Seit kurzem hat die von Mozilla offiziell verwaltete Thunderbird-Hilfe ein neues Kleid erhalten und ist von der vorherigen TikiWiki-Plattform auf die extra für die Firefox-Hilfe (SUMO) programmierte Kitsune-Software umgestiegen. Damit baut die Hilfe auf ein modernes, schnelles und rasch weiterentwickeltes Fundament, das uns Übersetzern das Leben vereinfacht. Zusätzlich gibt es nun viele Schnittmengen zu SUMO (z.B. bei der Übersetzung der grafischen Oberfläche), was einige Doppelungen vermeidet und das Übersetzen selbst vereinheitlicht. Weniger Arbeit und leichtere Einarbeitung.

Noch ist das Ganze aber nicht fertig und an einigen Stellen sind noch Texte von SUMO sichtbar. Die knapp über 40 bereits früher übersetzten Artikel habe ich neu formatiert in der neuen Plattform übernommen. Leider sind einige davon nicht mehr aktuell und müssen umgeschrieben werden.

Jede Mithilfe beim Aktualisieren bestehender und beim Übersetzen englischer Artikel ins Deutsche ist herzlich willkommen! Damit kannst du tausenden Thunderbird-Nutzern helfen und mit ein paar Absätzen etwas bewegen. Das geht nirgends so einfach wie bei Mozilla.

Beginne auf der Dt. Übersetzungsübersicht der Thunderbird-Hilfe und suche dir einen bereits übersetzten und vielleicht veralteten Artikel oder übersetze einen neuen Artikel ins Deutsche.

Bei Fragen findest du andere Kitsune-erfahrene Leute im Fx-Mitarbeitsforum. (Die Möglichkeit der direkten Kommunikation auf Kitsune untereinander wird es erst in den kommenden Monaten geben.)

PS: Die Thunderbird-Hilfe ist übrigens nur eine Ergänzung zu Thunderbird-Mail.de und kein Ersatz, da Thunderbird-Mail.de ein Rundum-Sorglospaket liefert samt Download-Möglichkeiten, vollständigen Hilfen für alle Lebensphasen im Umgang mit Thunderbird, FAQs sowie ein von engagierten Ehrenamtlichen geführtes Forum.

Da die Freigabe von Thunderbird 3.0 nun relativ rasch über die Bühne gegangen ist, planen die Hauptentwickler – allen voran Dan Mosedale und David Ascher – bereits den Fahrplan für Tb3.1. Ein Foto verdeutlicht die geplanten Meilensteine.

Thunderbird 3.1 soll auf Gecko 1.9.2 aufsetzen (wie der kommende Firefox 3.6) und somit von den Verbesserungen des letzten halben Jahres profitieren. Außerdem wird es möglicherweise als „Minor Release“ erscheinen und die Version 3.0.x ersetzen (es wird also nicht 3.0.x und 3.1.x nebeneinander geben). Die Qualität und Stabilität soll trotz dieser kurzen Entwicklungszeit dadurch gewährleistet werden, dass nur kleinere neue Funktionalitäten und Verbesserungen in 3.1 einfließen sollen – z.B. jene, die es nicht rechtzeitig in 3.0 geschafft haben, etwa die Anpassbarkeit des neuen E-Mail-Kopfbereichs und ähnlicher Feinschliff.

Allgemein erhoffen sich die Entwickler, in Zukunft schneller neuen Versionen herausbringen und so mit der Gecko-/Firefox-Entwicklung Schritt halten zu können. Bisherige und neue Entwickler sollen durch kürzere Entwicklungszeiten schneller ihre Beiträge an die Endnutzer bringen können. Die Nutzer von Tb werden davon also profitieren und Tb soll dadurch den Ruf verlieren, als Stiefkind Mozilla auf das Abstellgleis der Vergessenheit gestellt worden zu sein.

Neben einer kurzen Entwicklungszeit für 3.1 bleibt natürlich der „Trunk“ weiterhin offen, in den die längerfristigen Entwicklungen eingepflegt werden. Irgendwann sollen ja schließlich das Mbox-Format für die Mailspeicherung und das Adressbuch-Dateiformat durch neuere Techniken ersetzt werden …

Die letzten Wochen ist es hier still geworden. Das liegt hauptsächlich daran, dass ich in meiner Freizeit zusammen mit Michael „Coce“ mit Übersetzungen für die neuen Webseiten für Thunderbird 3, Fennec (Firefox Mobile) 1.0 und Firefox 3.6 völlig ausgelastet bin. Daneben verwalte ich noch die deutschsprachige Firefox-Hilfe (Abkürzung: SUMO) und schreibe mehrere Artikel für die kommende Firefox-Version um. Es gibt also viel zu tun für Übersetzer der „Nicht-Produkte“ von Mozilla.

Trotzdem lasse ich mich zu 2 kurzen, aber freudigen Meldungen hinreißen. :)

  1. Firefox hat in Deutschland den Internet Explorer als meistgenutzten Browser überholt: Camp Firefox, heise.de
  2. Thunderbird 3.0 ist nach anderthalbjähriger Entwicklungszeit veröffentlicht worden: Mozilla Europe, Versionshinweise, Pro-Linux – Danke an David Ascher und sein Team!

Gestern ist die voraussichtlich letzte Beta-Version von Thunderbird 3.0 veröffentlicht worden. Als nächstes folgt das RC1 irgendwann im November. Möglicherweise geht sich dann die endgültige Veröffentlichung für die Endanwender bis Weihnachten 2009 aus.

Was alles neu ist, kann in den Versionshinweisen (engl.) auf mozillamessaging.com nachgelesen werden.

Diesmal gibt es jede Menge sichtbarer Änderungen, nachdem diese in den letzten Betas eher wenig bis gar nicht vorkamen. Die Arbeiten unter der Haube (oder hinter der Bühne) haben sich endlich bezahlt gemacht. Ich hab die neueste Beta kurz ausprobiert und bin begeistert! Sicher, es fehlt noch am optischen Feinschliff, aber die Neuerungen und Änderungen an sich bieten für Thunderbird-Nutzer viele Verbesserungen, die es sicher Wert sind umzusteigen.

