Aus privaten Gründen habe ich dieses Blog und meine gesamten Internetaktivitäten nun schon lange vernachlässigt, aber aufgrund der anstehenden Wahlen in Österreich und Deutschland muss ich ein paar Sätze loswerden. Später soll keiner behaupten, ich wäre auch Teil der schweigenden Mehrheit gewesen, die alles teilnahmslos hinnimmt.

Das Thema: die Berichte, die Edward Snowden veröffentlicht(e)

Österreich

In Deutschland gibt es zumindest eine Debatte in einigen gesellschaftlichen Schichten (computer-affinen Bürgern, Bürgerrechtlern usw.), in Österreich habe ich das Gefühl, dass die ganze Angelegenheit eine Fußnote auf Seite 5 in der Zeitung ist. Denken die Leute in Österreich, dass die Informationen eines kleinen Staates unwichtiger seien als die größerer Staaten? Kleinere Staaten kann man leichter manipulieren (z. B. bei EU- oder UNO-Entscheidungen), also sind auch hierzulande öffentliche Stellen potenziell von Spionage betroffen. Die Wirtschaft Österreichs beheimatet viele z. T. Weltmarktführer in ihren Nischen. Wir haben keine Weltkonzerne, aber viele erfolgreiche Mittelbetriebe, deren Ausspionieren sich auszahlen würde, also sind auch hierzulande Firmen potenziell von Spionage betroffen. Ich wüsste außerdem nicht, dass der Datenschutz von Bürgern kleinerer Staaten weniger wichtig wäre als der großer und mächtiger Staaten. Auch in Österreich gibt es sicherlich von den USA titulierte Terroristen, Aufrührer, Urheberrechtssünder oder oder sonstige Scharlatane, also sind auch hierzulande Privatpersonen potenziell von Spionage betroffen. Österreich könnte gegen die USA oder China nicht die Faust erheben, um ihnen Angst zu machen. Aber wir könnten unsere Faust erheben, um unsere Würde zu behalten.

Parteien

Parteien wie die Grünen, von denen man normalerweise dächte, sie stünden für Bürgerrechte (und nicht nur für die Aufdeckung von Korruption – dafür muss man in Österreich nicht tief graben, wie die parlamentarischen Untersuchungsausschüsse und Zeitungsberichte in den letzten Jahren bezeugen) greifen das Thema auch nicht auf. Die Piraten sind in Österreich so schwach, dass die Medien nicht einmal über parteiinterne Streitereien berichten würden (wenn es welche gäbe), wie es in Deutschland der Fall war.

Deutschland

Apropos Deutschland. Die Politiker in Deutschland sind auf ihre Art auch nicht besser als in Österreich. Personen wie Profalla, Schäuble oder Friedrich sind ein Schlag ins Gesicht der Verfasser des Grundgesetzes. Schutz der eigenen Bürger? Post- und Fernmeldegeheimnis? Kontrolle über die eigenen Geheimdienste? Der Staat mit all seinen Behörden und Diensten arbeitet ausschließlich und gleichermaßen für alle seine Bürger? Damit scheint es nicht weit her zu sein. Im Namen der Sicherheit wird alles gerechtfertigt. Herr Friedrich redet ja gar von einem Supergrundrecht namens Sicherheit, das über allen anderen Grundrechten (wie Meinungs- und Pressefreiheit) stehen solle. Man muss sich das einmal ganz in Ruhe vor Augen führen: Sicherheit über alles. Das hört sich toll an. Nur: Sicherheit für wen und gegen wen? Sicherheit für die Bürger gegen Terroristen und das organisierte Verbrechen? Was ist mit der Sicherheit, nicht von einem Auto überfahren zu werden? Wieviele Menschen sind in Deutschland und Österreich in den letzten Jahrzehnten von Terroristen getötet worden? Und wie viele sind im Straßenverkehr gestorben? Wo ist hier die Rationalität? Wo ist hier die logische Rechtfertigung abseits der Hysterie?

Ängste

Ich persönlich habe keine Angst, von Terroristen entführt oder umgebracht zu werden. Genausogut könnte ich Angst vor einem Blitzschlag haben oder von einem schlafenden LKW-Fahrer übersehen und überrollt zu werden. Aber wer dauernd Angst hat, verliert den Blick für die wahren Dinge im Leben.

Stattdessen könnte man sagen, dass die dauerhafte Überwachung aller Bürger eine Angst erzeugt. Sie mag nicht als solche interpretiert werden, aber immer wenn sich jemand überlegt: Sage ich das jetzt im Internet-Forum oder lasse ich es lieber? Gehe ich zur Demonstration X oder bleibe ich besser zuhause, um nicht von der Polizei fotografiert und als potenzieller Störenfried registriert zu werden? Immer dann ist da Angst, und zwar Angst vor (staatlicher) Benachteiligung jeglicher Art. Solche Angst gab es in der McCarhty-Ära in den USA, solche Angst gab und gibt es in totalitären Staaten.

Jetzt könnte man sagen: Hysterie! Übertreib doch nicht. Du hast nichts zu verbergen. Dass das kein Hirngespinst ist, zeigen Beispiele wie der aus Jux angekündigte Spaziergang eines Deutschen, der dann Besuch vom Staatsschutz bekam, oder die Festsetzung des Partners eines Journalisten für mehrere Stunden ohne Anwalt und ohne Recht auf Aussageverweigerung.

Recht

Alleine dieser Fall in England zeigt, wie gefährliche dieser alles durchringende Sicherheitsgedanke sein kann. Die Recht auf Aussageverweigerung und das Recht auf einen Anwalt ist aufgehoben. Damit sind fundamentale Prinzipien des Rechtsstaats aufgehoben. Man stelle sich vor, aufgrund unbewiesener aber behaupteter Terrorismusgründe (oder aus allen erdenklichen anderen Gründen, die man später per Gesetz hinzufügt – etwa politische, sexuelle oder rassische) wird man festgehalten und verhört und hat keine Chance auf rechtlichen Beistand (was darf die Polizei und was darf sie nicht; mache ich mich wirklich strafbar, wenn es das oder jenes sage oder nicht sage usw.). Damit ist man der staatlichen Gewalt ausgeliefert. So etwas ist kein Rechtsstaat.

Geld

Abgesehen von all diesen Ängsten und Gefühlen werden hier viele Milliarden Euro an Steuergeldern in die Sicherheitsindustrie gepumpt. Dieses Geld könnte viel bewirken, z. B. um Heilmittel gegen alle möglichen Krankheiten zu entwickeln. Damit würden viel mehr Menschen gerettet als mit neuen Kameras, Körperscannern, unbenannten Drohnen oder Filtersoftware. Leider haben kranke Menschen keine starke Lobbyvertretung. Die Sicherheitsindustrie ist da besser aufgestellt.

