Im Juni 2008, also vor fast genau anderthalb Jahren, übernahm die Website support.mozilla.com (kurz: SUMO) die Aufgabe, die bis einschließlich Firefox 2.0 die fix integrierte Hilfe übernommen hatte. Die Hilfe-Inhalte von Firefox 2.0 wurden nach SUMO portiert und für die damals baldige Veröffentlichung von Firefox 3.0 angepasst. Das war der Beginn der deutschsprachigen Übersetzungstätigkeit auf SUMO.
Als uns kurz daraufhin klar wurde, dass SUMO zum größten Teil ein passender Ersatz für unser eigenes Firefox-Wiki sein kann, haben wir begonnen, unsere Anstrengungen in SUMO zu bündeln. Die Inhalte im Firefox-Wiki waren zu einem beträchtlichen Teil veraltet. Der Wartungsaufwand war zu hoch für die wenigen Wiki-Autoren. Außerdem machte die Wiki-Software den Administratoren schwer zu schaffen. Aufgrund des Status als „offizielle Hilfeseite von Mozilla“ gibt es für uns auf SUMO zwar einige Einschränkungen, was unsere Freiheit betrifft, eigene Inhalte zu generieren, aber es bietet auch viele Vorteile: immer aktuelle, qualitätsgeprüfte englische Vorlagen für die deutschsprachigen Übersetzungen, kein Aufwand für die Software-Wartung, Versions- und Betriebssystem-spezifische Anleitungen, Kommunikation mit anderen Übersetzern, Verknüpfung von englischen mit übersetzten Artikeltiteln uvm.
Seit der Entscheidung, unsere spärliche Freizeit in SUMO zu investieren, haben wir viel geschafft. Das deutschsprachige SUMO gehört heute zu den am weitesten fortgeschrittenen Übersetzungen und hat die meisten Leser von allen Sprachen – nach dem Englischen natürlich. Allein im November 2009 gab es 1,744 Millionen Besucher aus Deutschland, was ca. 10% aller SUMO-Leser entspricht. Die Seitenaufrufe sind dabei um ein Vielfaches höher, da sich ein SUMO-Leser meist durch mehrere Seiten klickt.
Ende November, Anfang Dezember 2009 haben wir auch psychologisch eine große Hürde genommen: 200 von rund 280 Hilfe-Artikeln auf SUMO wurden von uns übersetzt. Wir deckten damit 96% aller Seitenaufrufe ab, was hoffentlich vielen Firefox-Nutzern bei ihren Fragen und Problemen geholfen hat. Mittlerweile sind wieder mehrere Artikel dazugekommen und weitere warten auf ihre Freigabe. Auch für den kommenden Firefox 3.6 sind wir bereits gerüstet – alle nötigen Überarbeitungen in den Artikeln wurden vorgenommen.
Dem Projekt geht es so gut wie nie zuvor und wir sind derzeit gerüstet für die Zukunft. Dennoch liegt die Last auf wenigen Schultern und wir sind froh für jede Hilfe, die wir bekommen. Die Artikel bleiben ja nicht von selbst am aktuellen Stand und neue kommen regelmäßig dazu. Wer sich für das Übersetzen englischer Texte oder dem Korrekturlesen bereits übersetzter Texte interessiert, ist herzlich eingeladen mitzumachen. Eine Einleitung gibt es im Forumsbeitrag SUMO: Was können wir als nächstes übersetzen? und bei Wie Sie mithelfen können auf support.mozilla.com selbst. Deine Übersetzungen werden von tausenden Lesern jeden Monat gelesen. Deine Arbeit ist also nicht umsonst!
Bedanken möchte ich mich abschließend noch bei Wawuschel, deschen2, boersenfeger, Tobbi, boardraider und all den anderen, die beigetragen haben, SUMO in unserser Sprache verfügbar zu machen und Firefox-Nutzern so auch auf diese Weise zu helfen!
Die letzten Wochen ist es hier still geworden. Das liegt hauptsächlich daran, dass ich in meiner Freizeit zusammen mit Michael „Coce“ mit Übersetzungen für die neuen Webseiten für Thunderbird 3, Fennec (Firefox Mobile) 1.0 und Firefox 3.6 völlig ausgelastet bin. Daneben verwalte ich noch die deutschsprachige Firefox-Hilfe (Abkürzung: SUMO) und schreibe mehrere Artikel für die kommende Firefox-Version um. Es gibt also viel zu tun für Übersetzer der „Nicht-Produkte“ von Mozilla.
