Ägyptens Bürger gewinnen ihre Freiheit, Nokia läuft mit seinem trojanischen Pferd in die Arme Microsofts. Gegensätzlicher könnten die Meldungen heute nicht sein. Die Aktionäre waren wohl weitsichtiger als die neue Firmenführung. Die Nokia-Aktien sind heute gefallen. Was soll WP7-Handys von Nokia von solchen von HTC unterscheiden? Microsoft kann dadurch nur gewinnen. Was denkt Nokia zu gewinnen? Ich bin gespannt. Bisher war ein Pakt mit dem Software-Monopolisten dadurch gekennzeichnet, dass allein Microsoft davon profitiert. Schade um Nokia.
Eigentlich hatte ich anfangs vor, nicht viele Programme (Apps) zu installieren. Aber wenn der interne Speicher ausreichend Platz zur Verfügung hat und man beim Stöbern oder im Internet etwas entdeckt, dann sammelt sich mit der Zeit eine ganze Menge an Software an. Hier nun eine Liste meiner derzeit installierten Programme. Ich habe im Internet diverse andere Blogs gesehen, mit solchen Listen. Manchmal findet man dort etwas, das man von selbst noch nicht entdeckt hat.
Die wichtigen Programme:
- Webbrowser Firefox: mit Sync die perfekte Ergänzung zu Firefox am Desktop
- Smart Battery Monitor: zeigt detailiert die Akkuleistung und -laufzeit
- 3G Watchdog: Übersicht über den Datenverbrauch
- Profiles: rüstet Nokia-Funktionalität nach
- EboBirthday: erspart das Eintragen der Geburtstage in einen Kalender
- imo instant messenger: bietet mir Zugang zu meinen ICQ- und Jabber-Konten
- Skype: darf natürlich auch nicht fehlen
- AndroIRC: das IRC ist natürlich auch noch nicht ausgestorben
- Out of Milk: für mich eine der wichtigsten Programme – für den Einkauf und zur Übersicht in der Küche
- Wizard Memo: einfaches Notziprogramm
Die kleinen Helferlein:
- RockPlayer Lite: damit ich auch exotischere Videoformate abspielen kann
- OpenOffice Document Reader: für meine Desktop-Dokumente
- Jota Texteditor: noch im Alphastadium aber vielversprechend
- Jorte: bessere Kalender- und Aufgabeverwaltung, aber derzeit noch selten genutzt
- GTasks: schlanker Zugriff auf Aufgaben in Google-Konten
- Dropbox: Verbindung zum Online-Speicher auch vom Handy aus
- WordPress: wenige Funktionen, aber für den Schnellzugriff in Ordnung
- GPS Status & Toolbox
- Shelves: 1 von 3 Programmen, die ich für meine Büchersammlung teste
- BookWorm: 1 von 3 Programmen, die ich für meine Büchersammlung teste
- MyBookDroid – books library: 1 von 3 Programmen, die ich für meine Büchersammlung teste
- Österreich Online-Zeitungen: schneller Zugriff auf österr. Zeitungen
- OnlineZeitungen Deutschland: schneller Zugriff auf dt. Zeitungen
- Zeitungen: schneller Zugriff auf deutschsprachige Zeitungen mit Favoritenfunktion aber viel Werbung
- Backup Everything: kleine Versicherung
- Barcode Scanner: ein Standardwerkzeug
- Save my Attach: funktioniert mit HTC-Mail nicht, aber für den Notfall mit dem Mail-App von Google benutzbar
- Gesture Search: perfekt für Schnellzugriffe
- File Manager: möglichst einfacher Dateimanager
- IMDb Filme & TV
- Adobe Reader: war schon drauf
Spielereien:
- bergfex/Ski: Infos zu Schigebieten
- iSki Austria: Infos zu Schigebieten
- TV-Guide Germany: unflexible aber kleine Online-Fernsehübersicht
- Peak.ar: Spielerei zum Anzeigen von Panoramainfos in den Bergen
- Google-Übersetzer
- Google Goggles: derzeit nur auf Englisch
- Google Sky Map
- Google Sprachsuche
- Quick Settings: nicht notwendig, aber nett
- Chuck Norris kann …: ein Muss!
Spiele:
- PunktGenau: nettes Ratespiel auch zu zweit
- Nationalflaggen-Quiz: zum Trainieren meiner Schulzeitkenntnisse
- Best Tic Tac Toe 6×6: wahlweise mit 3x oder 6×6 Feldern spielbar
- Tank Hero: ein nettes Ballerspiel für Zwischendurch
- Doom: der Klassiker meiner Jugend, nur die Steuerung ist unbenutzbar
- Aequilibrium: das Spieleprinzip habe ich noch nicht durchblickt
- Chess Free: ein bisschen Gehirnjogging muss auch sein
- OpenSukodku
- 4 in einer Reihe
Daneben habe ich noch über den Market aktuelle Versionen von Google Maps, Google Street View, Youtube und Google Search installiert.