Unschuld

Wer kann eigentlich beweisen, dass er unschuldig ist, wenn alle Beweise nur digital vorliegen? Digitale Daten kann man manipulieren. Das müsste die Mehrheit der Bürger spätestens seit den Desastern mit den Wahlcomputern wissen. Oder seitdem die Medienindustrie Urheberrechts- und Verwertungsverletzungen drakonisch im Internet ahndet und im Staat einen willfähigen Partner gefunden hat. Denn die ganze Vorratsdatenspeicherung der Telekommunikationsunternehmen ist ja nur ein Schritt in Richtung Totalüberwachung, wie es Friedrich mit dem Supergrundrecht Sicherheit möchte.

Auch die staatlich eingerichteten (Großbritannien) oder erwünschten (Deutschland) Internet-Filter bzw. Firewalls sind ein Schritt in diese Richtung. Denn damit so ein System funktioniert, müssen Inhalte durchsucht werden. Der Weg zum Speichern und Mitlesen ist da nicht weit. Begründet werden diese Filter natürlich mit dem Argument des Schutzes der Kinder (Kinderpornografie, Sex, Gewalt). In Deutschland konnte dieses staatlich verordnete Kontrollsystem bislang verhindert werden, in Großbritannien ist es seit kurzem bittere Realität. Eltern ohne Zeit für die Obsorge ihrer Kinder sind froh darüber, aber mündige Bürger eines demokratischen Rechtsstaates müssten aufschreien wegen dieser Bevormundung des Staates.

Aber um wieder zu Snowden zu zurückzukommen …

Die letzten Wochen und Monate haben zwei Sachverhalte aufgezeigt, die für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gefährlich sind:

  1. Sogenannte Anti-Terrorgesetze höhlen den Rechtsstaat aus. Sie schützen vielleicht vor ein paar Terroranschlägen, aber verkehren die Natur dieser Gesetze gleichzeitig ins Gegenteil, wie ich oben schon angeschnitten habe. Zudem stärken sie die Sicherheitsindustrie, die mit mehr Geld immer mehr Einfluss erhält und so strengere Gesetze fordert, die ihr wieder mehr Geld bringen. Dass Otto Schily im Aufsichtsrat einer Biometrie-Firma sitzt und er den Deutschen die Fingerabdrücke im Reisepass verpassen wollte, ist nur ein Beispiel von vielen.
  2. Es gibt keine Überwachung der Geheimdienste.
    • im Großen: Früher waren Geheimdienste nationale Einheiten, die gegen alle anderen Nationen und deren Geheimdienste gearbeitet haben. Heute schaut es so aus, als seien Geheimdienste Informationsbeschaffer, die mit anderen Geheimdiensten in einer supranationalen Zusammenarbeit Informationen tauschen. (1) (2) Jeder bekommt die Informationen vom anderen, die er selbst nicht erheben darf (kein westlicher Auslandsgeheimdienst darf seine eigenen Staatsbürger systematisch ausspionieren). Die Briten schnüffeln in den USA und geben Daten an die USA weiter und umgekehrt. Wenn bei so einem Datentausch auch noch eigene Staatsbürger zu Schaden oder zu Tode kommen wie in mindestens einem Fall mit dem deutschen BND, dann müssten auch die letzten Alarmglocken läuten. (3) Trotzdem gibt es keine Kontrolle über die Geheimdienste. Sie scheinen so geheim zu sein, dass nicht einmal die Parlamente Genaueres wissen oder die Befugnisse der Geheimdienste reglementieren können. Die Geheimdienste sind zum Staat im Staat geworden, außerhalb jeglicher demokratischer Strukturen.
    • im Kleinen: Wenn jemand wie Edward Snowden, der als externer Mitarbeiter nur für die NSA gearbeitet hat, so viele Daten entwenden kann, was wurde und wird dann noch alles entwendet, von dem wir aber nie etwas erfahren werden? Manipulation, Wirtschaftsspionage, private Fehden. Alles ist möglich. Je mächtiger die Organisation, desto mächtiger werden auch deren Mitarbeiter. Wenn die Kontrolle der Organisation und deren Zielen fehlt (wie oben gesagt), dann fehlt sie auf Daten- und Korruptionsschutzebene innerhalb der Organisation ebenfalls.

Jeder Bürger muss nun selbst überlegen, was diese Entwicklung für ihn bedeutet. Oder für seine Kinder. Oder seinen Freund. Und danach sollte man handeln.

Ich lese sehr gerne die Artikel, die auf der deutschen Tekom-Website veröffentlicht werden. Die Tekom ist der deutsche Fachverband für Technische Kommunikation und Informationsentwicklung, dort wird also alles rund um technische Redaktion, Übersetzungen usw. behandelt. In Österreich gibt es nichts Vergleichbares, darum sind österreichische Personen und Firmen dort auch Mitglied.

Letztens habe ich zwei Artikel gelesen, die auch für Mozilla-Übersetzungen gelten:

Wählen, aktivieren oder klicken?

Der erste Artikel behandelt Stile und Formulierungen, wie man Software-Hilfen möglichst einfach und verständlich schreibt. Falls jemand den Artikel liest: Bei der Firefox-Hilfe (kurz: SUMO) folgen wir dem diversifizierten Stil mit unterschiedlichen Begriffen („wählen, klicken, aktivieren, gehen …“) und vermeiden die Anhäufung von „klicken Sie …, klicken Sie …, klicken Sie …“).

Dagegen gibt es von der englischen Vorlage für die Firefox-Hilfeartikel her keine eindeutige Tendenz zur verkürzten oder ausführlichen Form. Hier wird gern gemischt. Oft wird aber die verlängerte Form verwendet und das Bedienelement beschrieben („klicken Sie auf die Schaltfläche Ausnahmen“ anstelle von „klicken Sie auf Ausnahmen“). In den Mozilla-Produkten gibt es einfach zu viele Elemente (Schaltflächen, Kontrollkästchen, Menü, Tastenkürzel …). Das Weglassen ihrer Namen würde die Anleitungen in weiten Teilen weniger selbsterklärend erscheinen lassen und der Nutzer müsste manchmal erst nach dem richtigen Element suchen, das gemeint ist.