Wer also immer noch meint, es tut sich nichts mehr bei Thunderbird, wird hiermit endgültig eines besseren belehrt.

Andere Quellen mit Bildern:

Die Fertigstellung von Thunderbird 3 schreitet voran. Die 3. Beta kommt hoffentlich noch im Juni oder spätestens Juli. Ich bin gespannt, welche Neuerungen per Voreinstellung aktiviert sein werden. Die Bugzilla-Liste mit „b3ux“ markierten Bugs gibt Aufschluss über die wichtigsten noch anstehenden Arbeiten an der Oberfläche/Usability für die 3. Beta. Besonders auf das neue Suchwerkzeug, das mit Gloda arbeitet, und eine überarbeitete (abgespeckte) Symbolleiste freue ich mich – wenn es denn rechtzeitig (oder überhaupt) für Thunderbird 3 fertig wird.

Was erwartet die hoffnungsvollen Thunderbird-Nutzer sonst noch nach bisherigem Stand?

  • Für Endanwender ist das direkte Eingeben/Verwalten von Signaturtext je Konto sicher eine der wichtigsten Verbesserungen. Bislang musste man eine Text- oder HTML-Datei erstellen und diese mit Thunderbird verknüpfen. Das ist sehr aufwändig und umständlich und für Unwissende eigentlich unmöglich, da es nicht selbsterklärend ist. Nun kann jeder Otto Normalverbraucher seine Text- oder HTML-Signatur direkt in der Kontoverwaltung eingeben und fertig.
    Die neue direkte Signatur-Eingabe
  • Mit der Archivieren-Funktion kann man alte Mails in einen Ordner seiner Wahl ablegen lassen. So stören sie nicht mehr in aktiven Ordnern. Dabei kann man (im Konfigurations-Editor für Fortgeschrittene) wählen, ob man alles in einem einzigen Ordner haben will, ob Unterordner je Jahr oder auch Unterordner je Jahr und Monat erstellt werden sollen. Hoffentlich lässt sich dieses Schema in der nächsten Thunderbird-Version auf eigene Bedürfnisse anpassen.
    Die neue Archiv-Funktion für alte Mails
  • Die Schnelleinrichtung von Konten ist für mich eine der innovativsten Verbesserungen an Thunderbird 3: Einfach seinen Namen, seine vollständige E-Mail-Adresse und sein Passwort eingeben und das Programm sucht sich in einer bei Mozilla gespeicherten Liste die passenden POP-, IMAP- und SMTP-Daten. Bevorzugt werden glücklicherweise gesicherte Verbindungen mit SSL oder TLS. Werden keine passenden Daten gefunden, kann man sie selbst vervollständigen. – Ich bin fast geneigt zu überlegen, meine eigene Domain da einzutragen (falls das überhaupt ginge); dann muss ich mir die ganzen Einstellungen nicht mehr merken.
    Die neue schnelle Konten-Einrichtung
  • Mit dem Activity-Manager wird man endlich die Hintergrundvorgänge nachvollziehen können: Von welchem Konto wurden wie viele Mails abgerufen, wann wurden Mails wohin verschoben oder gelöscht usw. Leider habe ich noch keine Datei gefunden, in der diese Daten abgespeichert werden. Es wäre schade, wenn sie nicht abgespeichert werden, da der Activity-Manager beim Beenden von Thunderbird geleert wird.
    Der neue Activity-Manager
  • Da die Schaltflächen für „Antworten, Weiterleiten, Löschen“ usw. näher bei den Mails selbst sein sollen, hat man sich entschieden, die Schaltfläche von der Symbolleiste direkt in den Kopf der Mailansicht zu verschieben. Ich finde das sehr gut. Leider ist es noch nicht flexibel – man kann noch nicht wie in der Symbolleiste einzelne Symbole ausblenden oder hinzufügen. Das ist aber für die danach folgende Thunderbird-Version geplant.
    Die neuen Schaltflächen in der Kopfzeile von Mails
  • Gloda ist das Zauberwort, hinter dem sich die „Globale Datenbank“ verbirgt. Durch die Indexierung wird die Suche nach und in Mails um ein Vielfaches schneller als bisher.
  • In Verbindung mit den beiden Vorgängerpunkten (Symbole in die Mailansicht verschoben und Gloda) hoffe ich ganz stark auf die neu gestaltete Symbolleiste mit einem verbesserten Suchwerkzeug. Eine Vorschau davon konnte man im Februar mit der innovativen Erweiterung „exptoolbar“ erleben. Der Umgang ist sehr viel anders als alles bisherige in Mailprogrammen. Aber wenn auch nur 30% davon umgesetzt werden würden, wäre das schon ein Segen.
  • Ordner und Mails lassen sich in Tabs anzeigen. Leider ist die ganze Sache derzeit noch unausgegoren. Geöffnete Tabs lassen sich nach einem Programmneustart nicht wieder herstellen, Tabs lassen sich nicht verschieben, Mails lassen sich nicht automatisch in Tabs öffnen usw.
  • Adressen kann man mit dem Stern in der Mailansicht schnell in das Adressbuch eintragen wie in Firefox die Lesezeichen.
    Schnell ins Adressbuch eintragen
  • Die Kalender- und Aufgabenverwaltung Lightning wird nicht fix eingebaut, sondern ist weiterhin ausschließlich als Erweiterung nachträglich installierbar. Dieser Schritt wurde vor Monaten notwendig, da die meisten Lightning-Entwickler von Sun Microsystems vom Projekt abgezogen wurden und nun die nötigen Ressourcen zum Weiterentwickeln fehlen. Als Erweiterung ist Lightning unabhängig von Thunderbirds Veröffentlichungszyklus und kann selbst seinen „Rhythmus“ finden.
  • Neues 2009-09-17: Erst heute habe ich herausgefunden, dass nun auch endlich DSN, die Anforderung eines Übermittlungsstatus, mit Tb3 möglich sein wird und nicht nur die Anforderung eines MDN, einer Empfangsbestätigung. Derzeit ist diese Funktion nur über das Einstellungen-Menü im Verfassen-Fenster (also im Fenster, in dem man die Mail schreibt) verfügbar. In Bugzilla #93085 ist man sich noch nicht einig über die Integration in die Thunderbird-Einstellungen. (In Thunderbird 2 kann man DSN über Trustedbird als Erweiterung nachinstallieren.)

