtige Örtlichkeiten und Städtchen (wie Falcon Crest, die Mozilla-Zentrale, Villa Windows und so weiter -hehe-), bitte meldet euch!
Oder: Welche ist die sinnvollste und günstigste Reisemöglichkeit? Mit einem Mietwagen (hier oder dort mieten, wie teuer wird’s bei Überquerung von Staatsgrenzen)? Mit einem Wohnmobil (spar Motelkosten)? Trampen mit öffentlichen Verkehrsmitteln?

Noch ist die Route nicht genau geplant. Noch steht nicht einmal fest, wer aller mitfährt. Darum bin ich jetzt noch flexibel und bereit für Ideen. :)

PS: Ich bin gespannt, für wie viele Jahrzehnte die US-Behörden meine Fingerabdrücke und was sonst noch speichern. Politische Abkommen zwischen EU und USA hin oder her …