Beim Korrekturlesen bereits selbst aufgefallen ist mir, dass eine falsche Reihenfolge der Satzteile eine Anleitung extrem schwer verständlich macht. Man soll immer in derselben Reihenfolge schreiben, in der der Nutzer die Schritte ausführen muss.

  • Nicht gut: Klicken Sie auf Öffnen im Menü Datei.
  • Gut: Klicken Sie im Menü Datei auf Öffnen.
  • Nicht gut: Klicken Sie auf die Drucken-Schaltfläche.
  • Gut: Klicken Sie auf die Schaltfläche Drucken.

Auch die Beschreibung der Unterschiede von „Löschen/Entfernen“ und „Speichern/Sichern“ sind zutreffend und deren Unterscheidung ist wichtig. Eine durchgängig einheitliche Schreibweise setzt also nicht nur dieselben Begriffe für dieselben Aktionen/Elemente voraus, sondern auch die Definition dieser Begriffe.

Unlogische Sprachlogik

Der andere Artikel beschreibt die Unlogik in Teilen der deutschen Sprache, die einem Muttersprachler nur selten auffällt. An Beispielen wie „Zahnrad“ statt „Zähnerad“, „einhundertdreiundvierzig“ statt „einhundertvierzigunddrei“, einem falschen grammatikalischem Geschlecht wie in „die Feile“ und „das Weib“ verdeutlicht die Autorin ihren Standpunkt.

Ausführlicher werden Verneinungen behandelt. Die Vorsilbe „un-“ kann beispielsweise nicht nur 1) eine verneinende Wirkung haben, sondern auch 2) eine verstärkende (negative) Wirkung oder 3) gar keine verneinende Wirkung. Beispiele dafür sind „ungenau“ (für „nicht genau“), „Untiefe“ (für „sehr tiefe Stelle“) und „Unmut“ (für „Unzufriedenheit“, was wiederum unter Punkt 1) fällt).

Kniffliger wird der Teil mit den mehrfachen Verneinungen. Im Hochdeutschen heben sich solche Verneinungen gegenseitig auf, in vielen Dialekten dienen sie bloß der Verstärkung der verneinenden Aussage. Zuletzt wird noch angesprochen, dass bevorzugt positive Begriffe verwendet werden sollen: „sicher“ statt „gefahrlos“ oder „bekommen“ statt „kriegen“.

Als Übersetzer oder Autor sollte man sich der sprachlichen Vielfalt und Möglichkeiten bewusst sein, um dem Leser von Texten das Lesen so einfach, effizient und verständlich wie möglich zu gestalten. Denn je besser verständlich, desto besser die helfende Wirkung.

Heute Abend waren wir wieder bei einer Aufführung der Kellerbühne Puchheim: „Atemnot – Ein starkes Stück über Leben und Tod“.

Der Vorsitzende eines Tabakkonzerns setzt die Idee seiner Marketingleiterin um: Zwei Extrembergsteigerinnen werden engagiert, einen unbestiegenen Berg im Himalaya zu bezwingen. Am Gipfel sollen die beiden Sportlerinnen Werbung für eine neue Zigarette machen. Die Controllerin des Konzerns ist dagegen, das Unterfangen ist sehr gefährlich. Außerdem birgt der Berg ein Rätsel:

Der Onkel des Vorsitzenden hat die Besteigung bereits vor über 60 Jahren versucht und ist mit seinem Kameraden verschollen. Die beiden Sportlerinnen sollen dieses Rätsel nun lösen.

In dem Stück geht es darum, Erster zu sein oder doch nur Zweiter. Um Sieg und Niederlage, um Leistung und dünne Luft in hohen Etagen, um Atemnot. Jede der acht Figuren im Stück kämpft auf ihre Weise mit ihren Werten und Wertvorstellungen und jedem wird dabei die Luft knapp.

Das Stück von Michael Snelgrove spielt in London im Jahr 1999 und am Himalaya 1931. Das Bühnenbild und die Ausstattung sind sehr minimalistisch gehalten, was aber das Können der Schauspieler noch mehr zur Geltung bringt. Denn die sind es, die mich echt begeistert haben. Allen voran die Rollen der strengen Blaise und des dauerhustenden Sir Byron wurden eindringlich in Szene gesetzt! Aber auch die anderen Rollen wie die des Sherpas Ang und des Bergsteigers Cecil haben überzeugt mit ihrer Darbietung.

Es ist immer wieder schön zu sehen, welche tollen Leistungen bei einem sogenannten Laientheater gezeigt werden. Die 2 Stunden haben sich auf alle Fälle gelohnt und ich kann das Stück nur jedem empfehlen, der irgendwie in die Nähe von Puchheim kommt. Leider wird nur bis Anfang Juli gespielt.

Logo des Theaterstücks: Abbild einer großen blauen Lunge, die gleichzeitig eine eisige Bergwelt darstellen soll, in der 3 schwarze Bergsteiger klettern

ACTA, SOPA, PIPA, IPRED … viele Abkürzungen für komplexe und komplizierte Themen, die die Weltöffentlichkeit betreffen. Leider gibt die übliche Berichterstattung in den Medien nicht viel her. Auf den Massenkanälen bei Radio und Fernsehen findet das alles nur beiläufig Erwähnung. Und mit diesen Standardtexten in den Online-Medien, die meist 1:1 von APA, DPA oder Reuters kopiert werden, wird man auch nicht schlauer.

Beiträge wie Die Köpfe hinter ACTA in der EU-Kommission bei FM4 (ein Programm des ORF) beleuchten einige Hintergründe, aber man weiß nie, wo Wahrheit drin steckt und wo die Verschwörungstheorien von der einen Seite oder die Falschinformationen von der gegnerischen Seite beginnen.

Beim Thema SOPA/PIPA, ein geplantes US-Gesetz, hatte sich Mozilla an der Diskussion beteiligt, da es die Freiheit des Internets und die Freiheit im Internet bedroht sah. Beim Thema ACTA ist das schon schwieriger, da es nichts Konkretes gibt, das sich als Aufmacher für die Masse richtig eignet. So gesehen haben die Verfasser der letztgültigen Fassung von ACTA alles richtig gemacht. Die konkreten Bedrohungen wurden zum Bedauern der Unterhaltungsindustrie von den liberalen Kräften herausgestrichen, der Rest ist schwammiges Kauderwelsch, was der Unterhaltungsindustrie entgegen kommt. Aber was ändert sich wirklich? Und was haben die Künstler selbst (und nicht die Verwertungsgesellschaften) davon?