Trotzdem lasse ich mich zu 2 kurzen, aber freudigen Meldungen hinreißen. :)
- Firefox hat in Deutschland den Internet Explorer als meistgenutzten Browser überholt: Camp Firefox, heise.de
- Thunderbird 3.0 ist nach anderthalbjähriger Entwicklungszeit veröffentlicht worden: Mozilla Europe, Versionshinweise, Pro-Linux – Danke an David Ascher und sein Team!
Heute ist Firefox 5 Jahre alt geworden! (Zählt man die Arbeit vor der Veröffentlichung von Firefox 1.0 am 9. November 2004 dazu, sind es natürlich noch etliche Jahre mehr.)
Zur Feier dieses Jubiläumstages hat Mozilla die Seite FÜNF JAHRE FIREFOX veröffentlicht.
Das Motto ist: Erleuchte die Welt mit Firefox!
Feiere mit und mache ein Foto, auf dem du oder ein Gebäude oder irgendetwas, das du geschaffen hast, drauf ist inklusive dem Firefox-Logo und sende es mit der Kennung „Firefox5“ an Flickr.
Besonders sehenswert ist das 5-Jahre-Firefox-Video (hier ohne dt. Untertitel, auf der oben genannten Jubiläumsseite inkl. Untertiteln anzusehen – übrigens im OGG-Format für jene mit Firefox 3.5 verfügbar). Wunderschön zusammengestellt und untermalt! Das wäre perfekt für einen TV-Werbespot.
Gratulation, Firefox! Und ein Hoch auf ein freieres WWW als es noch vor 5 Jahren war!
Gestern wurde Ubuntu 5 Jahre alt. Die erste öffentliche Ubuntu-Version heiß Ubuntu 4.10 Warty Warthog und erschien am 20. Oktober 2004. Auf omgubuntu.co.uk und ubuntuusers.de gibt es einen kurzen Überblick über alle Versionen bis heute. Außerdem gibt es einen schönen Artikel auf linuxundich.de mit Neuerungen und dem Hinweis auf manches Problemchen.
Mein persönliches Ubuntu-Geburtstagsfest feiere ich erst irgendwann Anfang November. Vor also fast genau 2 Jahren habe ich Windows den Rücken gekehrt und bin seither mit Ubuntu Linux zufrieden. Auf der Arbeit habe ich genug mit Windows- und Viren-Problemen zu kämpfen. Da finde ich es immer sehr entspannend, nach Hause zu kommen und die Ubuntu-Trommeln beim Start zu hören. Ich habe meinen Umstieg nie bereut, auch wenn es anfangs hart ist für jemanden, der bereits mit MS-DOS seine ersten Computer-Erfahrungen gesammelt hat.
Warum ich Ubuntu mag? Weil es Linux so „richtig“ populär gemacht hat, weil es ureigentlich benutzerorientiert und möglichst einfach für Linux-Anfänger ist und weil es von Debian abstammt, einer wirklich freien Linux-Distribution von bester Qualität. Freie Software par excellence.
In etwas mehr als zwei Wochen wird auch Firefox 5 Jahre alt. Firefox ist selbst viel älter und beginnt eigentlich mit der Gründung von Mozilla im Jahr 1998 und ureigentlich schon mit der Veröffentlichung von Netscape 1994. ;-) Am 9. November 2004 erschien Mozilla Firefox 1.0 und hat seitdem das Internet und die Browser-Landschaft revolutioniert.
Mein persönliches Firefox-Geburtstagsfest feiere ich ein kleines bisschen vor Anfang November 2004. Ich habe die Version „Firefox 1.0 PR“ im Oktober 2004. Seitdem verwende ich Firefox als meinen Standardbrowser und habe nie zurückgeblickt auf meine IE- und Opera-Zeit.
Warum ich Firefox mag? Firefox hat den Stillstand im WWW beendet, das Microsoft-Monopol gebrochen, Innovation vorangetrieben und trägt den Geist freier Software und den Community-Gedanken in sich. All das spricht für Firefox, auch wenn manche Unverbesserlichen immer wieder wegen Speicherverbrauch oder sonstigem rumnörgeln, obwohl das auf Firefox 2.0 zutraf, aber sicher nicht mehr auf Firefox 3.x.
Auf die nächsten 5 Jahre mit diesen beiden Stücken freien Wissens und Freiheit an sich! Herzlichen Glückwunsch!