Ich schaue so weit es geht darauf, meine Privatsphäre und die anderer zu schützen oder zumindest zu schonen. Zum Beispiel habe ich die Kontakte in meinem Android-Handy nicht mit Google verknüpft, sondern nur lokal am Handy abgespeichert.
Als mir ein Bekannter, ebenfalls mit Android-Handy, aber sagte, er habe alle seine Kontakte über sein Google-Konto eingespeichert und ich sei da natürlich auch dabei, kam mir meine Vorsichtsmaßnahme völlig umsonst vor. Google weiß über diesen Bekannten (und über wen sonst noch) sowieso alles von mir: Postanschrift, Telefonnummer, diverse Mail-Adressen usw.
Natürlich können Google und Co. da sonst eh auch alles herausfinden. Aber es wird halt vorsätzlich gemacht und auch so schön präsentiert. Als hätte ich ein Facebook-Konto mit den sprichwörtlichen Klo-Statusmeldungen.
Gut. Zumindest ist mein Gewissen rein, dass ich nicht meine Telefonbuchkontakte preisgegeben habe, sondern jemand anderer es tut. ;-)
So ein Smartphone ist schon eine feine Sache. Aber der Umstieg von einem Nokia 6230i auf ein HTC Desire Z ist nicht ganz ohne. Schon gar nicht, wenn der Handyhersteller seine alles verkomplizierenden Finger im Spiel hat und man seine Kontaktdaten der letzten 10 Jahre erst einmal sortieren und ausmisten muss. Kommen dann auch noch Aufräumarbeiten dazu wie E-Mail-Kontakte am Desktop ausmisten und ins Handy übertragen und POP3-Mailkonten auf IMAP umstellen, dann ist das Chaos perfekt.
Als jemand mit einer sanften 3 als erste Zahl im Alter fühlt man sich da gleich überfordert. Mein Umstieg von Windows auf Ubuntu Linux war dagegen ein Kinderspiel.
10 Jahre Gewohnheit ändern
Das hängt auch sicher damit zusammen, dass das Handy für mich seit 10 Jahren ein Dauerbegleiter ist. Es ist meine Uhr, mein Wecker, mein Kalender, mein Rufnummernspeicher und mein Erinnerungsnotizblock. Nach 10 Jahren Nokia hat es sich eingespielt und man hat sich an alles gewöhnt. Dagegen ist beim Smartphone alles anders. Das Betriebssystem ist wirklich ein Betriebssystem (mit allen Vor- und Nachteilen), es gibt zig Tausende Anwendungen/Apps zum Runterladen und Ausprobieren (die meisten davon sind eh schlecht programmiert oder sehen schirch aus), der Wecker ist anders, die Klingeltöne sind allgemein alle kurz, elektronisch und oft leise (nicht dass die Nokia-Töne schöner wären, aber sie waren halt mehr „steinzeitliche Wecktöne“, die funktionieren) und Tausend weitere Sachen, die man erforschen, ausprobieren oder darin stöbern kann. Als jemand, der alles sofort in seiner Gesamtheit begreifen will, stößt man da gleich an seine Grenzen.
HTC grrrr
Mein Glück war, dass ich mit dem Android-Telefon meiner Freundin schon mal die Fühler in diese schöne, neue Welt ausstrecken konnte. Damit habe ich auch ein „reines Android“ kennengelernt, das mir den Schritt zu HTC Sense ein wenig erleichterte. Damit habe ich auch gleich bemerkt, wie kompliziert HTC alles macht. Doppelte vorhandene Programme, die sich natürlich nicht deinstallieren lassen, komplizierte Menüstrukturen, mehrere Wege zu den selben Einstellungen usw. – man merkt, dass HTC aus der Windows-Welt kommt und alles Schlechte von dort mit ins Android-Linuxland hereingeschleppt hat.
HTC-Mail
Noch dazu rauben einem die Eigenheiten bestimmter Anwendungen den Nerv wie z.B. die HTC-Mail-Anwendung, die schön aussieht, aber seine eigenen Labels (Ordner) im IMAP-Konto erstellt und das Konto sowie auch Thunderbird damit verschmutzt. Bis man dahinter kommt, wieso das so ist und was man da tun könnte, dauert es seine Zeit – vor allem, wenn man von IMAP bisher noch gar keinen Schimmer hatte. (Zur Auflösung: Ich habe versucht, HTC-Mail gegen die originale Gmail-Anwendung zu ersetzen, aber das HTC-Ding lässt sich nicht vollständig deaktivieren und erstellt nach einer Weile von selbst wieder diese Labels. In Thunderbird blende ich diese HTC-Ordner einfach aus. Derweil scheint das die einfachste Lösung zu sein. Mögliche Änderungen wie Push-Mail verschiebe ich auf später.)