Leider werden tiefgreifendere Arbeiten am System wie die Umstellung des Mail-Speicherformats auf ein Datenbank-ähnliches System, Integration von Social-Network- und Messenger-Fähigkeiten und anderes auf eine künftige Version von Thunderbird nach 3.0 verschoben. Wichtig ist aber erstmal, dass alle Verbesserungen von Gecko 1.9.1 (welches auch Firefox 3.5 seine Schnelligkeit verleiht) endlich die Thunderbird-Nutzer erreicht. Wenn dann die darauf folgende Thunderbird-Version 3.1 oder 3.5 jene Mängel ausbügelt, die die neuen Funktionen in der Version 3.0 noch besitzen, wäre das schon ein großer Schritt vorwärts.

Ich würde mir nur noch wünschen, dass die Mozilla-Verantwortlichen nicht so stiefmütterlich auf Thunderbird (und Mailprogramme im Allgemeinen) herabsehen würden. Es besteht ein Bedarf an Alternativen zu MS Outlook – nicht jeder möchte seine Mails online verwalten in zig Webkonten.

Neues 2009-06-24:
Ich habe einige Bildschirmfotos eingefügt.

Neues 2009-09-16:
Ausführliche Beschreibung von Änderungen für Endanwender in englischer Sprache.

Seit langem ist es still um Thunderbird 3. Zuerst lag der Quelltext im Dornröschenschlaf, weil sich zu wenige Entwickler fanden, weil die 2 Hauptentwickler absprangen und weil sich Mozilla nur noch auf Firefox zu konzentrieren schien.

David Ascher wurde dann endlich vor rund einem Jahr die Leitung für das Projekt Mozilla Thunderbird übertragen, und er hat Anfang 2008 die Firma Mozilla Messaging gegründet. Wie die Mozilla Corporation – die sich um Firefox kümmert – ist Mozilla Messaging eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der gemeinnützigen Mozilla Foundation, die sich fortan um die Weiterentwicklung und Verbreitung von Thunderbird kümmern soll.

Der Dornröschenschlaf ist nun endgültig vorbei. Seit Wochen wurde die erste Beta-Version von Thunderbird 3 vorbereitet. Die wurde jedoch zugunsten einer weiteren Alpha-Version um rund 2 Monate verschoben. Das geschah jedoch aus gutem Grund: Die meisten Änderungen und Neuerungen sind noch nicht fertiggestellt und die sichtbaren Änderungen für den Benutzer stehen erst noch am Anfang. Das ist eine sehr schlechte Ausgangslage für eine Beta-Version, die vermehrt im Rampenlicht der Öffentlichkeit und von willigen Testern stehen würde.

Was die sichtbaren Änderungen betrifft, so hat caschy einen Artikel mit Bildschirmfotos verfasst, der schon einen ersten Vorgeschmack auf Thunderbird 3 geben soll. (Er kam mir zuvor. Eigentlich wollte ich diesen Artikel vor ein paar Tagen schreiben. ;-) Auch auf MozillaLinks gibt’s einen bebilderten Artikel auf englisch.

Wer mehr über die aktuellen Entwicklungen der Oberfläche von Thunderbird erfahren will, der sollte sich das Blog von Bryan Clark ansehen. Bryan gehört dem Mozilla Messaging-Team an und berichtet zum Thema Tabs, Kalender-Integration, dem möglichen Signatur-Manager und schreibt eigentlich über alles, was für Endbenutzer sichtbar ist und Thunderbird einen wesentlichen Schritt in die richtige visuelle, benutzerfreundlichere Zukunft bringt.

Zusatz 2008-10-13:
Ich hab natürlich vergessen zu erwähnen, dass mir die bisherige Entwicklung der Benutzeroberfläche sehr gefällt und hoffe, die Entwickler und Designer gehen noch weiter, um vom altbackenen Design Ende der 90er wegzukommen. Die neuen Schaltflächen im Kopfbereich (Header) jeder Mail sind schon ein guter Schritt in diese Richtung. Diese und weitere diskutierte mögliche Neuerungen gibt’s im MozillaWiki zu besichtigen, z.B. bei Thunderbird 3-Layout und Activity Manager.

Zusatz 2008-10-24:
Auf https://wiki.mozilla.org/Thunderbird:Thunderbird3:DevRoadmap sind die wichtigsten geplanten Neuerungen aufgelistet, an denen gearbeitet wird.

Nun endlich ist es soweit. David Ascher, Chef der neuen selbständigen Mozilla-Ableger-Organisation für das Mail-Programm Thunderbird, hat sich mehrere Monate lang eingearbeitet, um herauszufinden, wo es bei Thunderbird hakt, welche Leute engagiert werden können und welchen Weg das Programm in Zukunft einschlagen soll.

Endlich hat Ascher in einem Newsgroup-Beitrag einen groben Zeitplan veröffentlicht und eine neue Webseite für die Grundrichtung der Entwicklung von Thunderbird 3 im Mozilla-Wiki eingerichtet. Damit sollte nun zumindest jene Zweifler beruhigt sein, die am Ende der Weiterentwicklung von Thunderbird (unter der Regie von Mozilla) gedacht hatten.

Was sind die Ziele von Thunderbird 3?

