Eigentlich hatte ich anfangs vor, nicht viele Programme (Apps) zu installieren. Aber wenn der interne Speicher ausreichend Platz zur Verfügung hat und man beim Stöbern oder im Internet etwas entdeckt, dann sammelt sich mit der Zeit eine ganze Menge an Software an. Hier nun eine Liste meiner derzeit installierten Programme. Ich habe im Internet diverse andere Blogs gesehen, mit solchen Listen. Manchmal findet man dort etwas, das man von selbst noch nicht entdeckt hat.
Die wichtigen Programme:
- Webbrowser Firefox: mit Sync die perfekte Ergänzung zu Firefox am Desktop
- Smart Battery Monitor: zeigt detailiert die Akkuleistung und -laufzeit
- 3G Watchdog: Übersicht über den Datenverbrauch
- Profiles: rüstet Nokia-Funktionalität nach
- EboBirthday: erspart das Eintragen der Geburtstage in einen Kalender
- imo instant messenger: bietet mir Zugang zu meinen ICQ- und Jabber-Konten
- Skype: darf natürlich auch nicht fehlen
- AndroIRC: das IRC ist natürlich auch noch nicht ausgestorben
- Out of Milk: für mich eine der wichtigsten Programme – für den Einkauf und zur Übersicht in der Küche
- Wizard Memo: einfaches Notziprogramm
Die kleinen Helferlein:
- RockPlayer Lite: damit ich auch exotischere Videoformate abspielen kann
- OpenOffice Document Reader: für meine Desktop-Dokumente
- Jota Texteditor: noch im Alphastadium aber vielversprechend
- Jorte: bessere Kalender- und Aufgabeverwaltung, aber derzeit noch selten genutzt
- GTasks: schlanker Zugriff auf Aufgaben in Google-Konten
- Dropbox: Verbindung zum Online-Speicher auch vom Handy aus
- WordPress: wenige Funktionen, aber für den Schnellzugriff in Ordnung
- GPS Status & Toolbox
- Shelves: 1 von 3 Programmen, die ich für meine Büchersammlung teste
- BookWorm: 1 von 3 Programmen, die ich für meine Büchersammlung teste
- MyBookDroid – books library: 1 von 3 Programmen, die ich für meine Büchersammlung teste
- Österreich Online-Zeitungen: schneller Zugriff auf österr. Zeitungen
- OnlineZeitungen Deutschland: schneller Zugriff auf dt. Zeitungen
- Zeitungen: schneller Zugriff auf deutschsprachige Zeitungen mit Favoritenfunktion aber viel Werbung
- Backup Everything: kleine Versicherung
- Barcode Scanner: ein Standardwerkzeug
- Save my Attach: funktioniert mit HTC-Mail nicht, aber für den Notfall mit dem Mail-App von Google benutzbar
- Gesture Search: perfekt für Schnellzugriffe
- File Manager: möglichst einfacher Dateimanager
- IMDb Filme & TV
- Adobe Reader: war schon drauf
Spielereien:
- bergfex/Ski: Infos zu Schigebieten
- iSki Austria: Infos zu Schigebieten
- TV-Guide Germany: unflexible aber kleine Online-Fernsehübersicht
- Peak.ar: Spielerei zum Anzeigen von Panoramainfos in den Bergen
- Google-Übersetzer
- Google Goggles: derzeit nur auf Englisch
- Google Sky Map
- Google Sprachsuche
- Quick Settings: nicht notwendig, aber nett
- Chuck Norris kann …: ein Muss!
Spiele:
- PunktGenau: nettes Ratespiel auch zu zweit
- Nationalflaggen-Quiz: zum Trainieren meiner Schulzeitkenntnisse
- Best Tic Tac Toe 6×6: wahlweise mit 3x oder 6×6 Feldern spielbar
- Tank Hero: ein nettes Ballerspiel für Zwischendurch
- Doom: der Klassiker meiner Jugend, nur die Steuerung ist unbenutzbar
- Aequilibrium: das Spieleprinzip habe ich noch nicht durchblickt
- Chess Free: ein bisschen Gehirnjogging muss auch sein
- OpenSukodku
- 4 in einer Reihe
Daneben habe ich noch über den Market aktuelle Versionen von Google Maps, Google Street View, Youtube und Google Search installiert.
