Über derStandard.at bin ich auf den Artikel Linux am USB-Stick für Österreichs Schüler gestoßen.
Ich finde das eine hervorragende Investition in die Zukunft für die Schule und die Region Krems. Diese Lehrer haben erkannt, dass den Schülern ein Verständnis für Rechner, Textverarbeitung und Browser nicht allein mit Windows, Microsoft Office und dem Internet Explorer vermittelt werden kann und muss.
Mit diesem Linux auf dem USB-Stick (ob damit auf einem Rechner nun fix installiert oder nicht) erspart sich die Schule den Update- und Lizenzwahn großer Softwarekonzerne und damit viel Geld – und Eltern und Schüler ersparen es sich, teure Rechner und neueste Software zu kaufen (oder mit illegalen Raubkopien zu hantieren, damit man Microsoft Office 2003 wie in der Schule zuhause installieren kann anstatt das alte Microsoft Office XP nutzen zu müssen, in dem einige Menüs und Assistenten anders aussehen als beim Nachfolger und die Schüler sich deshalb gar nimmer zurechtfinden bei den Übungen von von EDV-Lehrerin Margarete Schimmelmeyer … – um ein Beispiel aus dem Alltag zu nennen).
Schön an dieser Distribution ist, dass sie auf Debian aufbaut, das absolut frei ist, und so am besten kompatibel zu beliebten Distributionen für Privatanwender wie Ubuntu ist. Einen negativen Beigeschmack hat, dass damit „schon wieder eine neue Distribution“ aus dem Boden gestampft wurde. Das war aber wohl einfacher, als auf bestehende Distributionen wie Skole Linux oder Edubuntu (Infos auf Deutsch) aufzubauen, die nicht so flexibel in der Anwendung ausgelegt wurden wie das Linux-Betriebssystem aus Krems. Zumindest ist es gut, dass die Verantwortlichen mit anderen Schulen, die ebenfalls Linux mit den selben Anforderungen haben oder möchten, in Kontakt treten. Es sollte nicht jeder das Rad neu erfinden müssen.
Was mir noch aufgefallen ist der – relativ gesehen – veraltete Softwarebestand – z.B. OpenOffice.org 2.4, wo es bereits die um ein Jahr jüngere Version 3.1 gibt, die um Welten besser ist als die 2er-Reihe. Für die Admins ist es aber sicher einfacher, auf einem Stable-Zweig von Debian aufzusetzen als auf den Unstable-Zweig (von dem z.B. jede halbjährliche Ubuntu-Version abstammt), das aktuellere Software bietet. Dazu fehlt es an den nötigen Ressourcen.
Ich wünsche den Verantwortlichen weiterhin viel Erfolg mit Ihrer Arbeit und hoffe, dass die Schulleitung auch in Zukunft hinter dem Projekt steht und nicht irgendwann einknickt und doch wieder auf MS-Lizenzkauf umschwenkt. Es ist schön zu lesen, dass es engagierte EDV-Lehrer gibt, die ihren Schülern etwas beibringen und die Schule entlasten wollen. Fade Lehrer, die monotonen Lehrstoff wie aus den 90ern herunterbeten und stupiden „Marktführer“-Softwaregebrauch predigen und damit hintenrum illegales Raubkopieren fördern, gibt es eh schon genug.
Verweise:
Hinterlasse einen Kommentar
Trackback URL | Kommentarfeed