  • Thunderbird muss mit der Weiterentwicklung der Mozilla-Plattform (Gecko usw.) mithalten
  • Verbreitungsgrad von Thunderbird steigern
  • Kalender-Erweiterung Lightning fix integrieren
  • Online- und Offline-Kommunikation integrieren
  • Serverlosen Instant Messenger von retroshare.sf.nett integrieren
  • Benutzerfreundlichkeit der Suchfunktion in Mails verbessern
  • Thunderbird 3 wird auf Gecko 1.9 aufsetzen

Keine Ziele

  • Thunderbird 3 wird nicht die letzte Version des Open Source-Mail-Programmes sein.
  • Nicht alle wünschenswerten Fehlerbehebungen und Funktionsverbesserungen können eingearbeitet werden. Manches muss in einen längeren Zeitplan eingeplant werden und z.B. auf Thunderbird 4 warten.

Wie Thunderbird 3 mehr Nutzer ansprechen könnte

  • Neues Design der Benutzeroberfläche
  • Einfachere Konfiguration von E-Mail-Konten (z.B. der Nutzer soll beim Anlegen eines neuen Accounts nur noch seinen Namen und die E-Mail-Adresse eingeben und Thunderbird sieht in einer Online-Datenbank nach, welche weiteren Daten notwendig sind – POP3/IMAP-, SMTP-Angaben usw. – und vervollständigt es selbständig)
  • Integration von Lightning 1.0, möglicherweise mit GData-Provider
  • Schnelleres Durchsuchen von Mailinhalten
  • Serverlosen Instant Messenger von retroshare.sf.nett integrieren
  • Verbessertes Adressbuch
  • Unterstützung von GMail-IMAP
  • Ausgewählte zusätzliche Verbesserungen wie z.B. die Verarbeitung von winmail.dat-Anhängen (Vorschläge einreichen!)
  • Behebung von wichtigen Fehlern (Vorschläge einreichen!)

Wie Thunderbird 3 mehr Entwickler ansprechen könnte

  • Erleichterungen für die Entwicklung von Thunderbird-Erweiterungen mit STEEL und besseren API-Dokumentation
  • Umwandlung des derzeitigen Adressbuch-Formats in eine SQLite-Datenbank
  • Umwandlung des derzeitigen Mail-Speicherformats Mork in eine SQLite-Datenbank
  • Aufräumarbeiten im Code und in der XUL-Ebene
  • Unterstützung für Roaming (Synchonisation)
  • Festlegung einer von zwei Varianten, Tabs in Thunderbird anzuwenden

Zeitplan

Die erste Alpha-Version soll noch im 1. Quartal 2008 erscheinen. Beta-Versionen ohne Kalender-Erweiterung im 2. Quartal, mit Kalender-Erweiterung im 3. Quartal. Möglicherweise (für die Öffentlichkeit) funktionstüchtige Thunderbird 3-Versionen solles im 4. Quartal geben. Wer weiß, wenn die Entwicklung wider Erwarten rasant schneller wird, könnte es Ende 2008 einen neuen Thunderbird 3 geben.

PS: Alle diese Angaben sind noch mit Vorsicht zu genießen, da es sich um eine frühe Entwicklungsphase handelt und noch vieles umgekrempelt werden kann.

Wenn alles gut geht, kann Spicebird das Thunderbird-Pendant zu dem werden, was Outlook zu Outlook Express/Windows Mail ist: ein PIM.

Spicebird wird von indischen Entwicklern von Synovel programmiert auf Basis des Codes der Mozilla-Programme Thunderbird und Lightning. Es soll Mail-, Aufgaben- und Adressverwaltung sowie eine Kalenderfunktion bieten und auch als Chatprogramm mit dem Jabber-Protokoll dienen.

Derzeit liegt Spicebird in Version 0.4 öffentlich vor und kann getestet werden. Beim eigenen Ausprobieren erscheint mir Spicebird als in einer frühen Alpha-Phase (obwohl es als Beta bezeichnet wird). Noch ist viel zu tun bei der Optik, der Bedienung und den Funktionalitäten. Und es ist noch ein weiter Weg bis zu Version 1.0, die auch Unterstützung für Microsoft Exchange bieten soll. Als Alpha-Software macht Spicebird aber bereits einen vielversprechenden Eindruck.

Weitere Eindrücke können bei diversen Blog-Beiträgen nachgelesen werden.

Bei Spicebird zeigt sich das Gute an Open Source und Freier Software: Man kann von der Arbeit anderer profitieren und seine Arbeit darauf aufbauen und muss nicht alles wieder von Anfang an neu programmieren. So kann auch ein relativ kleines Team ein verbessertes Produkt aus einem bereits bestehenden entwickeln.

Pflegen die Entwickler von Spicebird andersrum ihre neuen Codes auch in Gecko, Thunderbird und Sunbird/Lightning ein (sofern das möglich und von der Community erwünscht ist), profitiert die Mozilla-Community auch von Spicebird und zusätzlich haben die Spicebird-Entwickler in Zukunft weniger Arbeit, wenn Sie aus aktuelleren Mozilla-Trunkbuilds neue Spicebird-Versionen generieren.

Dieselbe Hoffnung auf Code-Beiträge externer Entwickler hegt die Mozilla-Community auch beim Eudora-Projekt „Penelope“, das Thunderbird das Aussehen und die Funktionalität von Eudora (einem eingestellten Closed Source-E-Mail-Programm) bieten soll. Noch sind die Eudora-Entwickler aber noch nicht so weit, dass sie Neuerungen in den Mozilla-Code integrieren können; aber in der Zukunft ist das vorgesehen.

Lassen wir uns überraschen, wie rasch und in welche Richtung sich Spicebird entwickelt. Um ähnliche Funktionalität zu bieten wie Outlook, ist hie und da noch sehr viel Arbeit zu leisten. Der Aufwand wird sich aber lohnen, damit endlich ein plattformübergreifendes OpenSource-PIM vorhanden sein wird. (Hoffentlich wollen die Synovel-Entwickler in die Outlook-Richtung vorstoßen – was immer noch eine Open Source-Marktlücke ist, zumindest unter Windows. Gewiss ist ihre Intention ja auch nicht.)