Zu Weihnachten kam die Benachrichtigung über das Software-Update-System, dass eine Aktualisierung auf Android 2.2.1 für mein HTC Desire Z ansteht. Weitere Informationen dazu, was genau damit geändert/verbessert wird, gab es nicht. Auch im Internet fand ich nur nebulöse Infos. (Am Ende habe ich nur bemerkt, dass sich beim Textauswahlwerkzeug etwas geändert hat – sonst ist mir nichts beim Aussehen und der Zusammenstellung der Software aufgefallen.)
Da ich unterwegs war, habe ich das Update erst Anfang 2011 durchgeführt. Man muss dazu von einer 3G-Verbindung auf WLAN umschalten und den Akku auf mindestens 30-40% aufladen, damit sich das Update überhaupt installieren lässt. Die Installation erfolgte relativ schnell und ohne Fehlermeldung. Danach stand in den Einstellungen, dass mein HTC nun mit Android 2.2.1 läuft. Was immer das für mich als Endanwender nun bedeuten mag.
Wie bereits angesprochen, ist mir keine sichtbare Änderung am System aufgefallen. Nur die Akkulaufzeit verhält sich seltsam, und ich weiß nicht, ob sie sich nun verbessert oder verschlechtert hat oder doch gleich geblieben ist wie bei Android 2.2.0.
Wenn ich nicht viel im Internet unterwegs bin, nicht viele telefoniere und nur ab und zu mal an den Einstellungen, den E-Mails oder dem Kalender rumfummle, komme ich locker auf Akkulaufzeiten von eineinhalb Tagen. Aber kaum tue ich etwas, sei es zu telefonieren oder mit dem Browser zu arbeiten, kann ich dem Schwund der Prozente beim Akkuladezustand direkt zusehen. Im Höchstfall rasseln da je ein Prozent alle 2 Minuten runter. Ob das vor dem Update auch so war, kann ich nicht beschwören – glaube es aber nicht.
Auch laden sich nun immer die Flickr- und Facebook-Programme von HTC automatisch und nach dem händischen Beenden starten sie sich irgendwann wieder von selbst (vor dem Update haben sie sich nicht selbständig aktiviert). Aber angeblich schadet das der Akkulaufzeit bei Android nicht, solange die Programme nicht selbständig einen Dienst verrichten wie z.B. sich zu synchronisieren. Da ich weder Flickr, noch Twitter oder Facebook nutze, können sie sich eh nicht synchronisieren.
Fazit
Vom Sicherheitsaspekt her ist die Aktualisierung sicher zu empfehlen, aber dass sie die Betriebslaufzeit verlängert und die Bedienung verbessert hätten, kann ich nicht bestätigen. Aber gut, zumindest GIBT es von HTC überhaupt irgendwelche Updates. Freunde mit Samsungs Galaxy S oder Motorolas Milestone 1 warten heute noch auf Android 2.2 – und das obwohl diese Mobiltelefone Verkaufsschlager sind.
Falls jemand andere oder ähnliche Erfahrungen zu diesem Update der HTC Desire-Familie gemacht hat oder Tipps kennt, um die Akkulaufzeit auch während der Nutzung von Programmen nicht davonschwimmen zu sehen, würde ich mich um Kommentare freuen.
Die Beta-Version von Firefox Mobile 4 für Android (sowie Maemo/MeeGo) kann man sich von der Mozilla-Seite bzw. deren Pendant für Mobilgeräte herunterladen. Welche Smartphones offiziell unterstützt werden, kann man sich in einer Liste anschauen. Wenn man zu den „Glücklichen“ gehört, steht einem Test nichts mehr im Wege. Bildschirmfotos habe ich leider noch keine zu bieten.
Starten
Mein erster Test von Firefox Mobile begann mit der Suche in den spärlichen Einstellungsdialogen nach einer deutschsprachigen Oberfläche. Leider steht diese anscheinend nicht zur Verfügung (jedoch eine Reihe anderer Sprachen) und darum muss man sich derweil mit Englisch begnügen.
Im Vergleich zum Standardbrowser bei Android benötigt das erstmalige Starten ein paar Sekunden („Firefox is loading“) und Firefox friert manchmal ein. Einmal ist er mir auch schon abgestürzt. Aber gut, es ist ja eine Beta-Version.
Bevor ich aus einer anderen Anwendung heraus einen Hyperlink in Firefox öffnen lassen kann, muss ich Firefox davor manuell starten, bevor ich dann auf den Hyperlink in der Mail-App klicken kann und sich die Seite dann in Firefox öffnet. Das ist ein Manko, das hoffentlich nicht strukturell bedingt ist und in einer Folgeversion behoben wird – ansonsten wäre das sehr umständlich.