Zusatz vom 19.12.2010:
Das Gute an HTC-Mail im Vergleich zur Gmail-Anwendung ist, dass man auch Nicht-Gmail-Konten damit abrufen kann. Mit HTC-Mail habe ich nun alle meine IMAP-Konten in einem Programm vereint und bin immer am neuesten Stand.
HTC Sense
Abgesehen von diesen zeitraubenden Entdeckerproblemen (die ich vom guten, alten Nokia nicht gewohnt bin – neuere Nokia-Geräte kenne ich nicht) ist das Desire Z selbstverständlich eine Augenweide und ein Spielzeug, das Männerherzen höher schlagen lässt. Auch die Optik der Oberfläche ist wegen des tolles Bildschirms und auch wegen der designtechnischen Perfektion von HTC fantastisch.
Die 7 Startbildschirme lassen sich nach Belieben gestalten und vor allem die HTC-eigenen Widgets fügen sich perfekt in die Oberfläche ein und sind nützliche Zugangspunkte zu diversen Funktionen (Kalender, Kontakte, Lesezeichen, Mails usw.). Und wenn man noch mehr braucht, findet man unter dem Titel „Szene“ noch mehr Startbildschirme, die z.B. auf die Arbeit oder den Urlaub abgestimmt werden können.
HTCsense.com
Nach dem ganzen Lob gleich wieder einen Dämpfer: HTCsense.com funktioniert überhaupt (noch) nicht. Auch viele andere berichten in diversen Foren von Problemen mit dieser neuen HTC-Seite, die vieles Gute verspricht. Man kann damit theoretisch seine Konten am Desktop bearbeiten und synchronisieren, sein Smartphone orten, ausschalten oder gar löschen und mehr. Leider sehe ich nach dem Anmelden das Menü nicht und kann das Gerät nur orten lassen. Von Kontakten und anderem sehe ich nix. Ich werde mal abwarten und vielleicht in ein paar Wochen mich dort nochmals registrieren. Mal sehen, ob sich dann was gebessert hat.
Apps, Apps, Apps
Das erste, was ich im Bereich „Apps“ (man gewöhnt sich an dieses Wort neben all den anderen Perversitäten im Deutschen wie Newsflash, Info-Point oder Kids) getan habe, ist die Standardanwendungen zu aktualisieren. Auch wenn das Desire Z ein Android 2.2 (Froyo) mitbringt, sind Programme wie Google-Maps oder der von HTC vorinstallierte Adobe Reader schon am Tag des Verkaufsstarts veraltet. Zum Glück funktioniert dieser Android-Market vom Prinzip her wie Debians Synaptic – einfach, unkompliziert und zuverlässig.
Und dann beginnt erst das Prozerdere: Programmlisten durchforsten bis zum Exodus, Kommentare ansehen, Empfehlungen ausprobieren usw. Man bekommt ja von jedem Android-Nutzer seine eigene Liste an empfohlenen Superprogrammen, die man natürlich gleich in Erwägung zieht. Aber allein aus Gründen der Akkuleistung, des Datenschutzes und der Stabilität bin ich vorsichtig mit neuen Apps. Manche – wie z.B. Leo-Übersetzungen – sind ja nützlich, aber beim Arbeiten kommt man drauf, dass man ja auch einfach über den Internet-Browser die Seite als Lesezeichen aufruft anstatt sich durch die Liste der Apps zu wühlen und eine eigene Anwendung zu starten.
Na gut, damit genug des Schwatzens. Die Entdeckungsreise (und das Einrichtungsmarathon) geht weiter.
Neben meiner eigenen Suche nach einem geeigneten Smartphone (diese eierlegenden Wollmilchsaumobiltelefone) suchte auch meine Freundin eines. Ihr Vertrag mit Ihrem österreichischen Mobilfunkanbieter ist gerade abgelaufen und ihr zwei Jahre altes „normale“ Samsung-Handy spinnt schon seit Monaten. Darum ist für uns eines gewiss: Samsung kommt als Telefon nicht mehr in Frage.
