Kingman erscheint mir ein guter Titel für diesen kurzen Bericht nach mehreren Tagen ohne Internet in einem billigen Motel in Los Angeles.

Kurz gesagt: Die letzten Tage waren awesome!

Wir haben das Hearst Castle besucht (oder wie wir sagen: Heast-Kastl, österr. für Hörst-Du-Kästchen; hier ein Bild von Toci vom Poolhaus), waren am Strand von Pismo Beach essen, haben in Solvang, einer dänischen Kolonie mitten in Kalifornien, übernachtet, im Weinland im Santa Ynesz Valley Wein gekostet, die wunderschöne, im spanischen Stil erbauten Stadt Santa Barbara besucht und dort in einem spitzen italienischen Restaurant gespeist und sind am Meer entlang nach Malibu gefahren, wo wie am Strand den Pazifik unsere Füße umspielen ließen, bis wir schließlich nach Santa Monica und Venice kamen, den östlichen Vororten der Riesenmetropole Los Angeles.

Das war der erste Tag. :)

Zugleich war die Ankunft in Santa Monica (wo wir uns auch ein Motel genommen haben), der Auftakt zu einem genialen 24-Stunden-Trip (meist mit dem Auto), bei dem wir die wichtigsten Orte Los Angeles besucht haben. Damit haben wir unseren 2-Tage-San-Francisco-zu-Fuß-per-Fähre-und-per-MUNI-Bus-Monstertrip übertroffen. 24 Stunden mögen eine kurze Zeit sein, aber angesichts unseres eingeschränkten Zeitplans war es perfekt und wir mussten uns nicht einmal hetzen. Wir sind bereits ein eingespieltes Schnellreise-Team geworden. Hehe.

Was haben wir in 24 Stunden L.A. gesehen? (Grob aufgezählt:) Nachdem wir in Santa Monica ein relativ günstiges Motel gefunden haben, fuhren wir gleich zum Santa Monica Pier. Dort waren wir im Bubba Gimp Schrimp Co.-Souvenierladen einkaufen (Forest Gump machte am Santa Monica Pier kehrt bei seinem Lauf quer durch Amerika) und haben uns den Pazific Park (ein Vergnügungspark mit Achterbahn) angesehen. Santa Monica bietet neben dem Pier ein wunderbaren Strand, Strandhäuser (sicher nicht schlecht, aber sehr teuer, dort zu wohnen) und den Palisades Park direkt an den Klippen, unter denen einen vielspurige Autobahn verläuft. Einen Besuch auf alle Fälle wert war die Third Street Promenade, eines der besten und lebhaftesten Einkaufsstraßen von L.A. Nebenbei war ich dort auch das erste Mal in einem Apple Store. Yeah.
Am nächsten Morgen ging es nach Beverly Hills und dem berühtmen Rodeo Drive, einer der teuresten Einkaufsstraßen der Welt. Dann fuhren wir durch die Villen-Hügel von Beverly Hills. Oh Mann, das ist wirklich eine schöne Gegend. Man fühlt sich gar nicht wie inmitten einer Metropole. Anschließend ging es zum Sunset Boulevard und zum Hollywood Boulevard, wo wir uns das Mann’s Chinese Theater und den Walk of Fame aus der Nähe angesehen haben. Zu Mittag gegessen haben wir zuvor gekauftes Essen im Griffith Park, von dem aus man einen wunderschönen Blick auf L.A. und das Hollywood-Schild hat.
Über die Paramount Studios ging es nach Downtown. Zum Glück war es Sonntag und wir konnten gemütlich durch dieses Sammelsurium aus alten Gebäuden der ersten Tage von L.A. und zwischen den Wolkenkratzern auf den vielspurigen Freeways und Seitenstraßen cruisen (ja, die Wolkenkratzerschluchten waren voller Fahrbahnen und sich kreuzender und überführender Straßenbrücken!).
Da wir noch reichlich Zeit hatten, besuchten wir die Watts Towsers mitten in den gefährlichen Slums von L.A. Die Suche der Watts Towsers war ein Nervenkitzel, das kann ich euch sagen. Danach ging es ab nach Long Beach, zur Promenade und zur Queen Mary, die dort im Hafen vor Anker liegt. Das war dann das Ende des 24-Stunden-Ausflugs in L.A.