Sync
Das wichtigste bei Firefox Mobile ist für mich Firefox-Sync, mit dessen Hilfe ich meine Tabs, Lesezeichen, die gesamte Chronik sowie alle Passwörter aus meinem Desktop-Firefox verwenden kann. So brauche ich mir viele URLs und die ganzen Passwörter nicht merken. Soweit ich gesehen habe, funktioniert das einwandfrei! Durch die lokal vorgenommene Ver- und Entschlüsselung habe ich keine Bedenken wegen der Mozilla-Server, auf denen die Daten abgelegt sind. Privatspähre ist ein zentraler Bestandteil von Firefox-Sync, wie die Entwickler selbst immer wieder in Workshops und Blogbeiträgen betonen.
Verwendung
Die Standard-Startseite ist übersichtlich und informativ. Sie zeigt die Tabs, die ich beim letzten Mal geöffnet hatte, sowie einen Link zu den Tabs, die ich auf meinem Desktop-Firefox offen habe. Damit wird ein Spagat zwischen dem langen Laden vieler (Desktop-)Tabs und der Erreichbarkeit dieser Tabs mobilgerätegerecht gelöst.
Mit einem leichten Fingerwisch nach oben kann man die Adressleiste ausblenden. Mit einem Wisch nach links werden rechts der Lesezeichen-Stern, die Vor- und Zurücktaste sowie das Symbol für die Einstellungen sichtbar. Mit einem Wisch nach rechts werden die offenen Tabs und dein Ordnersymbol sichtbar, über das man Zugang zu den Firefox-Sync-Daten erhält:
- All Pages: anscheinend eine Liste vorher aufgerufener Seiten
- Bookmarks: die Lesezeichen des Desktop-Firefox sowie die Lesezeichen, die man im mobilen Firefox hinzufügt
- History: die Chronik des Desktop-Firefox
- Desktop: die offenen Tabs des Desktop-Firefox
Wenn man diese Seite dann wieder verlassen will, weiß ich nicht genau, wie das geht. Ich tippe dann auf den Zurück-Knopf meines Smartphones. Leider lande ich dann auf einer leeren, weißen Seite, die ich mit einem Wisch nach rechts und einem Tippen auf das Schließen-Symbol dieses Tabs erst schließen muss.
Dieses Wischen nach links und rechts ist echt praktisch und bringt viele Funktionen platzsparend auf den Bildschirm. Aber es stört teilweise gewaltig, wenn man auf Webseiten zoomen und dort navigieren will: immer kommen der links und rechts Bereich von Firefox ins Bild und nehmen so Platz weg.
Die Aktionen des Zurück-Knopfs meines Smartphones sind auch inkonsistent. Einmal kommt man damit eine Seite zurück wie man es erwarten würde, ein andermal schließt sich Firefox damit komplett.
Surfen
Dank Firefox-Sync ist das Surfen recht angenehm ohne viel tippen zu müssen. Aber im Vergleich zum Standardbrowser bei Android ist das Surfen ansonsten für mein Gefühl weniger angenehm. Allein schon, dass sich in Firefox Mobile die Spaltenbreite des Textes nicht automatisch an die Breite des Bildschirms anpasst, macht das Zoomen und Lesen nicht so angenehm.
Beim WebStandard springt Firefox zudem gern zum Seitenende und ich muss dann immer mühsam nach oben scrollen. Leider fehlt die Möglichkeit, auf die Schnelle zum Seitenanfang zurückzukehren – oder ich kenne sie noch nicht. Es kann aber auch beim WebStandard liegen und nicht an Firefox selbst (der Android-Browser zeigt dieses Verhalten nicht).
Fazit
Die Geschwindigkeit von Firefox ist gut, abgesehen vom Browserstart. (Es mag auch an meinem Gerät liegen, das ja nicht das Langsamste am Markt ist.) Der Funktionsumfang ist für normale Nutzer ausreichend. Firefox-Sync ist genial. Aber der Akkuverbrauch ist noch enorm und das Nutzererlebnis muss meiner Meinung nach noch verbessert werden, um den anderen mobilen Browserkonkurrenten das Wasser zu reichen und um dem Nutzer das Gefühl zu geben: Ich wechsle gern zu Firefox. Wie in der Desktop-Version 2004.