Ganz kurzfristig sind wir über einen Freund auf das ZTE Blade aufmerksam gemacht worden, das bei Orange UK als „San Francisco“ vertrieben wird. Die Testberichte (z.B. 1, 2) deuten auf ein ganz außergewöhnliches Preis-Leistungs-Verhältnis hin. Das ZTE Blade bietet viel Hardware für relativ wenig Geld im Vergleich zu den anderen Android-Handys mit dieser Hardware-Ausstattung – oder vergleichen mit anderen Handys in der selben Preisklasse.
Der Nachteil ist, dass es am heimischen Markt gar nicht verfügbar ist! Das ist natürlich kein Hindernis, sich so ein Handy zu besorgen. Aber es macht stutzig, wieso die heimischen Mobilfunkanbieter so eine beschränkte Palette an Handymodellen bieten und Handys dieser Art gar nicht anbieten. Das HTC Desire und das Samsung Galaxy S sind oft sogar die einzig vernünftigen Android-Handys, die Mobilfunkanbieter anbieten (neben nicht erwähnenswerten „Billig“-Handys wie dem HTC Wildfire oder SonyEricssons). Neben schlechter Auswahl bieten österreichische Mobilfunkanbieter obendrein noch eine absurde Preisgestaltung: Man solle sich doch bitteschön aus ganz wenigen Modellen ein Smartphone aussuchen, dieses teuer kaufen (aber eben ein bisschen günstiger als es sich selbst zu besorgen) und sich dann bittenderweise noch ganze 2 Jahre an teilweise überteuerte Tarife binden.
Mir ist schon klar, dass wir mit unseren Wünschen (Android, akzeptable Hardwareausstattung und möglichst neueste Software-Version) ein ganz schwer zu bedienender Kundenstamm sind und dass viel Auswahl schlecht fürs Geschäft ist, da es die Kunden verwirrt und die eigenen Brandings erst teuer hineinprogramiert werden müssen; außerdem ist der Smartphonemarkt ja erst noch im Wachsen. Trotzdem frage ich mich, wieso das in den USA und anderen Ländern funktioniert, wo der Smartphonemarkt nur so blüht vor Auswahl und Leben. Fragt man z.B. nach, wieso kein Motorola Milestone angeboten wird, heißt es, das sei für den europäischen Markt nicht so geeignet. Und sie „seien froh gewesen, dass sie das HTC Desire zweitweise anbieten konnten“. Wie bitte?
Es liegt natürlich nicht nur an den Mobilfunkanbietern. Auch die Handyhersteller selbst stellen sich ungeschickt an. Da werden neue Modelle mit toller Ausstattung präsentiert und dann nur für den US-amerikanischen Markt vertrieben. Oder in den USA gut verkaufte Handys werden mit vielen Monaten Verspätung neu konfiguriert und mit neuem Namen versehen dann endlich auch für die europäischen Kunden angeboten. Ohne die Möglichkeit des eigenhändigen Online-Einkaufs würden viele Europäer in die Röhre schauen.
Möglicherweise fehlt es auch am nötigen „Druck“ oder Kleingeld von Seiten des Betriebssystem-Herstellers. Zum Start des neuen Microsoft-Handysystems kommen bis Ende des Jahres eine Vielzahl hochwertiger Modelle auf den Markt, die allein von der Ausstattung und dem Aussehen attraktiv für Kunden sein werden. Android-Handys werden nicht direkt mit dem Gewicht eines Großkonzerns an die Mobilfunkanbieter verkauft, weshalb vielleicht auch die Motivation fehlt.
Android- und möglicherweise auch webOS 2.0-Interessierte müssen wohl (weiterhin) andere Beschaffungswege einschlagen, wenn sie die nötige Auswahl vorfinden wollen. Aus diesem Grund werden die Mobilfunkanbieter aber (weiterhin) denken, dass es für dieses Segment keinen Absatzmarkt gäbe und sie beim Status quo bleiben.
Vor fast genau 9 Monaten habe ich aufgrund des damals neuen Nexus One das erste Mal über Smartphones und Android geschrieben. Die angesprochenen monatlichen Preise der Mobilfunkanbieter für Telefonie und Datentransfer sind wirklich gefallen und langsam wird ein Smartphone bezahlbar für die Normalsterblichen und Nicht-Mobilesinternetverrückten.
Auswahl
Die Frage ist nur, für welches der unzähligen Smartphones am Markt entscheide man sich? Schon seit dem Nexus One und Android 2.1 steht für mich fest, dass es ein Android-Betriebssystem haben muss, das mir die gewünschte Flexibilität, Offenheit und Zukunftsfähigkeit bietet. Da ich außerdem mit dem Smartphone Texte tippen möchte, sollte es eines mit hardwaremäßiger Tastatur sein. (Wozu soll ich mir ein teures Smartphone kaufen, wenn ich es eh nur zum Telefonieren und Lesen im Internet verwenden kann, ohne damit wirklich „arbeiten“ zu können? Aus meinem Bekanntenkreis habe ich auch einige Erfahrungswerte bekommen, die für mich eindeutig für eine richtige Tastatur sprechen.)