Letztes Wochenende war ich beim MozCamp 2009 in Prag, dem diesjährigen europäischen Treffen von Entwicklern und Übersetzern von und für Mozilla. MozCamp war für mich nicht weniger überwältigend als die FOSDEM 2009. Aber dadurch, dass nur Mozilla-Leute da waren und ich nun fast alle, mit denen ich zu tun habe, schon einmal getroffen hatte, war es diesmal doch „heimeliger“ (um die Uhrzeit fällt mir kein passenderes Wort ein).
Der Beginn des Wochenendes war ein weniger spektakulärer Reinfall als bei der FOSDEM: Durch viel Verkehr auf den Straßen zwischen Linz und Prag und eine falsche Zeit im Hinterkopf verpasste ich knapp den Anschluss an das freitägliche Abendessen.
Ansonsten gab es viel zu hören (besonders interessant: Seths Statistiken und Mike Beltzners Vorstellung über die Neuerungen von Fx3.6 bis 4.0), viel(e) zu sehen und einiges zu diskutieren (vor allen mit David Tenser über Verbesserungen der SUMO-Oberfläche für Übersetzer).
Wenn jemand an vielen Fotos interessiert ist, empfehle ich die Präsentation auf Flickr. Sie beginnt mit dem lustigsten Teil des MozCamps: Seth Bindernagels und Chris Hofmans „Ballmer“-Affentanz.
Hier noch ein paar Impressionen von mir (wenn jemand ein Flickr-Konto oder etwas ähnliches besitzt, kann ich alle meine Fotos zur Verfügung stellen).
- Das MozCamp2009-Logo
- Die Zukunft ist frei
- „Panel Discussion“ mit Glyn Moody (Technologie-Journalist), Mark Surman (ausführender Direktor der Mozilla Foundation), Tristan Nitot (Präsident von Mozilla Europe) und Robert Kaiser (Chef von SeaMonkey)
- Der Konferenzraum in nicht zerstückeltem Zustand, jedoch bezweifle ich, dass wirklich alle 180 MozCamp-Teilnehmer dabei waren – sind das nur so wenige?
- Zwischen den Vorträgen wuselten alle in den Gängen, manche besorgten sich kleine Aufkleber und anderes
- MozCamp strotzte nur so vor mobilen Geräten
- Abendessen in Prag … vor dem Essen
- Mozillaner sind hungrige Leute (verständlicherweise)
Wir sind mitten drin in der Mozilla-Mitmachwoche. Mach mit uns hilf anderen, mit dem Web oder Computern allgemein besser zurecht zu kommen! Wenn du selbst Hilfe brauchst, kannst du dich auch anmelden.
Auf hacks.mozilla.org hat David Mandelin einen Artikel auf Englisch veröffentlicht, der darlegt, wie der neue JavaScript-Motor in Firefox 3.5 namens TraceMonkey arbeitet und wie man Leistungsprobleme analysiert und behebt.
By now, hopefully you have a good idea of what makes JavaScript engines fast, how TraceMonkey works, and how to analyze and fix some performance issues that may occur running JavaScript under TraceMonkey. Please report bugs if you run into any significant performance problems. Bug reports are also a good place for us to give additional tuning advice. Finally, we’re trying to improve constantly, so check out nightly TraceMonkey builds if youre into the bleeding edge.
Wen das Thema also interessiert, dem sei dieser Artikel ans Herz gelegt.
Eine der besten Neuerungen von Firefox 3.5 ist die native Abspielfähigkeit für Musik und Videos im Format Ogg Theora und Vorbis. Damit wird es endlich zum Kinderspiel, Videos oder Audio-Dateien selbst anzubieten und in seine Webseiten einzubinden. Vor allem freie Formate werden dabei gefördert, da diese ohne Plugin oder zusätzlich installierte Abspielsoftware wiedergegeben werden.
Wie einfach das geht zeigt bejonet in seiner Anleitung für Video und Audio mit HTML5 einbinden.
Ich werde das auch bald mal probieren müssen …
Am Abend und in der Nacht vom 29. zum 30. Juni war es wieder soweit. Alle Jahre wieder: Der Vorabend der Veröffentlichung einer neuen Hauptversion von Firefox. Im Jahr 2009 ist es Firefox 3.5, das ich gern als das „wahre Firefox 3“ bezeichne, da es viele Verbesserungen enthält, die aus Zeitmangel 2008 in Firefox 3.0 nicht Einzug finden konnten.
Was hat es nun mit dem Vorabend der Veröffentlichung auf sich?