Den nächsten Tag verbrachten wir in den Universal Studios. Das ist ein riesiger Vergnügungspark samt Tour durch die Universal-Studios. Terminator 2D, Shrek 4D, Jurassik Park-Ride, Backdraft- und WaterWorld-Show und noch viel mehr bieten wirklich Unterhaltung der besten Art. Die Amis verstehen etwas vom Entertainment. Keine Frage. Von der Technik bis hin zu den Moderatoren der Shows, alles war perfekt inszeniert und absolut niemals langweilig. Wir schaffen die Moderatoren das bloß Tag für Tag …
Ich kann allen L.A.-Besuchern einen Besuch in den Universal Studios empfehlen. Die Kosten sind zwar immens (fragt nicht), aber es war es wert. Und ein wichtiger Tipp: Nehmt den Front of Line Pass. Wenn man nur einen Tag Zeit hat, zahlt sich der 100%-ig aus, auch wenn er mehr kostet als der normale Pass. Damit kommt man überall sofort rein und hat garantierte Plätze an vorderster Reihe. Toci und ich kamen uns vor wie ein Krösus, wenn wir an den langen Warteschlangen vorbei uns vordrängeln durften. :)
Abgeschlossen haben wir den Tag mit einer Fahrt am Mullholland Drive, von dem aus wir eine atemberaubende Sicht auf Downtown L.A. und das San Fernando Valley hatten.

Und war haben wir heute Fantastisches gemacht? Nun, wir besuchten das Getty Center mit dem atemberaubend schönen J. Paul Getty Museum, das der Öffentlichkeit kostenlos zugänglich ist (außer einer Gebühr fürs Parken). Diese vielen Kunstwerke, diese Gebäude, dieser Garten! Was für Kosten! Und alles öffentlich zugänglich. Sowas kann es auch nur an der Westküste geben. Also vormerken: Das Getty Center ist einen Besuch wert. Wir hatten nur wenige Stunden, aber haben mit einer Führung die interessantesten Kunstwerke erklärt bekommen. Damit wir auch ein bisschen was für unseren Kunstverstand tun. :)

Und das war L.A. Direkt vom Getty Center ging es auf den Autobahnen (meist Interstate Highways) nach Osten. Nach mehrstündiger Autofahrt verließen wir den Großraum L.A. bei San Bernadino im Nordosten und machten uns auf dem Interstate 15 auf in die Mojave-Wüste. Was soll ich sagen: Die Mojave-Wüste war der nächste Augenöffner, am Tag und bei Sonnenuntergang, entlang der unendlichen oft schnurgeraden Straßen (ein Bild davon gibts von Toci). Nach den Tagen im Trubel der Metropole war mir das eine willkommene Abwechslung. Bei Barstow, einem kleinen Städchen, das nur aus Tankstellen und Motels zu bestehen scheint, bogen wir auf die Interstate 40 nach Osten in Richtung Arizona und Grand Canyon. Dies ist unser nächstes Ziel. Pünktlich abends um halb 9 erreichten wir Kingman und unser günstigstes Motel bisher (45 Dollar die Nacht für 2), von wo aus ich diese Zeilen schreibe. Der Bericht ist etwas länger geworden, aber was soll’s! Man ist nicht alle Tage in dieser awesomen Gegend. :)

Grüße nach Europa und ich freue mich schon auf den morgigen Tag.

3 Kommentare

  • 1. Andrea Balmer schrieb am 27th Januar 2007 um 15:39 :

    Wir reisen diesen Frühling nach Californien etc. und haben eine Übernachtung in Kingman geplant. Wie heisst Euer günstiges Hotel für 1 Nacht? Besten Dank für die Info und ein schönes Wochenende.
    Andrea

  • 2. Thomas S schrieb am 28th Januar 2007 um 18:21 :

    Hallo Andrea, das ist eine schwierige Frage für mich. Hab nicht mal eine Kreditkartenabrechnung, da Toci bezahlt hat. Auf der Seite http://kingmanaz.htu.myareaguide.com/hotels.html gibts einige Hotels. Und von denen tendiere ich am ehesten zum Econo Lodge.

    Es lag jedenfalls direkt an der Hauptstraße, auf die man von der Autobahnabfahrt kommt. Wir sind zweimal die Straße rauf und runter gefahren und haben uns die Leuchtreklameschilder mit den Preisen angesehn und das billigste inkl. Internetanschluss genommen (denke, es waren 36 Dollar ohne Steuern).

  • 3. franzi schrieb am 10th August 2007 um 02:30 :

    hallo, ich bin muss ab september na los angeles und werde dort beruflich unter zeitdruck die öffentlichen verkehrsmittel nutzen müssen, könnt ihr mir vieleicht sagen ob es online einen plan gibt wo man abfahrt und ziel eingeben kann? sunset blvd nach downtown alvarado street zum beispiel suche ich verzweifelt hier im internet—-und einen kompleten bus und u bahn plan (wie es ihn für london und berlin gibt) habe ich auch noch nicht gefunden.
    hüüülfe

Hinterlasse einen Kommentar

XHTML: Du kannst folgende Tags nutzen: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <blockquote cite=""> <code> <em> <strong>