Meine Auswahl fiel auf das Motorola Milestone 2 und das HTC Desire Z, die beide im Laufe des vierten Quartals 2010 erscheinen werden.
- Artikel zum Milestone 2 bei androidhandys.com
- Artikel zum Desire Z bei androidhandys.com
- Vergleich von Milestone 2 mit dem Desire Z bei sefanboy.com
- Vergleich von Milestone 2 mit dem Desire Z bei pocket-lint.com
Die endgültige Enscheidung steht noch aus (und wer weiß, vielleicht kommen in den nächsten Wochen noch andere interessante Smartphones mit vergleichbarer Ausstattung auf den Markt, die eine Entscheidung für eines der beiden oben genannten Geräte über den Haufen werden würden). Aber es gibt ein paar Kriterien, für oder gegen die es sich zu entscheiden gilt. Denn nicht jedes Gerät ist gleich.
Vor- und Nachteile
Der Vorteil des Milestone 2 liegt eindeutig bei der Hardware: Mit 1 GHz und mehr internem Speicher ist es gerüstet für Android 2.3, das gegen Ende des Jahres veröffentlicht werden wird. Das Desire Z hat dagegen „nur“ 800 MHz und weniger internen Speicher, weshalb es mit Android 2.3 wohl nicht betrieben werden kann – man ist in der 2er-Serie von Android „gefangen“. Außerdem ist das Milestone 2 äußlich hübscher und die Schiebefunktion für die Tastatur gefällt mir mehr als beim Desire Z. Das Desire Z ist außerdem minimal größer und um 11g schwerer als der Konkurrent.
Der Vorteil des Desire Z liegt dagegen eindeutig bei der Software: Der Android-Aufsatz HTC Sense ist besser und ausgereifter als Motorolas Motoblur. Mit „Fast Boot“ (Gerät ist nach dem Einschalten in wenigen Sekunden betriebsbereit), „Locations“ (Karten können am Gerät zwischengespeichert werden, damit man sich z.B. im Ausland teure Roaming-Gebühren erspart) und der Möglichkeit, Daten mit einem Server zu synchronisieren und per Desktop-Browser sogar Einstellungen und Änderungen an den Kontakten vorzunehmen, hat HTC ebenfalls die Nase weit vorn.
Die 2 offensichtlichsten Nachteile des Milestone 2 sind für mich die Sperrung des Bootloaders, wodurch man keine eigenen Android-Versionen aufspielen kann (um z.B. Aktualisierungen früher zu erhalten), sowie die Unfähigkeit, bei ausgeschaltetem Gerät die Weckfunktion nutzen zu können. Beim Desire Z funktioniert die Weckfunktion angeblich auch im ausgeschaltetem Zustand. (Bitte korrigiert mich, wenn ich mich irre!)
Entscheidung
Entweder Hardware, die man nicht wechseln kann, oder Software, die man nicht wechseln kann. In welchen sauren Apfel werde ich beißen? Ich weiß es noch nicht. Die Software-Funktionen deuten eindeutig in Richtung Desire Z. Aber was will ich mit einem Gerät, dessen System in wenigen Monaten bereits „veraltet“ sein wird? (Eigentlich ist das ja keine Tragödie, aber Smartphone-Betriebssysteme entwickeln sich derzeit sehr schnell, weshalb ich die eine oder andere Neuerung Ende des Jahres oder in einem halben Jahr scherzlich vermissen könnte, wenn ich mit dem Desire Z bei Android 2.2 bleiben muss.)
Da man ein Smartphone für diesen Preis nicht jährlich wechseln will, muss das eingehend überlegt werden. Da die beiden Geräte sowieso noch nicht erhätlich sind, habe ich noch eine Schonfrist.