Seit Jahren habe ich darauf hingearbeitet. Zuerst kam die Umstellung auf Firefox 1.0. Dann folgte der Schwenk von MS Office XP auf OpenOffice.org 2.0. Dann wagte ich die Migration von MS Outlook XP auf Thunderbird 1.5 (später mit der Kalendererweiterung Lightning vervollständigt). Schließlich ersetzte ich all meine proprietäre Software unter Windows durch Gegenstücke aus der Welt der freien Software (FOSS).

Was habe ich daraus gelernt? Es gibt Gutes und Schlechtes über FOSS-Produkte zu sagen, aber sie funktionieren.

Der schwierigste Schritt ist, seinen inneren Schweinehund zu überwinden, etwas zu wagen und neue Software auszuprobieren. Darum habe ich relativ spät mein E-Mail-Programm gewechselt, in der Arbeit überhaupt erst seit kurzem.

Im nächsten Schritt muss man seine erlernten Arbeitsweisen – wie etwas zu funktionieren hat – und seine gewohnten Vorstellungen – was alles zu funktionieren hat – anpassen. Das mag schmerzhaft sein. Aber genau so wie man die vorherigen Programme mit der Zeit zu beherrschen gelernt hat, wird man auch die neuen nach einer Weile beherrschen.

Ich würde sowieso jedem einen Betriebssystem- und Office-Grundkurs empfehlen. Ich kenne praktisch niemanden, der mit beidem wirklich professionell umgehen kann. Jeder Chef und jeder Kollege setzt voraus, dass man ein Windows und ein MS Office bedienen kann. Dem ist aber nicht so. Ich brauche nur den Sekretärinnen über die Schulter zu schauen, und mir wird übel, wenn ich deren chaotisches Arbeiten beobachte. Dabei müssten die es am besten können! Von anderen Kollegen ganz zu schweigen, die schon fragen müssen, wie man die Ordneransicht umschaltet, oder die sofort nervös werden, wenn Symbole anders aussehen (ein typisches Ergebnis, wenn Leute nicht geschult werden und sich notdürftig selbst helfen). Alter spielt übrigens keine Rolle. Junge wie alte Leute können gleich schlecht mit Software umgehen. Mit dem Alter wird nur die Lernkurve etwas langsamer.

Darum, egal ob man bei Microsoft verharrt oder auf Linux und OpenOffice.org umsteigt, rate ich jedem zu einer Schulung. Mein Vater macht gerade eine, und das Arbeiten mit dem Rechner beginnt ihm nun erst richtig Spaß zu machen.

Aber ich bin abgeschweift.

Worauf habe ich Jahre hingearbeitet und nun endlich Zeit gefunden?

Auf meinen Umstieg auf die GNU/Linux-Distribution Ubuntu 7.10. Dazu komme ich im nächsten Artikel.

Schneller als erwartet wurde Mozilla Thunderbird 2.0 nach nur einem Release Candidate veröffentlicht. Quasi damit überrumpelt, habe ich meine Meinung aufgegeben, erst in einer der nachfolgenden Bugfix-Releases 2.0.0.x von 1.5 auf 2.0 zu migrieren, und habe sofort losgelegt. Natürlich kam vor allen anderen Schritten erst einmal ein Backup aller alter Daten und die Suche nach der Kompatibilität meiner Erweiterungen. Das habe ich auch gleich zum Anlass genommen, meine Erweiterungsliste gehörig auszumisten. Erstaunlicherweise waren alle Erweiterungen, die ich brauchte, schon für 2.0 einsatzbereit. Sehr erfreulich (ansonsten hätte ich mit dem Nightly Tester Tool nachgeholfen, außer ein Erweiterungsautor hätte auf seiner Website explizit angegeben, dass die aktuelle Version auf keinen Fall 2.0-kompatibel wäre).

Die negativen meiner ersten (visuellen) Eindrücke habe ich bereits zu Zeiten der ersten Beta-Version kundgetan.

Bei den positiven Seiten von Thunderbird verweise ich der Kürze wegen auf die Liste der Neuerungen/Veränderungen. Sie – und das, was ich bei Software sowieso am meisten mag: Fehlerbereinigungen, Fehlerbereinigungen, Fehlerbereinigungen – machen Thunderbird 2.0 zu einem attraktiveren Produkt als seine Vorgänger.

Positiv hervorzuheben ist noch, dass die Komprimierung ab einer einzustellenden Speicherplatzgröße nun automatisch erfolgt. Dass dies nicht automatisiert war, war bisher eine Gefahr für unerfahrene Nutzer, die ohne zu komprimieren sonst Unmengen an Datenmüll ansammeln könn(t)en.

Anmerkung zu einigen Erweiterungen

Wichtig und beachten sollte man bei Wörterbüchern, dass nur jene installiert werden sollten, die sich auf erweiterungen.de oder (am schnellsten aktuell gehalten) addons.mozilla.org befinden. Denn diese Wörterbücher installieren sich als Erweiterung ins Benutzerprofil und nicht mehr wie die alten Wörterbücher von Thunderbird 1.5 ins Programmverzeichnis. Zusätzlich sind die neuen Wörterbücher mit Firefox 2 kompatibel und aktualisieren sich automatisch über den Addons-Manager

Extra hervorzuheben sind die großen Verbesserungen in der Benutzerfreundlichkeit und die einfachere Bedienbarkeit der Erweiterung Enigmail 0.95 für Thunderbird 2.0 im Vergleich zu den älteren Versionen von Enigmail (bis zu 0.94.x) für Thunderbird 1.5. Damit wird es für Anfänger noch leichter, mit OpenPGP und verschlüsselten Mails zu arbeiten. (Was jedem zu empfehlen ist.) Ich bedanke mich herzlich beim Entwicklerteam von Enigmail!

Aufgegeben habe ich unter anderem die Erweiterung ContactSidebar. Früher habe ich mich zwar mokiert über das Fehlen der Adressen-Anzeige unterhalb der Ordnerleiste in der Hauptansicht des Programms. Zwischenzeitlich habe ich aber erkannt, dass diese Adressen dort völlig sinnlos sind und nur Platz verschwenden. Beim Schreiben von Mails kann man in Thunderbird sowieso die Adressenliste mit einem Knopfdruck aktivieren und damit arbeiten. Man braucht sie nicht auch noch im Hauptfenster.