Welchen Aussagen kann man trauen? Auf jeden Fall ist die Freiheit in jeglicher Hinsicht wichtiger als die Profite einiger Weniger oder vermeintlich mehr Sicherheit für den Staat und sein Volk. Im Zweifel also für den Angeklagten – und der (von vornherein) Angeklagte bzw. Verdächtige ist bei all diesen Gesetzesvorhaben immer der Bürger.

Mozilla steht für die Freiheit. Auch in Europa.

Wer Fragen hat, soll sie seinen Abgeordneten stellen. Wer Ahnung hat, soll sein Wissen an andere weitergeben und aufklären. Wem das alles nicht gefällt, soll online und offline etwas tun. In Österreich läuft die Bürgerinitiative gegen die Vorratsdatenspeicherung noch. Es gibt viele Puzzleteile im Widerstand gegen die Abschaffung jener Rechte, die von unseren Vorfahren erkämpft wurden.

Vorab: Entschuldigung für den persönlicheren Inhalt dieses Beitrags. Ich mag es normalerweise auch nicht, technikaffine Blogs mit so etwas zuzupflastern, weil das meist eh keinen interessiert …

Es ist still geworden in diesem Blog und bei meinen Online-Aktivitäten. Aber da die Abnahme der Online-Tätigkeiten meist in diametralem Gegensatz zur Zunahme an Offline-Arbeiten steht, war mir nicht fad. Im Gegenteil. Private Veränderungen bahnen sich an, die genaue Planung erfordern. Online hat vor allem SUMO/SUMOMO darunter gelitten und diverse E-Mails sind liegen geblieben.

Außerdem habe ich in den späten Abendstunden meine Musiksammlung neu geordnet und mit vollständigen ID3-Tags versehen. Das verschlingt Zeit. Der Musikstreaming-Dienst von Ubuntu One (U1) hat mich dazu „genötigt“, nachdem ich das Chaos gut ein Jahrzehnt lang ignoriert habe. U1 organisiert sich nur nach ID3-Tags und nicht (wirklich) nach Dateinamen. Noch dazu werde ich meine CD-Sammlung stetig aber doch neu rippen müssen – diesmal in besserer Qualität. Ich will ja gerüstet sein für die mobile Zukunft. Ich träume schon von kleinen streaming-fähigen Abspielgeräten in Räumen ohne Rechner, mit deren Hilfe ich immer meine Musik hören kann. Auswärts erledigt das ja nun das Smartphone.

Ich hoffe, diese Privatkopien sind in Zukunft noch erlaubt. Ich sehe nicht ein, für einen Tonträger und eine digitale Version 2 Mal zahlen zu müssen. Noch dazu bin ich altmodisch in diesen Dingen und kaufe mir lieber etwas Handfestes mit Booklet als bloß irgendwelche Dateien, die leicht(er) verloren gehen können. Dann müsste man sich für sein privates Rechenzentrum (neudeutsch: Cloud) alles nochmals anschaffen. Aber dieses Thema ist einen eigenen Beitrag wert.

Bis vor kurzem nutzte ich als Speicher „in der Wolke“ Dropbox. Die Zugangssoftware ist für verschiedene Plattformen wie Linux, Android und Windows verfügbar und machte es mir bei kleinen Datenmengen einfach, Dateien zwischen verschiedenen Mobilgeräten und meinem Standrechner hin- und herzuschieben oder für den E-Mail-Verkehr zu große Dateien an andere zum Herunterladen anzubieten.

USA

Da aber fast alle privaten Cloud-Anbieter ihren Sitz oder ihre Server in den USA betreiben, lagen immer Bedenken wegen des Datenschutzes in der Luft. Als Nicht-US-Bürger hat man in den USA keine Auskunfts- oder Klagerechte bezüglich der Verarbeitung seiner persönlichen Daten. Also was tun?

Diese Überlegungen nahm ich zum Anlass, Ubuntu One auszuprobieren.

Ubuntu One

Mit U1 sind nicht alle/viele Datenschutzbedenken ausgeräumt, aber der Firmensitz ist zumindest in der EU (naja, besser gesagt: in Großbritannien). Zuallererste ist der kostenlose Speicherplatz mit 5 GB wesentlich größer als bei Dropbox. Zusätzlich bietet U1 mir als Ubuntu-Nutzer noch weitere Vorteile wie die automatische Synchronisation ausgewählter Verzeichnisse meines persönlichen Ordners; alles andere, das ich synchronisiert haben will, schiebe ich in den „Ubuntu One“-Ordner.

Musikdienst

Dann habe ich auch gleich den Musikstreaming-Service ausprobiert. Dieser verschafft einem 20 GB mehr Speicherplatz und die Möglichkeit, mit dem Android-Musikstreaming-App von U1 deine eigene Musik zu hören, ohne alle Dateien aufs Mobilgerät übertragen zu müssen. Für 30 Tage ist es kostenlos zum Testen und kostet dann jährlich 40 US-Dollar, was derzeit bezahlbaren 32 Euro entspricht.

Das Abspielen der Musikdaten funktioniert neuerdings übrigens auch über den Browser.

Sicherungen

Mit 25 GB Speicherplatz und da ich bei weitem nicht so viele Musikdaten besitze, schwirrte dem Sicherheitsmenschen in mir der Gedanke herum, den Rest doch für die Sicherung von Programmeinstellungen und anderen Dokumenten zu nutzen. Ein RAID-Festplattensystem und externe USB-Festplatten können bei einem Brand schließlich alle verloren gehen. Die Chance, dass alle lokalen Platten den Geist aufgeben UND die Wolke noch dazu fortgeblasen wird, ist wirklich gering. Gesagt, getan. Aber Obacht! Der Datenschutz …

Verschlüsselung

Die Datenverschlüsselung mit z.B. TrueCrypt ist zwar sicher, aber irgendwie kompliziert. Und ich weiß nie, ob man den Tresor vor dem Entschlüsseln und Hinzufügen neuer Daten an einen anderen Ort verschieben und nach abgeschlossener Arbeit und Wiederverschlüsselung wieder in den Sync-Ordner schieben muss, um auch ja keinen Datenverlust oder Sync-Konflikt hervorzurufen.

Um mir das zu ersparen, habe ich eine Variante mit encfs ausprobiert. Damit erhalte ich einen neuen Ordner, in den ich alle zu verschlüsselnden Daten hineinschiebe. Die dort befindlichen Daten werden dann in einem verschlüsselten Ordner abgelegt und schließlich synchronisiert. Wichtig ist ja funktionierende lokale Verschlüsselung. Das scheint zu funktionieren.