Meine Fahrt zum Köln-Treffen 2010 von Mozilla begann mit Stress an der Kassa eines Supermarktes. Ich wollte vor dem Gang zum Bahnhof noch schnell etwas Kleines zum Trinken und Knabbern einkaufen. Natürlich stand ich wie immer an der langsamsten Kassa von allen und die Kundin vor mit wollte einen Rabatt auf ein Produkt, auf dem es (in dieser Stückzahl, wie sich später herausstellte) keinen gab. Aber trotz alledem erreichte ich meinen Zug. In Attnang-Puchheim hatte er keine Verspätung. Aber beim Umstieg in Salzburg von der ÖBB zur DB gab es natürlich wieder Verzögerungen, für die man in Durchsagen um Verständnis warb. Dafür war die Reise von Salzburg nach München dann entspannend. Wenn man das Glück hat, Sparfahrkarten für die 1. Klasse günstiger zu bekommen, als man mit Flugzeug oder Auto jemals reisen könnte (oder mit normalen 2.-Klasse-Fahrkarten), ist die Reise angenehm, unbeengt und stressfrei. Man bekmmt Zeitungen, Getränke und Essen (gegen Gebühr, versteht sich) an den Platz serviert, eine Steckdose lässt deinen Laptop länger leben als die bloße Akkulaufzeit und Bildschirme geben dir wie in einem Flugzeug Auskunft über Fahrgeschwindigkeit, derzeitigen Aufenthalt auf verschiedenen Landkarten und Ankunftszeiten in den nächsten Bahnhöfen. Sehr konfortabel. Es ist meine erste Reise mit der Bahn in der 1. Klasse. Ich gebe es zu.
Das war aber nicht ein ICE, sondern ein österreichischer Railjet. Im ICE von München von Köln ging es spartanischer und „älter“ zu und ohne Flugzeug-ähnlichem Auskunftsbildschirm. Dort hoffte ich zumindeset auf Internet, das es natürlich nur gegen horrende Gebühren gab – oder man war T-Mobile-Kunde mit Sondervertrag. So verlief die Reise unspektakulär mit dem Lesen vieler Zeitungsseiten. Ein Auge bekam ich nicht zu, da es extrem kalt war. Auf dem Weg zur Toilette bemerkte ich die angenehme Wärme in der 2. Klasse. Naja …
Vom Kölner Hauptbahnhof ging es dann schnurstracks zum Hotel, das mich und Hagen für die erste Nacht und die ganze eingeladene deutschsprachige Mozilla-Gemeinde am Tag darauf als Konferenzort beherbergen sollte. Nach siebeneinhalbstündiger Zugfahrt war mein Magen noch leer, also schlossen wir unseren Anreisetag relativ bald mit Pizza und Bier bei einem kleinen türkischen Italiener ab.
Der Samstagmorgen ging früh los. Hagen und ich frühstückten bereits um 9 Uhr, da wir eine Stunde später bereits William und die ersten Konferenzteilnehmer erwarteten. Das Frühstück war ausgiebig, das Personal sehr freundlich. Hotel Cristall ist für mich ein gehobenes Mittelklassehotel. Gegen die Oberklasse spricht allein schon der Briefmarken-Röhrenfernseher am Zimmer. ;-) Vielleicht schaffen wir es ja nächstes Jahr, die Konferenz und die Übernachtung dort abzuhalten.
Zwischen 10 und Mittag trudelten dann auch wirklich alle 18 Teilnehmer ein, allen voran Christine „Rothaut“ und Robert „KaiRo“, die aus Wien mit dem Flieger anreisten. Damit begann auch schon meine anfängliche Zitterpartie als Mitveranstalter, ob denn alles – und wie es – klappen würde, da unsere verkündeten Zeiten mit denen der Konferenzraumbuchung etwas divergierten. Wir nutzten aber die Verzögerung, um uns in Köln noch mit kleinen Happen für den restlichen Tag zu stärken. Außerdem gab uns das Gelegenheit, uns schon mal etwas kennenzulernen oder mit bekannten Gesichtern Neuigkeiten auszutauschen.
Meine vorhin angesprochene Zitterpartie verflog auch dadurch, als ich merkte, mit wie viel Engagement alle Teilnehmer bei der Konferenz dann dabei waren. Es war das erste Treffen dieser Art, darum war das Rahmenprogramm relativ grob vorgegeben und wir wussten nicht, wie es in der Realität dann wirklich aussehen würde. Aber wie alles bei Mozilla ist Improvisation Trumpf und funktioniert. Auch dieses erste Treffen dieser Art hat wunderbar funktioniert und ich danke allen und natürlich besonders denen, die uns ihre Arbeit in Präsentationen vorgestellt haben!
Das Rahmennprogramm kann im Wiki nachgelesen werden. Es sei dazu gesagt, dass wir anfänglich extrem in Verzug gerieten, da der Beamer sowie diverse Laptops Probleme und z.B. KaiRo einen Strich durch die Rechnung machten, der die HTML5-Fähigkeiten der kommenten 2.1er-Version von SeaMonkey präsentieren wollte, wie es schon Paul Rouget am Mozilla Summit im Juli für Firefox 4.0 getan hatte. Aber – eigentlich – wie durch ein Wunder konnten wir fast pünktlich alle Themen erledigen und die Konferenz am Samstag um kurz nach 19 Uhr beenden. Ich hoffe, mein Pochen auf „Wir haben doch keine Zeit!“ war niemandem zu forsch.