Erstmals ausprobiert habe ich Lightning, da die Entwicklung in den letzten Monaten stark an Geschwindigkeit zugenommen hat (Dank der Beteiligung von Sun Microsystems, das für die weitere Zukunft plant, Thunderbird und Lightning/Calendar mit OpenOffice.org zu bündeln, um besser mit Microsoft Office und Outlook konkurrieren zu können). Den Platz, den ich durch das Weglassen von ContactSidebar gewonnen habe, habe ich nun wieder durch Lightning verloren.

Erweiterungsliste

Attachment Sizes

Zeigt bei Anhängen die Dateigröße hinter dem Dateinamen an. Leider schneidet die Erweiterung die Dateinamen ab, um Platz für die Dateigröße zu haben, was der Leserlichkeit und Übersichtlichkeit schadet, wenn man mehrere Anhänge hat, die lange und ähnliche Namen besitzen.

AutoMsgSelect

Zeigt die neueste Nachricht in jedem Ordner an. Dies ist zwar sicherheitstechnisch nicht sinnvoll (weil sofort die neueste Mail im Vorschaufenster angezeigt wird und dadurch Schadcode im HTML-Quelltext ausgeführt werden kann), aber es ist zumindest für mich irritierend, dass keine Mail angezeigt wird, wenn ich auf einen Ordner klicke. Leider ist die Erweiterung nur bis Thunderbird 1.5 freigegeben, weshalb ich sie händisch mit Version 2.0 kompatibel machen musste (es haben sich derzeit noch keine negativen Auswirkungen gezeigt; Thunderbird 1.5 und 2.0 sind sich unter der Haube noch sehr ähnlich).

Buttons!

Ermöglicht mir neue Schaltflächen zum bequemen Ab- und Anstellen von HTML-Mails und Erlauben/Verbieten des Herunterladens von Bildern aus dem Internet.

Contacts Add BCC button

Fügt eine „BCC“-Schaltfläche bei der Kontakt-Sidebar des Verfassen-Fensters hinzu.

Deutsches Wörterbuch, erweitert für Österreich

Display Mail User Agent Extension

Unverzichtbare Erweiterung seit Anbeginn. :) Nähere Erklärung siehe Artikel Thunderbird 1.5. Danke dem Autor für seine Mühe!

Enigmail

Extension Manager Extended

Zeigt mehr Informationen über die Erweiterung im Addons-Manager und ermöglicht das Springen ins Erweiterungsverzeichnis. Damit erspart man sich das händische Durchsuchen der Verzeichnisse nach der gesuchten Erweiterung.

Folderpane Tools

Damit können die E-Mail-Konten beliebig gereiht und ein Startordner angegeben werden. Das erspart das Anzeigen der Thunderbird-Startseite (und das Laden derselben aus dem Internet).

Lightning

MagicSLR

Erweitert die Symbolleiste um mehrere Schaltflächen zum Senden und Abrufen von E-Mails.

Minimize to Tray

Zum Minimieren des Programm-Fensters in den Infobereich der Taskleiste. Das spart Platz.

Nightly Tester Tools

Eigentlich installiere ich diese Erweiterung nur, um verschiedene Angaben zum Programm und zum Profil in die Titelleiste von Thunderbird zu bringen. Damit weiß ich sofort, mit welcher Programmversion und mit welchem Profil ich gerade arbeite.

Bildschirmfotos


Foto von Thunderbird 2.0


Foto von Thunderbird 2.0 mit der Erweiterung Lightning (Kalenderfunktion)


Foto von Thunderbird 2.0 mit geöffnetem Mail-Fenster inklusive Adressbuch


Foto von Thunderbird 2.0 mit geöffneter Lightning-Monatsübersicht

PS: Dies ist ein Fortsetzungsartikel von Thunderbird 1.5 vom Januar 2006.

Ich konnte mir nicht verkneifen, die 1. Beta-Version von Thunderbird 2 zu testen.

Vorab:

  • Beta-Versionen sind nicht für den produktiven Einsatz gedacht und Nutzer sollten wirklich erst fertige Versionen (nicht mal Releasekandidaten) verwenden!
  • Es zahlt sich immer aus, auf die neueste Version zu wechseln, auch wenn viele Leute wieder schreien werden: Ich sehe da nicht die großen Neuerungen, um mir einen Umstieg schmackhaft zu machen. Das Gute ist oftmals nämlich, dass man die großen Veränderungen *nicht* sehen kann, da sie unter der Haube passieren: Stabilitätsverbesserung, Fehlerbereinigung, Schnelligkeit, Zuverlässigkeit. Thunderbird 2 bringt all dies im Vergleich zur jetzigen Version 1.5. (Ok, ich verschiebe diese Behauptung vorsorglich auf Tb 2.0.0.1, wenn die gröbsten neuen Fehler nach der Veröffentlichung behoben wurden.)

Ich verwende und mag Thunderbird in der aktuellen Fassung, aber die Entwicklung geht meines Erachtens viel zu langsam im Vergleich zu Firefox. Darum gibt es nicht allzu viele große Neuerungen neben den vielen kleinen (meist nicht sichtbaren) Verbesserungen:

  • Gruppierung/Sortierung von Mails mit Tags möglich und dadurch auch leichtere Suche,
  • Vor- und Zurückfunktion,
  • Ansicht der Ordner ist individuell anpassbar,
  • Mails können „Konversationen” zugeordnet werden und können damit zusammen gelesen werden, auch wenn sie in verschiedenen Ordnern liegen,
  • verbesserte Benachrichtigung bei ankommenden Mails,
  • Ordner-Tooltipps,
  • automatische Erkennung des Online-Status,
  • verbesserter Addons-Manager für Erweiterungen, Wörterbüchern und Themes wie in Firefox 2,
  • überarbeitete Benutzeroberfläche samt neu strukturierten Einstellungen und neuen Schaltflächen.