Das ist der Abend, an dem – man kann es fast schon so nennen – traditionell die Übersetzung der neuen Mozilla-Webseiten für Firefox gemacht wird. Das ist eine Herkulesaufgabe innerhalb kürzester Zeit. Die meisten Übersetzer anderer Sprachen haben bereits am Wochenende daran gearbeitet, die deutschsprachigen Übersetzer haben sich das meiste bis zu 12 Stunden vor der Veröffentlichung von Firefox 3.5 aufgespart. ;-)
Die deutschsprachige Version der umfangreichen Funktionsübersichtsseite war vor den Briten die vorletzte Übersetzung, die fertig geworden ist. Das hört sich knapp an? Ist es auch. Andererseits war es kein Ding der Unmöglichkeit. Michael „Coce“ und ich, die Verantwortlichen für die Website-Übersetzungen, haben fleißig übersetzt, gegengelesen und die Dateien auf die Mozilla-Server hochgeladen. Und ich muss sagen, trotz der späten bzw. frühen Stunde, zu der die letzte Übersetzung (nämlich die Funktionsübersicht) fertig wurde, lagen wir im Zeitrahmen, den ich mir selbst gesetzt hatte. Michael hatte am Wochenende außerdem schon etwas vorgearbeitet.
Pascal, der „Wächter“ über alle Übersetzungen der Mozilla-Website, sah das sicher nicht so cool wie ich. Schließlich ist Deutsch die am zweithäufigsten aufgerufene Sprache nach dem Englischen für die Website und die Mozilla-Produkte. Gäbe es Verzögerungen, wäre das ein Marketing-Desaster. Aber Michael und ich sind ein eingespieltes Team und ich hatte bereits letztes Jahr der Vergnügen, Henrik bei der Übersetzung der selben Seiten zu helfen – damals für Firefox 3.0. Ich wusste also um den Arbeitsaufwand.
Warum ich das alles schreibe?
Weil Firefox freie, quelloffene Software ist und ich denke, dass die Arbeit(sweise) der Freiwilligen bei Mozilla durchaus auch offen gelegt werden kann. Firefox und alles, das zum Mozilla-Universum gehört, wird hauptsächlich (was die absolute Zahl der Mitarbeitenden betrifft) von Freiwilligen unterstütz und geleistet. Ohne diese ehrenamtlichen Mitarbeiter gäbe es keine Übersetzungen, keine Hilfe in Webforen, keine Mund-zu-Mund-Propaganda, weniger Funktionen in Firefox und als Konsequenz aus all dem ein weniger freies, offenes World Wide Web für alle.
Die Website wird ebenso von Freiwilligen übersetzt und nicht von einem teuren Übersetzungsbüro. Dahinter stehen also auch nur Menschen und Firefox-Anwender, wie vielleicht auch Du einer bist. Und entgegen dem gängigen Klischee sind die Mozilla-Mitarbeiter keine Computer-Freaks, die kein Privatleben hätten. Ganz im Gegenteil. Ich weiß das, denn ich habe schon viele von Angesicht zu Angesicht kennengelernt und habe mit ihnen ein Bierchen getrunken. :-)
Der Titel „In letzter Sekunde“ ist natürlich reißerisch und stimmt nicht ganz. Aber vieles im Open-Source-Bereich wird spontan und kurzfristig gemacht, was das Endergebnis um so besser macht. Es gibt also viele Aufgaben, die man kurzfristig und bloss für kurze Zeit für Mozilla (oder ein anderes Open-Source-Projekt) erledigen kann.
Kleine Schritte für neue Mitarbeit
Wer also einen kleinen Schritt hin zu einer ehrenamtlichen Tätigkeit tun will, ist herzlich dazu eingeladen. Im deutschsprachigen Forum und Chat gibt es genug Ansprechpartner, die einem beispielsweise beim Erstellen einer Firefox-Erweiterung oder beim Übersetzen eines SUMO-Artikels oder der einer Mozilla-Kampagne (1,2) behilflich sein können. Das impliziert keine Verpflichtung für die Zukunft. Und wer tiefer in das Mozilla-Universum eintauchen will so wie Michael und ich, kann das später immer noch tun.
Es gibt viele spezifische Aufgaben, die noch nicht „besetzt sind“, auf die man sich stürzen kann, um einen ersten Einblick zu gewinnen.
Firefox 3.5 ist da!
Und diesmal fühlt es sich wieder gut an! Nicht so wie die Veröffentlichung von 3.0, für die ich mich emotional nicht erwärmen konnte (technisch und praktisch gesehen natürlich schon).