Nachteile

Natürlich gibt es bei U1 auch Nachteile z.B. im Vergleich zu Dropbox. Als erstes ist alles rein auf Englisch gehalten. Für mich mag das Wurst sein, für meinen Vater wäre das ein gravierender Unterschied.

Als zweites empfinde ich den Synchronisationsverlauf undurchsichtig und langsam. Man sieht nicht, welche Daten gerade wie schnell hochgeladen werden. Man muss einfach so lange online bleiben, bis irgendwann alle Daten oben sind (was bei Datenmengen in GB-Größenordnungen schon mehrere Stunden dauern kann).

Den für mich derzeit größten Nachteil habe ich derweil in der Speicherung der Musikdaten bemerkt: Die Übernahme der Metadaten (ID3) klappt manchmal nicht und trotz hinterlegtem Interpreten oder Album fehlt die Angabe über den Android-Streamingdienst, was die Suche sehr erschwert.

Und schlussendlich ist die Benutzeroberfläche im Browser sehr dürftig. Bei Dropbox wird man mit vielen Funktionalitäten verwöhnt, die bei U1 (noch) fehlen.

Fazit

Ich habe Dropbox selten genutzt. Es lag wahrscheinlich hauptsächlich an der Datenschutzfrage und der Verschlüsselungsproblematik. U1 hat da technisch gesehen bessere Karten und derweil nutze ich es ausgiebig. Als Nicht-Nutzer von iTunes oder Google-Music empfinde ich den Musikstreaming-Dienst mehr als ausreichend. Und ich kann endlich Unterlagen dort ablegen, die ich unverschlüsselt (oder auch verschlüsselt) anderen Anbietern nicht so leichtfertig auf ihre Server übertragen würde.

Ich hoffe nur, die Weiterentwicklung von Ubuntu One schreitet rasch voran.

Weiter geht es mit Teil 4 meiner Beurteilung.

HTC Desire Z: Tiefenanalyse

Nun folgt der Teil, den ich ursprünglich im Sommer 2011 geschrieben habe und der voll des Lobes über HTC hätte sein sollen.

Wenn mich jemand fragt, ob das HTC Desire Z empfehlenswert sei, muss ich mit einer genauen Analyse antworten. Da mich jemand gefragt hat, schreibe ich das gleich auf, um es nicht zu vergessen.

Aufgrund meiner Pingeligkeit werde ich den Anschein erwecken, als wäre das Telefon keine gute Wahl. Aber im Detail fallen einem eben immer die Schwächen auf, die man nach einer Weile kennen lernt. Die existieren bei jedem Telefon, und bei z.B. einem Samsung Galaxy S2 würde die Liste keinesfalls kürzer ausfallen.

Gutes

  • Die Hardware-Tastatur ist einfach zu bedienen, da die Tasten weit auseinander liegen und man sich nicht vertippen kann.
  • HTC bringt regelmäßig Updates für Android und die hauseigene Sense-Oberfläche. In den letzten 6 Monaten gab es 3 solcher Updates bis hin zu Android 2.3.3. Zugegeben – die Informationspolitik von HTC ist eine Frechheit, weil keine existiert (welche Funktionen ändern sich bei welchem Update; und beim alten Desire hat sich HTC wegen seines zu sparsamen Umgangs mit internem Speicher in seinen Telefonen bei dem Update auf Android 2.3.3 sowieso blamiert). Aber zumindest gibt es Updates, die im Vergleich zur Android-eigenen Konkurrenz relativ schnell erscheinen. (Nachtrag: Dieser Pluspunkt wird längerfristig gesehen auch obsolet, da nur 8 Monate Unterstützung für ein Smartphone doch etwas wenig sind.)
  • Ein Windows-Zwang samt Software-Installation wie bei Samsung oder Motorola entfällt bei HTC. Die Updates werden über das Mobilfunknetz (engl. over the air, kurz: OTA) verteilt und die Meldung zum Update kommt automatisch. Ein PC ist bei HTC-Telefonen also nicht erfolderlich.
  • Die allgemeine Verarbeitung der Hülle ist gut und vergleichbar mit meinem letzten Nicht-Smartphone. Die Rückseite aus gebürstetem Aluminium ist ansprechend, wenn auch schwer.
  • Die Fotokamera macht akzeptable Bilder. Als Ersatz für eine normale Digitalkamera kann Sie aber bei weitem nicht dienen. Besonders bei schlechten Lichtverhältnissen oder kleinsten Bewegungen werden die Bilder unscharf und die Auflösung ist nicht die Beste. Aber für Schnappschüsse reicht es normalerweise.
  • Die Scharniere für die Tastatur sind sehr filigran ausgearbeitet, aber Sie halten allem stand. Das Telefon ist mir schon einige Male auf Steinböden und Beton gefallen. Außer leichten Kratzern und dem Aufspringen der Akkurückseite ist noch nichts passiert. Auch das Glas an der Vorderseite für den Touchscreen hält tadellos allem stand.