Es gibt detailliertere Aufzählungen, was es Neues geben wird mit Tb2. Die detaillierteste findet man auf Rumbling Edge.

Hier nun ein paar Anmerkungen, die mir negativ ins Auge gesprungen sind. Um den Artikel möglichst kurz zu halten, lasse ich andere Kommentare zu positiven oder neueren Aspekten beiseite. (Denn die Neuerungen sind wahrlich ein Segen und werde ich besprechen, wenn Tb2 offiziell veröffentlicht worden ist.)

Oberfläche

Zuerst zum wahrhaft Oberflächlichen: die Benutzeroberfläche. Die neu gestalteten Schaltfläche empfinde ich zwar als hübsch aber zu blass. Bei Firefox 2 passen sie zur neugestalteten Tab-Leiste, in Thunderbird 2 passen sie weniger, wenn nicht auch an der übrigen Oberfläche etwas verändert wird – was ja noch passieren kann.

Menüleiste:
Menüleiste in Thunderbird 2

Einstellungen

Die Einstellungen wurden völlig überarbeitet. Manche für Unwissende nicht notwendige Einstellungsdialoge wurden entfernt und sind nur noch über about:config erreichbar wie z.B. die De-/Aktivierung von JavaScript (per Voreinstellung in meiner Testinstallation aktiviert – ein Fehler?).

Gut ist, dass für die Junk-Einstellungen nun kein Extradialog über das Menü Extras mehr vorhanden ist. Es gibt nur noch globale Einstellungen (engl. Options) und Konto-Einstellungen (engl. Account Settings). (Nebenbei: Es gibt auch Vorschläge zum Vereinigen dieser beiden großen Einstellungsblöcke, was ich prinzipell begrüße.)

Aufgeräumteres Extras-Menü:
Extras-Menü in Thunderbird 2

Schlecht ist, dass es nun Junk-Einstellungen in den Einstellungen wie auch in den Konto-Einsellungen gibt. Hoffentlich verwirrt das niemanden (wenn es auch gut ist, dass der Junk-Filter nun besser konfigurierbar ist und man ihn für einzelne Konten an- und abschalten kann).

Globale Junk-Einstellungen:
Junk-Einstellungen in den Optionen

Überhaupt erscheinen mit die Einstellungen zunehmend „microsoftiziert”. Zum Beispiel befinden sich die Einstellungen für Lesebestätigungen in Extras (1) > Einstellungen (2) > Erweitert (3) > Allgemein (4) > Lesebestätigungen (5) > Lesebestätigungen-Dialogfenster (6). Das ist schon wie bei Outlook, wo man sich auch durch ein halbes Dutzend Ebenen klicken muss, um zum Ziel zu gelangen. Das selbe gilt für die Offline-Einstellungen oder für die erweiterten Konto-Einstellungen. Für bessere Übersicht sollte Thunderbird ruhig mehr Register/Tabs zulassen und dafür an Extra-Dialogfeldern, die über die Einstellungen zusätlich aufklappen, sparen.

Microsoftsche Verschachtelungen:
Beispiel wie Einstellungen unnötig verschachtelt sind

Dabei könnte man auch gleich diese unnötigen Ordner-Eigenschaften in *ein* übersichtliches Einstellungsfenster verlegen, die man immer noch mit einem Rechtklick auf jeden Ordner einzeln öffnen muss.

Ordnereigenschaften:
Dialogfeld der Ordnereigenschaften

PS: Dieser Artikel entstand kurz nach Erscheinen von Thunderbird 2 Beta 1, kann also schon veraltet sein. Ich hatte aber keine Zeit, ihn früher online zu stellen.

Firefox und Mozilla fehlt es nicht an Marketing. Was ihnen fehlt ist wirksame, zentrale Öffentlichkeitsarbeit.

Zum Beispiel gab es bei Firefox 1.5.0.8 viel Wirbel um das Verhalten des Passwort-Managers, das bei bestimmten Websites wie myspace.com zum Phishen von Passwörtern ausgenutzt werden kann. In allen Online-Medien und unzähligen Foren wurde darüber diskutiert. Und was tut Mozilla? Außer wenigen Kommentaren von führenden Entwicklern im entsprechenden Bugzilla-Eintrag gab es keine wirkliche Stellungnahme für die Masse zu diesem Verhalten. Es gab keinen Pressemitteilung oder sonstige Stellungnahme führender Köpfe von Mozilla. Es gab keinen Fahrplan, wann man dieses Verhalten ändern wolle, oder ähnliches.
Egal wie gefährlich oder ungefährlich dieses Verhalten auch in Wirklichkeit sein mag – abseits aller Hysterie in den Online-Medien -, so hat Mozilla und Open Source insgesamt einen Ruf zu verlieren. Und zwar einen guten Ruf! Noch.
Es wäre wirklich wünschenswert, wenn es eine Webseite oder ein Blog, eine zentrale Anlaufstelle der Mozilla Corporation gäbe, wo genau solche Dinge, die die Online-Öffentlichkeit (zu recht) beschäftigen, angesprochen und mit einem Fahrplan zur Lösung versehen werden.
Außer dass es Bugzilla gibt und Sicherheitslücken auf der Mozilla-Website dokumentiert werden, ist bei Mozilla öffentlichkeitswirksam kein großer Unterschied zu Microsoft festzustellen. Das Wichtige wird intern besprochen (Mike Connor hat es angesprochen in Bugzilla). Benutzer müssen bisher ohne weitere Informationen abwarten, bis eine neue Version bereit steht. Wäre nicht diese riesige Community, die andauernd aufklärt und sich an vorderster Front Gerüchten und Falschmeldungen entgegenstellt, wäre der Ruf Mozillas schon längst den letzten Gang die Toilette hinunter angetreten.