Dann ging es schnurstracks zum anderen Hotel, in dem wir schliefen. (Wegen Platzproblemen im Konferenzhotel musste William ein anderes zum Schlafen buchen. Aber ein bisschen Bewegung tat uns eh gut nach dem Marathon-Sitznachmittag.) Das Einchecken und die Aufteilung der Leute auf die Zimmer ging schnell und noch schneller kamen wir dann wieder vor dem Hotel zusammen, um gleich darauf zum Brauhaus zu gehen. Im Brauhaus hatte ich die Gelegenheit, Christine und Joachim vom Thunderbird-Forum näher kennen zu lernen und nebenbei das hervorragende Essen zu genießen. Nach dem Essen, Gesprächen und ein paar Gläschen Kölsch (man bekommt das Bier dort nur in 0,2- statt 0,5-Liter-Gläsern) machten wir uns wieder auf zurück zum Hotel. Der morgige Tag sollte früh beginnen und blaue Augen wie beim letzten Mal sollten vermieden werden. ;-)
Der 2. Tag und und sein zentrales Thema der Zielfindung waren dann nicht mehr so genau verplant wie der 1. Tag. Aber überraschenderweise passte der von Hagen und mir vorgegebene Zeitplan perfekt zu unseren Diskussionen. Das Hauptthema des Tages war mozilla.de und es verwunderte mich, dass das auch von allen anderen als das Wichtigste angesehen wurde, wie man aus den Reaktionen und der Reihung der wichtigsten Themen der 3 Gruppen sehen konnte. Die Aufteilung in 3 Gruppen am Schluss war dann auch wichtig und richtig, da in kleineren Runden entspannter diskutiert werden kann. Je größer die Gruppe, desto weniger Leute melden sich naturgemäß zu Wort.
Kadir hat diesen Teil der Diskussion geleitet und als Ergebnis entstand die Seite De:Meeting:2010 – Ziele. Die dortigen Themen sollten die nächsten Monate Priorität vor anderen „verwaltungstechnischen“ (aber nicht übersetzerischen) Tätigkeiten haben. Wir haben knappe Ressourcen, wie am Treffen sehr oft gesagt wurde, darum müssen wir uns unsere Pläne genau aussuchen, um möglichst viel mit möglichst wenig Aufwand zu erreichen. Mozilla.de mit seiner Aufgaben- und Terminübersicht stellt den zentralen Plan dar. Wir hoffen, dass sich Leute finden, die uns dabei helfen können. Vor allem auch neue Leute, die sich vielleicht nicht für Übersetzung oder Endnutzerhilfe interessieren, dafür aber für Webseiten und Webentwicklung.
Und wieder pünktlich konnten wir unsere Diskussionen beenden, da wir zu Mittag den Konferenzraum räumen mussten (leider 2 Stunden früher als ursprünglich geplant). Wir gingen dann alle gemeinsam in die Stadt, tranken Kaffee – deutsch Káffe oder österreichisch Kafée (Testhören) – und konnten uns noch unterhalten. Auch Christine konnte manche noch quälen mit Aufnahmen für das Online-Radio von BLINDzeln.de. :-)
Es war ein tolles Wochenende und der organisatorische Aufwand dafür hat sich wirklich gelohnt! Ich danke allen, die gekommen sind, Hagen für sein Engagement bei den Einladungen und William und Mozilla Europe dafür, dass sie es möglich gemacht haben!
Die Rückfahrt mit der Bahn in der 2. Klasse war übrigens ganz entspannt. Mit einigem Glück fand ich ab Köln einen Sitzplatz, der nirgends an der ganzen Strecke bis München von jemandem reserviert worden war (selten genug). In München musste ich umsteigen und konnte die vielen betrunkenen Wiesn-Teilnehmer in Tracht und Dirndl bestaunen. Um kurz nach 23 Uhr verließ ich den Bahnhof meines Heimatortes und das Wochenende war damit offiziell vorbei.
Damit endet mein Bericht vom Treffen in Köln, den ich wie beim Summit persönlich gehalten habe. „Offizielle“ Beiträge zum Treffen folgen noch. Die Nachbearbeitung des Mozilla-Wochenendes läuft …
Hier noch die Unterlagen, die wir bei der Expo verwendet haben. Danke vor allem an Tobbi für seine tatkräftige Mithilfe bei der Erstellung der Unterlagen.