Schlechtes

  • Die Tonausgabe klingt verhalten und metallisch. Das billige ZTE Bade hat eine bessere Wiedergabe von Tönen und Musik. Die Kopfhörer habe ich noch nicht ausprobiert, dürften aber besser klingen, da das Gehäuse die Töne nicht verzerren kann.
  • Das Telefon ist schwer und kann ohne sich abzustützen nicht lange in anstrengenden Positionen gehalten werden. Andere Smartphones mit der gleichen Ausstattung sind um einiges leichter. Dafür muss man sich z.B. bei Samsung mit billig wirkendem Plastik begnügen.
  • Das Trackpad unter dem Bildschirm ist für mich ein großer Schwachpunkt bei den früheren HTCs, so auch beim Desire Z. Es nimmt bloß Platz weg und ich habe noch keine praktische Verwendung gefunden, die ich nicht auch anderweitig (besser) gelöst werden konnte. Neuere HTCs haben das Trackpad zum Glück nicht mehr.
  • Sense-Oberfläche Teil 1: Bei Wind und Kälte macht sich der Auswahlcursor selbständig und kann unkontrolliert umher springen, was die Bedienung sehr erschwert bis unmöglich macht.
  • Sense-Oberfläche Teil 2: Eisiger Wind und klirrende Kälte können dazu führen, dass die gesamte Oberfläche einfriert. Das ist mir einmal beim Spaziergang auf der Wiener Mariahilferstraße Mitte Dezember passiert. Nach minutenlangem Telefonieren wollte ich die Google-Maps-Anwendung öffnen – aber es ging gar nichts mehr. Erst nachdem ich das Telefon mit meinen Händen in der Jackentasche aufwärmte, funktionierte wieder alles (ohne Neustart).
  • Sense-Oberfläche Teil 3: Seit Sommer 2011, in dem auch das letzte HTC-Sense-Update erschien, lädt sich Sense nach der Beendigung einer großen oder lang verwendeten Anwendung (App) regelmäßig neu. Das dauert in der Regel mehrere Sekunden und nervt gewaltig. Ein Hardware-Reset Ende des Sommers brachte keine Besserung. Ich vermute, der RAM-Speicher ist einfach zu klein bemessen und durch den Speicherhunger einer gerade verwendeten Anwendung (App) wird Sense von Android aus dem Speicher geschmissen und muss deshalb nach Beendigung der Anwendung wieder neu geladen werden. Aus diesem Grund gibt es von HTC wahrscheinlich auch kein Update mehr auf Android 4. Sense ist einfach zu ressourcenhungrig. Die Sparsamkeit oder den Geiz von HTC beim Bemessen des RAM-Speichers habe ich bereits in Teil 2 dieser Mini-Artikelserie kritisiert.
  • Die Kalender-Terminauswahl wurde im Vergleich zum Standardaussehen von Android nicht verbessert. Tag, Monat und Jahr werden durch eine virtuelle Drehscheibe dargestellt, deren Drehbewegung man per Fingertipp anstoßen kann. Das dreht sich so lange, bis es stehen bleibt und man hat keine Möglichkeit, schneller an sein Ziel zu kommen, als bis zur richtigen Zahl und drehen.
  • HTC-Mail fehlt eine Schlagwörter-Funktion, mit der man E-Mails z.B. als „wichtig“ oder „später abarbeiten“ kategorisieren kann. Ansonsten ist die Anwendung sehr gelungen.
  • Die Bedienung des HTC-Browsers ist für mich schlechter als die des Standardoberfläche des Browsers von Android. Es ist beim HTC-Browser zu mühsam, zwischen den Tabs zu wechseln und ein neues Tab zu öffnen oder eines zu schließen.
  • Der HTC-Browser verliert jedes Mal die offenen Tabs der letzten Sitzung. Speichern kann man ein Tab nur über die Lesezeichen-Funktion. Aus diesem Grund verwende ich für Sachen, die ich längerfristig benötige, lieber Firefox.
  • Die Schutzhüllen mit Innenverkleidung aus Stoff färben auf der Rückseite des Mobiltelefons ab und die hellgrauen Gummiteile am Rand werden dunkelgrau-lila.

Soweit die wichtigsten Dinge, die ich jedem potentiellen HTC-Käufer vermitteln möchte.

Kollegen

Ich habe 2 Arbeitskollegen, die ebenfalls ein HTC Desire Z haben (noch nicht so lange wie ich), und die klagen z.B. nicht über den Absturz von Sense. Vielleicht habe ich ja ein Montagsmodell erwischt. Genauere Analysen erfrage ich von ihnen nicht, da sie mehr zur Gruppe der Normalanwender gehören, die ihr Smartphone einfach benutzen und hinnehmen, so wie es ist.

Ende und aus

Damit beende ich meinen viertägigen Ausflug in die Welt von HTC und des Desire Z.

Schlusssatz: Viel Potential, viel Gutes, schwerwiegendes Versagen von HTC auf der Softwareseite. (Selbiges bescheinige ich softwareseitig übrigens auch Samsung, da ich mich mit Samsung Galaxy S-Geplagten ausgiebig ausgetauscht habe.)

Weiter geht es mit Teil 3 meiner Beurteilung.

Schlussfolgerung 1: Hersteller

Bei meiner Freundin habe ich es angefangen und irgendwann werde ich auch nachziehen: Bei Android-Smartphones kommen mir in Zukunft bevorzugt jene aus der Nexus-Reihe von Google ins Haus.

Es wird wahrscheinlich kein Nexus-Smartphone mit Hardware-Tastatur geben, aber das werde ich in Kauf nehmen müssen. Die Hardware-Tastatur nutze ich erstaunlicherweise weniger oft als gedacht. Nur bei Vieltipperei-Orgien wie IRC- und Messenger-Sitzungen ist es ein Segen. Ansonsten ist ein Smartphone eh relativ ungeeignet, um (Blog-)Romane und ähnliches zu schreiben.

Die aktuellen 2 Nexus-Telefone stammen zwar aus dem Hause Samsung und sind dementsprechend Plastikbomber. Ich setze meine Hoffnungen aber auf die nächste oder übernächste Nexus-Version, die hoffentlich nicht von Samsung kommen wird.

Schlussfolgerung 2: Oberfläche

Bis Android 2.x fand ich es nachvollziehbar und gerechtfertigt, dass die Hersteller ihre eigenen Oberflächen über die pure Android-Oberfläche stülpen. Das pure Android war doch etwas spröde und es fehlten viele Kleinigkeiten. HTC-Sense und Samsung-Touchwiz mochten da eine Lücke füllen, ob man deren Aussehen nun mochte oder nicht.

Seit Android 4.x sehe ich dazu fast keinen Anlass mehr. Das spricht noch mehr für die Nexus-Geräte. Es würde reichen, das Aussehen an sich so zu belassen, wie es Google liefert, und nur an den Startbildschirmen und den zusätzlichen Anwendungen (Apps) zu feilen und so einen Mehrwert gegenüber purem Android zu schaffen. Leider befürchte ich, dass das die Hersteller anders sehen und den Kunden ihr „Glück“ weiterhin aufzwingen möchten.

Ein Lichtblick könnte der Kauf von Motorola Mobility sein, sofern Google die Motoblur-Oberfläche einstampft und nur noch Motorola-Smartphones mit purem Android anbietet. Auch habe ich gelesen, dass andere Anbieter anfangen (nicht die, deren Telefone es bei uns zu kaufen gibt ;-), die Auswahl dem Kunden zu überlassen, ob sie das pure Android oder die „verbesserte“ Oberfläche nutzen wollen. Zugegeben – das würde noch nicht dagegen helfen, dass die Hersteller nur kurze Zeit lang Updates liefern. Wer mindestens anderthalb Jahre Updates haben möchte, kommt derzeit an den Nexus-Geräten nicht vorbei.

Morgen geht es weiter mit der ursprünglichen Fassung des Berichts …

Weiter geht es mit Teil 2 meiner Beurteilung.

HTC und Hardware (aah?)