So ein Smartphone ist schon eine feine Sache. Aber der Umstieg von einem Nokia 6230i auf ein HTC Desire Z ist nicht ganz ohne. Schon gar nicht, wenn der Handyhersteller seine alles verkomplizierenden Finger im Spiel hat und man seine Kontaktdaten der letzten 10 Jahre erst einmal sortieren und ausmisten muss. Kommen dann auch noch Aufräumarbeiten dazu wie E-Mail-Kontakte am Desktop ausmisten und ins Handy übertragen und POP3-Mailkonten auf IMAP umstellen, dann ist das Chaos perfekt.
Als jemand mit einer sanften 3 als erste Zahl im Alter fühlt man sich da gleich überfordert. Mein Umstieg von Windows auf Ubuntu Linux war dagegen ein Kinderspiel.
10 Jahre Gewohnheit ändern
Das hängt auch sicher damit zusammen, dass das Handy für mich seit 10 Jahren ein Dauerbegleiter ist. Es ist meine Uhr, mein Wecker, mein Kalender, mein Rufnummernspeicher und mein Erinnerungsnotizblock. Nach 10 Jahren Nokia hat es sich eingespielt und man hat sich an alles gewöhnt. Dagegen ist beim Smartphone alles anders. Das Betriebssystem ist wirklich ein Betriebssystem (mit allen Vor- und Nachteilen), es gibt zig Tausende Anwendungen/Apps zum Runterladen und Ausprobieren (die meisten davon sind eh schlecht programmiert oder sehen schirch aus), der Wecker ist anders, die Klingeltöne sind allgemein alle kurz, elektronisch und oft leise (nicht dass die Nokia-Töne schöner wären, aber sie waren halt mehr „steinzeitliche Wecktöne“, die funktionieren) und Tausend weitere Sachen, die man erforschen, ausprobieren oder darin stöbern kann. Als jemand, der alles sofort in seiner Gesamtheit begreifen will, stößt man da gleich an seine Grenzen.
HTC grrrr
Mein Glück war, dass ich mit dem Android-Telefon meiner Freundin schon mal die Fühler in diese schöne, neue Welt ausstrecken konnte. Damit habe ich auch ein „reines Android“ kennengelernt, das mir den Schritt zu HTC Sense ein wenig erleichterte. Damit habe ich auch gleich bemerkt, wie kompliziert HTC alles macht. Doppelte vorhandene Programme, die sich natürlich nicht deinstallieren lassen, komplizierte Menüstrukturen, mehrere Wege zu den selben Einstellungen usw. – man merkt, dass HTC aus der Windows-Welt kommt und alles Schlechte von dort mit ins Android-Linuxland hereingeschleppt hat.
HTC-Mail
Noch dazu rauben einem die Eigenheiten bestimmter Anwendungen den Nerv wie z.B. die HTC-Mail-Anwendung, die schön aussieht, aber seine eigenen Labels (Ordner) im IMAP-Konto erstellt und das Konto sowie auch Thunderbird damit verschmutzt. Bis man dahinter kommt, wieso das so ist und was man da tun könnte, dauert es seine Zeit – vor allem, wenn man von IMAP bisher noch gar keinen Schimmer hatte. (Zur Auflösung: Ich habe versucht, HTC-Mail gegen die originale Gmail-Anwendung zu ersetzen, aber das HTC-Ding lässt sich nicht vollständig deaktivieren und erstellt nach einer Weile von selbst wieder diese Labels. In Thunderbird blende ich diese HTC-Ordner einfach aus. Derweil scheint das die einfachste Lösung zu sein. Mögliche Änderungen wie Push-Mail verschiebe ich auf später.)
Zusatz vom 19.12.2010:
Das Gute an HTC-Mail im Vergleich zur Gmail-Anwendung ist, dass man auch Nicht-Gmail-Konten damit abrufen kann. Mit HTC-Mail habe ich nun alle meine IMAP-Konten in einem Programm vereint und bin immer am neuesten Stand.
HTC Sense
Abgesehen von diesen zeitraubenden Entdeckerproblemen (die ich vom guten, alten Nokia nicht gewohnt bin – neuere Nokia-Geräte kenne ich nicht) ist das Desire Z selbstverständlich eine Augenweide und ein Spielzeug, das Männerherzen höher schlagen lässt. Auch die Optik der Oberfläche ist wegen des tolles Bildschirms und auch wegen der designtechnischen Perfektion von HTC fantastisch.