Denn diesmal gibt es wieder haufenweise neue Webstandards–Verbesserungen – allen voran die native Abspielfähigkeit für Musik und Videos im Format Ogg Theora und Vorbis. Im Artikel Webstandards und Firefox habe ich mich mit Firefox 3.5 und seine Beziehung zu Webstandards näher beschäftigt.
Da ich aber nicht die unzähligen Webseiten nachahmen will, die die neuen Funktionen von Firefox 3.5 verkünden, beschränke ich mich (wieder) auf eine Link-Sammlung:
- Top 10 Firefox 3.5 Features
- Versionshinweise von Firefox 3.5 mit den wichtigsten Neuerungen
- Firefox 3.5: Was bringt das Browser-Upgrade?
- Video: Die Key-Features des Firefox 3.5
- All about Firefox 3.5, available now (ausführlich und bebildert)
Firefox 3.5 ist da!
Firefox 3.5 bekommt einen Privaten Modus, bei dem keine Surf-Daten gespeichert werden. Deshalb wird er landläufig auch als „Porno-Modus“ bezeichnet. Nun hat im entsprechenden Bugzilla-Eintrag dazu jemand einen Kommentar geschrieben:
I’ve found a new bug. When I want to turn on Private/Porno Mode I have to use
two hands (crtl+shift+p). Sometimes this is impossible, you know…Quelle
Nebenbei: Darauf, dass er Strg und die Umschalttaste auch auf der rechten Seite der Tastatur benutzen kann, ist er nicht gekommen. ;-)
Ich find’s witzig, you know…?
Da es sich im deutschsprachigen Internetz anscheinend noch überhaupt nicht herumgesprochen hat – nur Brainfood berichtete vor 6 Tagen darüber – muss ich ein bisschen Werbung machen:
Mozilla hat Anfang Juni die Marketing-Aktion und Kampagne „Fastest Firefox“ ins Leben gerufen.
Helfen Sie uns, der Welt mitzuteilen, dass Firefox 3.5 der schnellste Firefox aller Zeiten ist. Beginnen Sie damit, ein Videos an uns zu schicken, das Ihre schnellste Fähigkeit zeigt.
Es ist ganz einfach, bei der Kampagne „Fastest Firefox“ mitzumachen. Nehmen Sie Ihr Talent (stricken, Schnitzel wenden, Zähne putzen oder was auch immer!) und zeigen Sie uns in einem Video, wie Sie es tun – SCHNELL!
Wenn jemand so ein schnelles Talent besitzt und es vorzeugen möchte, ist er dazu eingeladen, es zu filmen und an Mozilla zu schicken.
Seite: fastestfirefox.com
PS: Ich nutze Firefox 3.5pre schon produktiv und ich muss zugeben, Werbesprüche wie „Firefox 3.5 ist doppelt so schnell wie 3.0 und zehnmal schneller als 2.0.“ sind kein Witz. Gecko 1.9.1 hat Firefox wieder um einiges schneller und „schlanker“ gemacht als seinen Vorgänger.
Eigentlich ist der Text schon über ein halbes Jahr alt. Ich habe ihn zuerst zurückgehalten, umgeschrieben, wieder zurückgehalten und zwischendrin und seitdem immer wieder vergessen. Nun veröffentliche ich ihn und hoffe, er ist durch die geänderten Verhältnisse seit der ursprünglichen Niederschrift nicht schon überholt.
Immer mehr Nutzer surfen mit Firefox durch das World Wide Web. Viele deutschsprachige Webentwickler aber sind immer unzufriedener mit dem Browser von Mozilla und suchen nach Alternativen. Wieso sinkt sein Stern unter den Web-Spezialisten?
Als vor bald einem Jahr Firefox 3.0 erschien, kam es einem vor, als wäre es die am wenigsten beworbene und weiter empfohlene Firefox-Version seit 1.0 vor vier Jahren. Viele Webentwickler kritisierten den neuen Firefox: zu viele neue unsinnige Funktionen, zu wenig Fortschritt bei der Umsetzung von Webstandards.