Bei HTC schlummern quasi in jedem Telefon hardwareseitige Schwächen. Meist ist das der zu knapp bemessene RAM-Speicher, der ebenfalls zu knapp bemessene interne Speicher für das Betriebssystem und die Anwendungen (Apps) sowie die Kamera.

Davon abgesehen sind HTC-Telefone ein Traum, sei es von den verwendeten Materialien (die qualitativ hochwertiger sind als die Plasikteile von Samsung beispielsweise) oder der Verarbeitung (die seitlichen Tasten stören nicht und es ist schön und rutschfest in der Hand zu halten). Wenn HTC bei den oben genannten Punkten nicht so sparen würde, gäbe es gar nichts zu bemängeln an deren Hardware. Ich nörgle hier eh auf hohem Niveau, denn andere Hersteller haben ganz andere Probleme wie fehlerhafte GPS-Chips oder ein klappriges Plastikgehäuse.

HTC und Software (iih!)

Die groben Probleme sind bei HTC aber softwareseitig zu suchen und wie bei so vielen oder den meisten anderen Hardware-Herstellern zeigt sich, dass sie von Software keine Ahnung haben und dem Kunden „bloss Hardware“ verkaufen, ohne auf das Gesamtpaket zu achten.

Das macht sich in den Geschäftszahlen ganz gut in Boomzeiten wie den letzten beiden Jahren, aber langfristig schafft man sich so keine treuen Kunden und schon gar keine wohlgesonnene Technikgemeinde. (Noch etwas Positives zwischendurch: Zumindest die Bootloader-Problematik für Entwickler und Leute, die andere Software auf HTC-Telefone aufspielen möchten, wurde von HTC bei den neueren Modellen endlich aus dem Weg geräumt.)

Morgen geht es weiter mit meiner Schlussfolgerung aus den Erfahrungen der letzten 12 Monate …

Seit über einem halben Jahr schlummert die Beurteilung meines HTC Desire Z (ein Smartphone mit ausschiebbarer Hardware-Tastatur) und wartet auf seine Veröffentlichung. Ursprünglich war es als Lobhudelei gedacht, da ich von November 2010 bis August 2011 äußerst zufrieden war mit meinem HTC-Mobiltelefon. Es hatte viele positive Eigenschaften (mehr weiter unten) und bekam in regelmäßigen Abständen 3 Software-Updates auf neuere Android-Versionen.

Hundertachtzig Grad

Seit dem Sommer 2011 habe ich, abgesehen von der Verarbeitung der Hardware, keine positive Meinung mehr von HTC. Die 3 Hauptgründe:

  1. Die Sense-Oberfläche spinnt und stürzt regelmäßig wegen des zu kleinen RAM-Speichers ab, was mir jedes Mal gefühlt eine halbe Minute Wartezeit beschert, bis es wieder geladen ist (ohne Sense funktionieren die Startbildschirme und Widgets nicht).
  2. Es gibt keine Updates von HTC mehr – und für ein Telefon, das nicht einmal anderthalb Jahre alt ist und für den HTC auch noch keinen Nachfolger herausgebracht hat, ist das sehr schwach. Das letzte Update kam ein dreiviertel Jahr nach dem Verkaufsstart in den USA.
  3. Außerdem funktioniert die Website www.htcsense.com nach einem Jahr Hinhaltetaktik immer noch nicht (dort sollte möglich sein, seine Kontaktdaten zu pflegen und zu sichern, was bis heute nicht möglich ist). Die Support-Mitarbeiter vertrösten einen immer nur auf später.

Morgen geht es weiter …

Mit dem Smartphone Nachrichten zu lesen ist so einfach wie praktisch. Darum tue ich das ausgiebig. Leider sind die wenigsten Seiten im Web auf kleine Bildschirmgrößen ausgelegt.

Entweder man muss zoomen wegen zu kleiner Schrift oder die Seite ist zu breit für den kleinen Bildschirm und man muss zoomen und seitwärts scrollen. Andere Probleme entstehen durch für Desktop-Rechner optimierte Werbeeinblendungen oder durch umständliche Seitennavigation. Außerdem lese ich gerne die Leserkommentare bei Online-Artikeln, was z.B. bei Golem.de und Heise.de mit viel Klicken und Zoomgesten verbunden ist.

Vorbildlich dagegen finde ich derStandard.at. Dort macht es mir Spaß, Artikel und Kommentare zu lesen (besonders jene mit dem Österreich-typischen, sarkastischen Humor), Rubriken zu durchstöbern und das Seitenlayout (Desktop-Ansicht, mobile Ansicht oder Nurtext-Ansicht) zu ändern. Abgesehen davon, dass die Linux-Artikel vom Stil und dem Wissen des Autors her positiv aus der Masse im deutschsprachigen Web hervorstechen. Das sind oft nicht bloß von der deutschen oder österreichischen Presseagentur kopierte Textblöcke.

Eine andere gut zu lesende Seite ist Androidnews.de. Das mache ich über die Anwendung Pulse. So bleibt mir ein händisches Abklappern der Websites über den Browser erspart. Leider hat die Attraktivität der geschriebenen Artikel stark nachgelassen, seit die Autoren gewechselt haben und die Seite zu Giga.de gewandert ist.

Das klingt jetzt nach plumper Werbung. Mag es auch sein (auch wenn ich dafür nicht bezahlt werde), aber ich wollte ein paar gut und schlecht mit Mobilgeräten zu lesende Seiten im Netz erwähnen. Falls jemand Tipps für weitere gut les- und navigierbare Seiten hat, nur her damit!

Am letzten sommerlich-schönen Wochenende dieses Jahres machten wir einen Ausflug zum Krippenstein (ca. 2100 m ü. A., Lage), einem vorgelagerten Berg des Dachsteinmassivs. Das Dachsteinmassiv ist das höchste Gebirge des Salzkammerguts (Wikipedia-Beschreibung) und Oberösterreichs.

Genau wie der Ausflug zum Feuerkogel und bei meinem Bericht über die Schönheit des Salzkammerguts war auch diesmal das Wetter wieder spitze und die Aussicht atemberaubend.

Zum Glück gibt es eine Seilbahn hinauf und der Spaziergang zur 5-Finger-Aussichtsplattform ist sogar für Wanderungeübte ein Klacks. Aber genug der Vorrede, hier ein paar Beweisfotos.

