Am Samstag war ich bei den Linuxwochen 2008 in Linz. Es war die erste Veranstaltung dieser Art, die ich besuchte. Die Nähe bot sich an, wenn man nicht kurzfristig nach Wien, Berlin oder anders wohin fahren kann. Die Veranstaltung ging in Linz vom 27. bis 29. Juni 2008 und war die letzte Station der Linuxwochen für heuer nach Eisenstadt, Graz, Klagenfurt, Krems und Wien. Die Vorträge und andere Ereignisse reichten vom späten Vormittag bis in den Abend.
Diese hübschen Plakate wehten vom Gebäude der Kunstuniversität Linz direkt am Hauptplatz:
Ich habe mir Vorträge von 15 bis 18 Uhr angehört und war sehr angetan von der allgemeinen Organisation und den Vortragenden. Der erste Vortrag wurde von Michael Mosmann gehalten und stellte die Vektorgrafik-Software Inkscape vor. Ich kenne Inkscape zwar, habe aber noch viel zu wenig Ahnung von seinen Möglichkeiten. Wie Michael Mosmann in 2 Minuten auf eine Frage eines Zuhörers eine Perle kreierte samt Schatten, verlaufendem Horizont und Untergrund. Naja, keine große Kunst für jemanden, der ein wenig Ahnung hat, wo etwas wie funktioniert. ;)
Den 2. und 3. Vortrag hielt Franz Keferböck, und zwar ging es um KDE 4.1 und KDE EDUcation. Für KDE 4.1 hat er die aktuelle devel-Version vom Vortag präsentiert und die Verbesserungen und Neuerungen gegenüber 3.x vorgestellt vor allem hinsichtlich Benutzerfreundlichkeit, Ästhetik und mehr Funktionalität. Als GNOME-Nutzer war ich interessiert, ob KDE 4.1 wert wäre, über einen Wechsel nachzudenken. Die Vorhaben des KDE-Teams sind in der Tat sehr vielversprechend, aber ich schätze, erst in etwa einem Jahr werden sie all die Projekte, die man für 4.x vorgesehen hat, auch fertig umgesetzt haben. (Womöglich bringt auch die erste gemeinsame Entwicklerkonferenz von GUADEC und Akademy Fortschritte in der Zusammenarbeit oder zumindest im Nichtauseinanderdriften.)
Bei KDE EDUcation stellte Franz Keferböck mehrere KDE-Schulungs- und -Lernprogramme vor von Kanagram bis Marble. Da sind wirklich fantastische Programme dabei, die teilweise aber noch nicht fertiggestellt sind.
Was ich einzig dabei schade finde, ist, dass bei KDE völlig eigenständig(?) Programme entwickelt werden, die sich mit GNOME-Programmen (GNOME Education Suite) überschneiden und umgekehrt. Würden sich die Entwickler zusammentun und so programmieren, dass die Programme mit dem Look&Feel des jeweiligen Desktops laufen könnten, bräuchte nicht alles doppelt programmiert werden. Sowas fordert nur unnötig Zeit, die man an anderen Stellen, bei denen die Linuxwelt noch Weiterentwicklung braucht, fehlen.
Nächstes Jahr komme ich sicher wieder zu den Linuxwochen, die dann hoffentlich auch besser vermarktet werden. Es mag auch am schönen Wetter gelegen haben, aber der große Besucheransturm (besonders von Linuxunerfahrenen) fand nicht statt. Franz Keferböck hat es ausgedrückt in dem Wunsch, dass er gehofft hätte, dass Lehrer und Studenten den Vortrag zu KDE EDUcation lauschen, um die Möglichkeiten und Freiheiten von Open Source vorgeführt zu bekommen.
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