Auch ich ersparte mir detaillierte Berichte über Firefox 3. Ich verwies lieber auf andere, meist englischsprachige Artikel über die Vorzüge von Firefox. Natürlich hat Firefox 3 Vorzüge vor älteren Versionen oder anderen Browsern. Selbstverständlich! Sonst würde der Browser weltweit nicht immer beliebter werden. Aber für Webentwickler und jene, die an Webdesign und Webstandards interessiert sind, bietet Version 3 zu wenige Verbesserungen in Relation zur langen Wartezeit zwischen Version 2 und 3 und im Vergleich zu den 15.000 Bugzilla-Einträgen, die abgearbeitet wurden. Webstandards betrafen leider nur einen verschwindend geringen Teil dieser Verbesserungen, siehe Firefox 3 for Developers: CSS-Enhancements.
Die Entwickler-Gemeinschaft konzentrierte sich mehr auf die Verbesserung des Grundgerüsts von Firefox (Gecko) und der Vereinfachung und Veredelung der Oberfläche (Lesezeichen-Bibliothek, neuer Addons-Manager, besseres Aussehen unter Linux und Mac OS X usw.). Auch an der Seitenaufbaugeschwindigkeit und am Speicherverbrauch wurde gearbeitet. Das ist für die Zukunftsfähigkeit des Browsers wichtig, aber Webstandards-Kleinigkeiten wie die Möglichkeit seit Version 3, Weiterleitungen und Neuladen von Webseiten zu unterbinden (Bug 83265), gehen da unter und sind auch zu wenig.
Firefox 3.5, das Anfang Sommer 2009 erscheinen soll, wird schon viel mehr von CSS 2/3 und HTML5 verstehen als seine Vorgänger. Die Entwickler waren inzwischen fleißig. Haben sie die Kurve gekriegt?
Die Verbesserungen in Firefox 3.5 sind toll, aber was muss geschehen, damit Firefox wieder von den Profis geschätzt und beworben wird, die ihn am Anfang so stark unterstützt haben? Liegt es daran, dass er ein Massenbrowser geworden ist und man sich so nicht mehr von den normalen Nutzern unterscheidet? Liegt es an fehlenden oder an zu vielen neuen Funktionen? Sind die Ansprüche an die Webstandards-Unterstützung nicht mehr zufrieden zu stellen, weil Firefox dabei früher vor anderen Browsern lag und er nun immer mehr an Boden verliert? Ist Firefox nicht mehr so notwendig in Zeiten, in denen sich sogar der Internet Explorer in die richtige Richtung zu entwickeln scheint und sich das IE-Team die Unterstützung von Webstandards auf die Fahne geschrieben hat?
Es soll nicht soweit kommen, dass Firefox nur mehr ein Browser unter vielen für die Webentwickler-Szene darstellt. Dazu ist das Web an sich ein zu wichtiges, offenes Wissensmedium, das auch offen und frei bleiben soll. Diese Offenheit wird nur gewährleistet, wenn freie Programme die Richtung angeben oder sie zumindest die „bösen Closed-Source-Buben“ mit Marktmacht auf dem richtigen Weg halten können.
Also: Was ist notwendig, damit der Open-Source-Browser wieder attraktiver wird für Webentwickler?
Der Internet Explorer 8 ist kürzlich erschienen. Lobenswerterweise hat das IE-Entwicklerteam viel Energie in die Einhaltung von Webstandards investiert. Namentlich CSS 2.1 hat davon profitiert und Microsoft rühmt sich, die beste CSS 2.1-Unterstützung zu bieten, die es am Browser-Markt derzeit gibt.
Ob das so ist und ob das noch am Ende des Jahres so ist, sei mal dahingestellt. Möglicherweise kann uns bald www.webdevout.net über den derzeitigen Stand Auskunft geben. Überrascht hat mich aber die gerade entdeckte Information, dass der IE8 226 Fehler in der Webstandards-Darstellung von implementierten Funktionen hat: Browser bugs section von Gérard Talbot. Gecko und Safari 3 haben laut der Liste je 1 Fehler, Opera hat eine von Version zu Version abnehmende Zahl an Fehlern, der IE hingegen eine zunehmende.
Es gibt also bei allem Lob noch einiges nachzubessern.
Durch meine Übersetzungstätigkeit bei SUMO (support.mozilla.com) stoße ich ab und zu auf Funktionen von Firefox, die ich noch gar nicht kannte oder einmal davon gehört und dann wieder vergessen habe.
Letztes Beispiel sind die Intelligenten Schlüsselwörter, für die es nun eine kurze Anleitung auf Deutsch gibt.
Kurz gesucht: Auch im Firefox-Wiki gibt es dazu eine Anleitung, aber außer neuen Weblinks wurde die Seite seit 2006 nicht mehr aktualisiert.