Blick hinauf vom Parkplatz der Talstation.
Mit der zweigeteilten Seilbahn geht es hinauf zum Krippenstein. Der Blick hinunter zeigt den Ort Obertraun am südöstlichen Ende des Hallstätter Sees.
Blick auf das Tal flussaufwärts nach Bad Aussee.
Blick nach Osten. Die Stützpfeiler der oberen Seilbahnstrecke liegen weit auseinander.
Das Willkommensschild der oberen Bergstation auf 2100 Meter. Ja, die Dachsteinregion gehört zusammen mit dem inneren Salzkammergut und Teilen des Ausseerlands zum Welterbe Hallstatt-Dachstein Salzkammergut.
Blick vom Hohen Krippenstein nach Richtung Süden zum Gletscher des Dachsteinmassivs. Wie auch sonst überall in den Alpen zeigt sich hier der drastische Rückgang der Gletschermassen in den letzten 100 Jahren.
Der wunderschöne Tag lud viele Sportler zum Paragleiten ein. Dieses Bild zeigt einen Paragleiter kurz nach dem Start in Richtung Nordwesten zum Hallstätter See.
Die neue Aussichtsplattform 5fingers am nördlichen, extrem steilen Felshang des Hohen Krippensteins.
Blick von der Plattform nach Nordwesten zum Hallstätter See und dem inneren Salzkammergut.
Blick 400 Meter den Felshang hinunter und weiter nach Nordosten.
Atemberaubender Fotoszene mit vorbereitetem Bilderrahmen.

Anfang Juni machten wir einen zweitägigen Ausflug zum Feuerkogel und Alberfeldkogel (ca. 1600 – 1700 m ü. A.). Sie gehören zum Bergmassiv des Höllengebirges, das sich zwischen Attersee und Traunsee im Salzkammergut (Wikipedia-Beschreibung, Lage) befindet.

Der Ausflug hat mich an einen anderen Ausflug erinnert, den ich im Sommer 2008 dokumentiert habe – mit Bildern von Hallstadt, dem Traunstein und der Karibikdem Wolfgangsee. Die Aussicht war auch hier traumhaft, obwohl das Wetter diesmal nicht das beste war.

Außerdem hat mich der Ausflug an das Mozilla Summit 2010 erinnert und den Ausflug zur Roundhouse Lodge (ca. 1850 m) an der Flanke des Whistler Mountain. Die Gebirge in Kanada sind natürlich um vieles weiter als die „kleinen Alpen“. Aber das tut der Schönheit keinen Abbruch.

Blick von der Feuerkogelseilbahn hinunter nach Ebensee
Mit der Seilbahn geht es hinauf zum Feuerkogel. Der Blick zurück gibt den Weg nach Ebensee frei, der Stadt am südlichen Ende des Traunsees.
Schotterpisten im Sommer für die Schipisten im Winter
Die Schotterpisten am Feuerkogel sehen für Wanderer im Sommer nicht sehr einladend aus, dafür sind sie für Schifahrer im Winter umso besser.
Strauchlandschaft am Feuerkogelplateau
Das Plateau zwischen Feuer- und Alberfeldkogel mit Blick auf das restliche Höllengebirge zeigt eine wunderschöne Landschaft knapp oberhalb der Baumgrenze.
Blick nach Norden auf den Tranunsee und Traunstein
Von den steilen Nordhängen aus bietet sich ein fantastischer Blick auf den Traunstein (rechts) und den Traunsee (Mitte) mit Sicht auf den oberösterreichischen Zentralraum dahinter (bei Schönwetter).
Blick vom Alberfeldkogel auf den Feuerkogel
Vom Alberfeldkogel aus hat man einen schönen Blick auf die steilen Kalkfelshänge in Richtung Feuerkogel.
Blick vom Alberfeldkogel auf den Traunstein
Fast der selbe Ausblick, nur etwas nach Norden (links) verschoben mit Sicht auf den Traunstein.
Blick auf den Traunstein, Hütte nahe am Abgrund
Die meisten Gebäude da oben stehen nahe am Abgrund …
Blick vom Feuerkogel-Wanderpfad hinunter nach Ebensee
Beim Abstieg vom Feuerkogel bot sich wieder ein herrlicher Ausblick Richtung Ebensee (Ort) und Traunsee (See).
Nach anstrengendem Abstieg genossen wir noch kurz Rast am Grünberg bei Gmunden, natürlich wieder mit Blick auf den Traunstein und Traunsee.

Vor 2 Wochen waren das Pfingstspektakel und der Finkstonball in Attnang-Puchheim (Oberösterreich) – ich habe vorab berichtet. Pfingstsonntag und -montag war ich beim Finkstonball dabei und habe am Sonntag Abend mit den Attnang Athletics mitgefiebert. Leider hat es nur für Platz 4 gereicht. Haushoher Sieger im Endspiel wurde die Schweizer Nationalmannschaft.

Tribüne für den Finkstonball
Der obere Teil der Tribüne war voll, trotz abwechselndem Regen und Sommerhitze am Montag.
Spielfeld für den Finkstonball
Die Schweizer gewannen beim Endspiel am Hauptfeld.
Rand des Zeltplatzes und des Parkplatzes für den Finkstonball und das Pfingstspektakel
Besucher des Pfingstspektakels und spielende Baseball-Mannschaften übernachteten zum Teil neben dem Hauptfeld. Dahinter befinden sich das Neben-Baseballfeld und der Fußballplatz von Attnang.

Das Schlimme an der ganzen Sache mit den Atomkraftwerken ist, dass immer die Bürger draufzahlen. Sie leiden in unmittelbarer Umgebung der Kraftwerke durch Strahlung und Folgekrankheiten (durch offizielle oder vertuschte Austritte von Radioaktivität – auch eine kleine Dosis kann auf Jahrzehnte gesehen gefährlich sein wie die erhöhte Leukämie-Rate in der Nähe solcher Kraftwerke), sie leiden durch die hohen Subventionen, die den Energiekonzernen in den Hintern geschoben werden, um diese Kraftwerke zu bauen, sie leiden durch den atomaren Abfall, den natürlich der Staat entsorgen soll, obwohl es dafür noch überhaupt keine richtige Lösung gibt, sie leiden durch das Lobbying für die Großkraftwerke, durch das der Fortschritt und Investitionen in neue Energiebeschaffungsformen und neue Netze gehemmt wird, sie leiden bei Naturkatastrophen und Anschlägen, weil sie mit den Folgen leben müssen und nicht die Aktionäre und Entscheider der Energiekonzerne.

Manche scheinen zu glauben, dass alle diese Risiken gesellschaftlich akzeptierte Gefahren sind – ähnlich wie der Umstand, dass am Bahnsteig- oder Gehsteigrand keine Sicherheitsabsperrungen existieren …

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