Die 7 Startbildschirme lassen sich nach Belieben gestalten und vor allem die HTC-eigenen Widgets fügen sich perfekt in die Oberfläche ein und sind nützliche Zugangspunkte zu diversen Funktionen (Kalender, Kontakte, Lesezeichen, Mails usw.). Und wenn man noch mehr braucht, findet man unter dem Titel „Szene“ noch mehr Startbildschirme, die z.B. auf die Arbeit oder den Urlaub abgestimmt werden können.
HTCsense.com
Nach dem ganzen Lob gleich wieder einen Dämpfer: HTCsense.com funktioniert überhaupt (noch) nicht. Auch viele andere berichten in diversen Foren von Problemen mit dieser neuen HTC-Seite, die vieles Gute verspricht. Man kann damit theoretisch seine Konten am Desktop bearbeiten und synchronisieren, sein Smartphone orten, ausschalten oder gar löschen und mehr. Leider sehe ich nach dem Anmelden das Menü nicht und kann das Gerät nur orten lassen. Von Kontakten und anderem sehe ich nix. Ich werde mal abwarten und vielleicht in ein paar Wochen mich dort nochmals registrieren. Mal sehen, ob sich dann was gebessert hat.
Apps, Apps, Apps
Das erste, was ich im Bereich „Apps“ (man gewöhnt sich an dieses Wort neben all den anderen Perversitäten im Deutschen wie Newsflash, Info-Point oder Kids) getan habe, ist die Standardanwendungen zu aktualisieren. Auch wenn das Desire Z ein Android 2.2 (Froyo) mitbringt, sind Programme wie Google-Maps oder der von HTC vorinstallierte Adobe Reader schon am Tag des Verkaufsstarts veraltet. Zum Glück funktioniert dieser Android-Market vom Prinzip her wie Debians Synaptic – einfach, unkompliziert und zuverlässig.
Und dann beginnt erst das Prozerdere: Programmlisten durchforsten bis zum Exodus, Kommentare ansehen, Empfehlungen ausprobieren usw. Man bekommt ja von jedem Android-Nutzer seine eigene Liste an empfohlenen Superprogrammen, die man natürlich gleich in Erwägung zieht. Aber allein aus Gründen der Akkuleistung, des Datenschutzes und der Stabilität bin ich vorsichtig mit neuen Apps. Manche – wie z.B. Leo-Übersetzungen – sind ja nützlich, aber beim Arbeiten kommt man drauf, dass man ja auch einfach über den Internet-Browser die Seite als Lesezeichen aufruft anstatt sich durch die Liste der Apps zu wühlen und eine eigene Anwendung zu starten.
Na gut, damit genug des Schwatzens. Die Entdeckungsreise (und das Einrichtungsmarathon) geht weiter.
Neben meiner eigenen Suche nach einem geeigneten Smartphone (diese eierlegenden Wollmilchsaumobiltelefone) suchte auch meine Freundin eines. Ihr Vertrag mit Ihrem österreichischen Mobilfunkanbieter ist gerade abgelaufen und ihr zwei Jahre altes „normale“ Samsung-Handy spinnt schon seit Monaten. Darum ist für uns eines gewiss: Samsung kommt als Telefon nicht mehr in Frage.
Ganz kurzfristig sind wir über einen Freund auf das ZTE Blade aufmerksam gemacht worden, das bei Orange UK als „San Francisco“ vertrieben wird. Die Testberichte (z.B. 1, 2) deuten auf ein ganz außergewöhnliches Preis-Leistungs-Verhältnis hin. Das ZTE Blade bietet viel Hardware für relativ wenig Geld im Vergleich zu den anderen Android-Handys mit dieser Hardware-Ausstattung – oder vergleichen mit anderen Handys in der selben Preisklasse.
Der Nachteil ist, dass es am heimischen Markt gar nicht verfügbar ist! Das ist natürlich kein Hindernis, sich so ein Handy zu besorgen. Aber es macht stutzig, wieso die heimischen Mobilfunkanbieter so eine beschränkte Palette an Handymodellen bieten und Handys dieser Art gar nicht anbieten. Das HTC Desire und das Samsung Galaxy S sind oft sogar die einzig vernünftigen Android-Handys, die Mobilfunkanbieter anbieten (neben nicht erwähnenswerten „Billig“-Handys wie dem HTC Wildfire oder SonyEricssons). Neben schlechter Auswahl bieten österreichische Mobilfunkanbieter obendrein noch eine absurde Preisgestaltung: Man solle sich doch bitteschön aus ganz wenigen Modellen ein Smartphone aussuchen, dieses teuer kaufen (aber eben ein bisschen günstiger als es sich selbst zu besorgen) und sich dann bittenderweise noch ganze 2 Jahre an teilweise überteuerte Tarife binden.