Das selbe Problem bestand Zeitgleich mit Thunderbird. Durch einen Fehler konnten Mails bestimmter Mailprogramme verschwinden. Komprimierte man dann, wurden diese verschwundenen Mails gelöscht. Wo finden sich außer in Bugzilla öffentliche und aufklärende Stellungnahmen der Mozilla Corporation zu diesem Thema? Irgendwie erscheint das von offizieller Seite totgeschwiegen. Auch David Bienvenu scheint im entsprechenden Bug schon genervt zu sein von Anwendern, die Fragen zur weiteren Handhabung haben. Aber wo sollen Sie die auch sonst Informationen bekommen?
Es ist klar, dass nicht sofort der ganze Release- und QA-Prozess wegen sowas über Bord geworfen werden kann (z.B. um eine Version 1.5.0.8a kurzfristig herauszubringen statt der für Wochen vorausgeplanten Version 1.5.0.9). Aber die Sicherheit, Privatsphäre und Daten der Benutzer müssen Softwareherstellern heilig sein! Auch wenn das nur ein Problem einer Minderheit ist, so will man doch ein Produkt liefern, das möglichst zuverlässig und sicher arbeitet. Mails dürfen niemals verschwinden in einem Mailprogramm!
Das Verhalten der Mozilla Corporation war hier wieder äußerst fragwürdig.

Dieses Verhalten ist aber symptomatisch für Mozilla. Die Gründung der Corporation hat diesbezüglich keinen Deut Besserung gezeigt.

Der Referer-Fehler beim Aufrufen von Feeds (eine Lücke für die Privatsphäre; Bugzilla-Eintrag) und ähnliches wurden genauso mit Nichtkommentieren gestraft wie die oben beschriebenen zwei Fälle. Das macht sich auf Dauer nicht gut. Mit der zunehmenden Verbreitung von Firefox und anderen Mozilla-Programmen werden die Ansprüche höher. Ist Mozilla dafür gerüstet?

Gibt es denn kein Plugin, Add-on oder was auch immer, mit dem man msg-Dateien von Microsoft Office Outlook in Thunderbird zumindest öffnen kann? Das fehlt noch für den Firmeneinsatz, wo hauptsächlich Mails im proprietären Outlook-Format abgespeichert werden. Dann könnte ich dem PIM-Monster Outlook auch dort endlich abschwören.

Müsste doch ähnlich möglich sein, sowas zu programmieren, wie bei doc und Co. in OpenOffice.org?

Vor kurzem wurde verkündet, dass das OpenOffice.org-Team irgendwann Thunderbird und Lightning in das Office-Paket integrieren wollen (was wohl mit einer Entwicklungsunterstützung einher gehen wird, da besonders Lightning noch in einer sehr frühen Phase steckt).

Nun ist zu lesen, dass Eudora seinen eigenen Mailclient einstellen und seine Arbeit in das Penelope-Projekt stecken wird. Das heißt: Der Thunderbird-Quelltext wird eudorisiert und mit Programmerweiterungen gespickt. Wenn die Programmierer was Feines produzieren, wird das sicherlich für Thunderbird selbst auch interessant und nützlich werden.

Es tut sich also etwas bei Mozilla Thunderbird. Wenn auch mehr indirekt als direkt. Von Thunderbird selbst hört man ja eher weniger. Die Entwicklung ging leider bisher nur in sehr kleinen Schritten voran.

PS am 12.10.2006: Sunbird und Lightning sind gestern endlich in Version 0.3 erschienen. :)

Ich habe das Gefühl, Thunderbird wird innerhalb der Mozilla-Stiftung nicht genug Aufmerksamkeit zuteil. Zu Firefox gibt es regelmäßige Informationen und Informationsaktualisierungen im Wiki, in den Weblogs der Entwickler, in den wöchentlichen Meetings … aber zu Thunderbird gibt es nur wenig zu finden.

Genau so wie ich die Weiterentwicklung von Firefox beobachte, würde ich das auch bei Thunderbird machen. Nur, wo gibt es regelmäßig aktualisierte Infos? Entwicklungsfortschritte usw.?

Als Anfang des Jahres die Ideensammlung für neue Thunderbird 2.0-Funktionen begann, war ich noch zuversichtlich. Auf den Wiki-Seiten zu Thunderbird gibt es jedoch nicht viel zu finden seitdem. Was zu finden ist, ist die äußerst kurze Liste an Neuerungen, die für Tb2.0 geplant ist:

  • Tools for organizing and managing e-mail
    • Custom Folder Pane Views such as favorites, unread and recently used.
    • Message Tagging
    • Tabbed Messages
  • Be Informative
    • New Mail Alert Improvements
    • Folder Summary Popups
  • Help Fight Junk Mail
    • Improve the current bayesian based algorithm
    • Token Store Pruning / Aging
  • Improved Phishing Support

Quelle: http://wiki.mozilla.org/Thunderbird2

Das mögen alles ganz nützliche Funktion(serweiterung)en sein, aber erstens sind sie nicht sehr weitreichend, dass sie meiner Meinung nach einen Versionssprung auf 2.0 rechtfertigen würden, und zweitens gibt es zur größten Neuerung – Tabbed Messages – gar keine aktuellen Informationen, seit ich auf The Rumbling Edge vor längerem gelesen habe, dass der Chefentwickler für diese Neuerung keine Zeit mehr hat, sich um Thunderbird zu kümmern (finde leider die Meldung auf die Schnelle nicht): Tabs in Thunderbird. Tabs (Registerkarten) in Thunderbird scheinen es wohl nicht in die Version 2.0 zu schaffen?!

Auch am Beispiel Scan.Coverty.com kann man sehen, dass sich bei Thunderbird herzlich wenig tut, während bei Firefox sichtbar gearbeitet wird. (Coverty durchsucht Open Source-Software nach Fehlern im Quelltext. Bei Thunderbird wurde noch kein einziger Fehler behoben, während sei kurzem bei Firefox rege gearbeitet wird.)

Wenn jemand neueste Nachrichten irgend welcher Art findet oder weiß, wo man sie finden könnte, bitte um eine kurze Mitteilung. :)

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