Die Übersetzung von Mark Up ist schon eine Weile her, aber ich bin erst vor ein paar Tagen über die Firefox-eigene Google-Startseite auf die dazugehörige Website gestoßen: markup.mozilla.org
Die Idee dahinter ist interessant und es ist leider so wie bei fast allen Mozilla-Aktionen, dass es im Nicht-US-Raum bzw. im deutschsprachigen Raum kaum bis gar nicht beworben wird und kaum öffentliche Resonanz erhält.
Die Idee ist, einen persönlichen digitalen Stempel auf künstlerische Weise zu hinterlassen. Damit soll die Freiheit und öffentliche Zugänglichkeit des Internets betont und ins Bewusstsein gerufen werden. Denn es ist nicht selbstverständlich, dass das Internet so frei und öffentlich ist, wie wir es kennen, und diese Freiheiten sind ständig bedroht durch staatliche Regulierungen, Zensurmaßnahmen und durch Firmen aus der Privatwirtschaft – z.B. wollen Internet-Provider die Netzneutalität aufgeben und Medien-Unternehmen Inhalte und Menschen (aus-)sperren oder blockieren.
Das Internet ist mehr als nur eine Werbe- und Verkaufsplattform für Firmen oder eine Nachrichtenbeschaffungsplattform über Online-Zeitungen: Es wird von Menschen auf der ganzen Welt ständig mit neuen Inhalten versorgt und dient u.a. der persönlichen und künstlerischen Präsentation, der Wissensvermehrung und der Kommunikation.
Weshalb soll ich bei Mark Up mitmachen? Ist das zu irgendwas gut?
Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Wichtig ist die Tatsache, dass sich Mozilla auf unzählige Arten und über unterschiedliche Wege für die freie Zugänglichkeit des Internets einsetzt. Der Browser Firefox ist dazu nur eines von mehreren Mitteln. Das sollten wir nicht vergessen, wenn wir über Mozilla sprechen …
Die derzeitigen öffentlichen Aktivitäten von Microsoft lassen nicht viel Raum für Spekulation: Microsoft greift Google an allen Fronten an.
(1) Erst heute habe ich von der Zusammenarbeit mit Chinas Suchmaschine Baidu gelesen. Microsoft hat anscheinend keine Probleme damit, mit totalitären Zensurstaaten zusammenzuarbeiten. Demgegenüber hat sich Google großteils aus dem China-Geschäft zurückgezogen. (2) Schon lange gibt es Microsofts Zusammenarbeit mit Facebook, dem schärfsten Google-Konkurrenten bei sozialen Netzwerken und Aktivitäten. (3) Dann hat Microsoft vor kurzem erst Skype gekauft und hat damit Zugriff auf Millionen Kundendaten. (4) Dazu passt die angekündigte Zusammenarbeit Microsofts mit Facebook für einen Videochat in Facebook. (5) Gegen all das ist Microsofts Zusammenarbeit mit Yahoo! schon ein alter Hut. (6) Die Tatsache, dass Microsoft mit Android mehr Geld verdient als mit dem eigenen Smarthpone-Betriebssystem, zeigt den Irrwitz des heutigen Patentsystems auf. (7) In die Kategorie Mobilgeräte passt auch der Kauf der Nortel-Patente zusammen mit Apple. Der Kauf dieser Patente durch Google hätte es erleichtert, Patentangriffen auf Android durch Apple, Oracle, Microsoft und Co. entgegen zu treten – das ist mit diesen Patenten nun nicht mehr möglich.
Alles in allem sieht es gerade nach keinen perfekten Zeiten für Google aus.