Mir ist schon klar, dass wir mit unseren Wünschen (Android, akzeptable Hardwareausstattung und möglichst neueste Software-Version) ein ganz schwer zu bedienender Kundenstamm sind und dass viel Auswahl schlecht fürs Geschäft ist, da es die Kunden verwirrt und die eigenen Brandings erst teuer hineinprogramiert werden müssen; außerdem ist der Smartphonemarkt ja erst noch im Wachsen. Trotzdem frage ich mich, wieso das in den USA und anderen Ländern funktioniert, wo der Smartphonemarkt nur so blüht vor Auswahl und Leben. Fragt man z.B. nach, wieso kein Motorola Milestone angeboten wird, heißt es, das sei für den europäischen Markt nicht so geeignet. Und sie „seien froh gewesen, dass sie das HTC Desire zweitweise anbieten konnten“. Wie bitte?
Es liegt natürlich nicht nur an den Mobilfunkanbietern. Auch die Handyhersteller selbst stellen sich ungeschickt an. Da werden neue Modelle mit toller Ausstattung präsentiert und dann nur für den US-amerikanischen Markt vertrieben. Oder in den USA gut verkaufte Handys werden mit vielen Monaten Verspätung neu konfiguriert und mit neuem Namen versehen dann endlich auch für die europäischen Kunden angeboten. Ohne die Möglichkeit des eigenhändigen Online-Einkaufs würden viele Europäer in die Röhre schauen.
Möglicherweise fehlt es auch am nötigen „Druck“ oder Kleingeld von Seiten des Betriebssystem-Herstellers. Zum Start des neuen Microsoft-Handysystems kommen bis Ende des Jahres eine Vielzahl hochwertiger Modelle auf den Markt, die allein von der Ausstattung und dem Aussehen attraktiv für Kunden sein werden. Android-Handys werden nicht direkt mit dem Gewicht eines Großkonzerns an die Mobilfunkanbieter verkauft, weshalb vielleicht auch die Motivation fehlt.
Android- und möglicherweise auch webOS 2.0-Interessierte müssen wohl (weiterhin) andere Beschaffungswege einschlagen, wenn sie die nötige Auswahl vorfinden wollen. Aus diesem Grund werden die Mobilfunkanbieter aber (weiterhin) denken, dass es für dieses Segment keinen Absatzmarkt gäbe und sie beim Status quo bleiben.
Vor fast genau 9 Monaten habe ich aufgrund des damals neuen Nexus One das erste Mal über Smartphones und Android geschrieben. Die angesprochenen monatlichen Preise der Mobilfunkanbieter für Telefonie und Datentransfer sind wirklich gefallen und langsam wird ein Smartphone bezahlbar für die Normalsterblichen und Nicht-Mobilesinternetverrückten.
Auswahl
Die Frage ist nur, für welches der unzähligen Smartphones am Markt entscheide man sich? Schon seit dem Nexus One und Android 2.1 steht für mich fest, dass es ein Android-Betriebssystem haben muss, das mir die gewünschte Flexibilität, Offenheit und Zukunftsfähigkeit bietet. Da ich außerdem mit dem Smartphone Texte tippen möchte, sollte es eines mit hardwaremäßiger Tastatur sein. (Wozu soll ich mir ein teures Smartphone kaufen, wenn ich es eh nur zum Telefonieren und Lesen im Internet verwenden kann, ohne damit wirklich „arbeiten“ zu können? Aus meinem Bekanntenkreis habe ich auch einige Erfahrungswerte bekommen, die für mich eindeutig für eine richtige Tastatur sprechen.)
Meine Auswahl fiel auf das Motorola Milestone 2 und das HTC Desire Z, die beide im Laufe des vierten Quartals 2010 erscheinen werden.
- Artikel zum Milestone 2 bei androidhandys.com
- Artikel zum Desire Z bei androidhandys.com
- Vergleich von Milestone 2 mit dem Desire Z bei sefanboy.com
- Vergleich von Milestone 2 mit dem Desire Z bei pocket-lint.com
Die endgültige Enscheidung steht noch aus (und wer weiß, vielleicht kommen in den nächsten Wochen noch andere interessante Smartphones mit vergleichbarer Ausstattung auf den Markt, die eine Entscheidung für eines der beiden oben genannten Geräte über den Haufen werden würden). Aber es gibt ein paar Kriterien, für oder gegen die es sich zu entscheiden gilt. Denn nicht jedes Gerät ist gleich.
Vor- und Nachteile
Der Vorteil des Milestone 2 liegt eindeutig bei der Hardware: Mit 1 GHz und mehr internem Speicher ist es gerüstet für Android 2.3, das gegen Ende des Jahres veröffentlicht werden wird. Das Desire Z hat dagegen „nur“ 800 MHz und weniger internen Speicher, weshalb es mit Android 2.3 wohl nicht betrieben werden kann – man ist in der 2er-Serie von Android „gefangen“. Außerdem ist das Milestone 2 äußlich hübscher und die Schiebefunktion für die Tastatur gefällt mir mehr als beim Desire Z. Das Desire Z ist außerdem minimal größer und um 11g schwerer als der Konkurrent.
Der Vorteil des Desire Z liegt dagegen eindeutig bei der Software: Der Android-Aufsatz HTC Sense ist besser und ausgereifter als Motorolas Motoblur. Mit „Fast Boot“ (Gerät ist nach dem Einschalten in wenigen Sekunden betriebsbereit), „Locations“ (Karten können am Gerät zwischengespeichert werden, damit man sich z.B. im Ausland teure Roaming-Gebühren erspart) und der Möglichkeit, Daten mit einem Server zu synchronisieren und per Desktop-Browser sogar Einstellungen und Änderungen an den Kontakten vorzunehmen, hat HTC ebenfalls die Nase weit vorn.
Die 2 offensichtlichsten Nachteile des Milestone 2 sind für mich die Sperrung des Bootloaders, wodurch man keine eigenen Android-Versionen aufspielen kann (um z.B. Aktualisierungen früher zu erhalten), sowie die Unfähigkeit, bei ausgeschaltetem Gerät die Weckfunktion nutzen zu können. Beim Desire Z funktioniert die Weckfunktion angeblich auch im ausgeschaltetem Zustand. (Bitte korrigiert mich, wenn ich mich irre!)
Entscheidung
Entweder Hardware, die man nicht wechseln kann, oder Software, die man nicht wechseln kann. In welchen sauren Apfel werde ich beißen? Ich weiß es noch nicht. Die Software-Funktionen deuten eindeutig in Richtung Desire Z. Aber was will ich mit einem Gerät, dessen System in wenigen Monaten bereits „veraltet“ sein wird? (Eigentlich ist das ja keine Tragödie, aber Smartphone-Betriebssysteme entwickeln sich derzeit sehr schnell, weshalb ich die eine oder andere Neuerung Ende des Jahres oder in einem halben Jahr scherzlich vermissen könnte, wenn ich mit dem Desire Z bei Android 2.2 bleiben muss.)
Da man ein Smartphone für diesen Preis nicht jährlich wechseln will, muss das eingehend überlegt werden. Da die beiden Geräte sowieso noch nicht erhätlich sind, habe ich noch eine Schonfrist.
Smartphones werden nun langsam auch für einen Mobiltelefon-Puristen wie mich interessant (derzeit nur telefonieren und SMSen, kein Web, kein MMS, keine Vertragsbindung, kein Mindestumsatz). Neben dem iPhone 3GS von Apple ist nun das Nexus One von Google eine Überlegung wert, in die moderne Welt der Daueronlinemobilität einzutauchen.
Besonders neugierig wäre ich auf Android 2.1, bei dem nun die Kinderkrankheiten der ersten Android-Mobiltelefone beseitigt sind. Nette Spielereien wie die Suche nach Bauwerken mittels Foto oder den Navigations-Funktionen machen dieses Open-Source-Betriebssystem interessant. Ich würde mir die gleichzeitige Anschaffung eines Navigationsgeräts für das Auto gern ersparen. (Ja, noch habe ich sowas nicht!)
Jetzt müssen nur noch die Tarife für die Nutzung von Smartphones sinken. Die derzeitigen monatlichen Preise sind ja eine Frechheit. Schauen wir mal, was 2010 bringt.