Und hier noch ein Foto:
- Gruppenfoto einiger deutschsprachiger Teilnehmer des Summits vor dem Expo-Gemeinschaftsstand für Deutschland und Österreich
Achja, und ich konnte Jesse Ruderman von Burning Edge persönlich kennenlernen und ihm danken für seine Zusammenfassungen, die ich immer sehr gerne lese. Er tat erstaunt, dass sich jemand wirklich dafür interessiert. ;-)
Andere Blogbeiträge zum Summit:
Viel Zeit blieb nicht, um Whistler und die Umgebung anzusehen, da wir von morgens bis abends ein volles Programm im Hotel hatten. Am Mittwoch Abend aber ging es nach Whistler Village und wir aßen in Gruppen aufgeteilt in verschiedenen Restaurants. Danach ergab sich die Möglichkeit für einen kleinen Spaziergang durch das Örtchen zurück zum Hotel.
Andere nutzten sicher die Möglichkeit, die Nacht in den Bars des Ortes kurzweilig zu gestalten. Ich war hingegen recht bald müde durch die Zeitverschiebung (22 Uhr war in Europa bereits 7 Uhr am Morgen des nächsten Tages). Dafür war ich schon sehr früh wach und nutzte das hoteleigene Fitnessstudio für den Morgensport.
Der 2. Tag des Summit, Donnerstag, begann wie schon der Vortag mit strahlend blauem Himmel und heißem Wetter auf der Dachterrasse und einem guten Frühstück. Dieser Tag war wieder vollgestopft mit Vorträgen, Diskussionsrunden und Besprechungen sowie der Science Fair und der Mozilla World Expo.
- Wo am Mittwoch noch überall Leute mit Laptops saßen, standen am Donnerstag die Tische und Bildschirme für die Science Fair und die Mozilla World Expo
- Auch Kadir hielt einen sogenanngen Lightning-Talk
Kurzes Video meiner Digitalkamera von der Lockerheit der Regie, wenn Probleme bei Lightning Talks mit angeschlossenen Laptops auftragen: manchmal wurde pointierte Musik dazu gespielt. (MOV, 13,3 MB)
- Science Fair: Marco Zehe, der deutsche Zugänglichkeitsexperte von Mozilla, stellt Firefox im Zusammenspiel mit einem Screenreader vor
- Science Fair: 600 Leute im Gespräch bei mehreren Dutzend Ständen, bei denen Mozilla-Projekte vorgestellt wurden
Besonders hervorgestochen sind für mich die Projekte von Paul Rouget (Mixing the Web) und Aza Raskin (TabCandy). Und kaum zu glauben: Es gab auch 2 Stände von Thunderbird mit Raindrop und Thunderbird für Netbooks, mit dessen Hilfe die Oberfläche von Thunderbird über ein Add-on platzsparender gestaltet werden soll.
Dabei wurde mir aber schmerzlich bewusst, dass dieses Summit eigentlich fast fast ausschließlich auf Firefox zugeschnitten war. Von anderen Projekten sah ich nichts außer mehreren Thunderbird- und SeaMonkey-Programmierern.
Nach der Science Fair und weiteren Sessions begann am Abend die Mozilla World Expo, bei der um die 40 Teams Informationen, Videos, Präsentationen, Speisen und mehr aus ihren Ländern zeigten. Es sollte die Vielfalt der Leute darstellen, die gemeinsam daran arbeiten, Mozilla, Open-Source und ein offenes Internet voranzubringen.
Auch die deutschsprachigen Gebiete hatten ihren eigenen Stand. Genau genommen war es eine Zusammenarbeit von Deutschland und Österreich. Mozillianer anderer deutschsprachiger Länder traf ich nicht.
- Besonders die asiatischen Teilnehmer erfreuten sich an unserem Spiel, bei dem ein dt. Ausdruck einem Bild zugeordnet werden musste
- Links: die lange Reihe der Expo-Stände; rechts: Teil der Bilderwand unseres Expo-Standes mit der Zeitlinie, dem dt. Reichstag und dem Österreich-ist-nicht-Australien-Bild
Meine Freundin und ich hatten für die Expo eine OpenOffice.org-Präsentation über deutsche und österreichische Persönlichkeiten, über die Personen der dt. Mozilla-Gemeinschaft sowie über Mozilla-Mitarbeiter aus Deutschland vorbereitet. Daneben boten wir Bücher, die deutsche Flagge als Erkennungsmerkmal, ausgedruckte Fotos von Sehenswürdigkeiten und verschiedene Süßigkeiten (meist aus Österreich). Von Tobbi stammten ein Memory-Spiel (das besonders gut ankam), bei dem man dt. Namen den entsprechenden Bildern zuordnen musste, sowie eine dt. Mozilla-Zeitleiste, die wir ausdruckten. Danke dafür! Auch an Coce herzlichen Dank, der uns seinen Laptop für die Präsentation zur Verfügung stellte.
Während und nach der Expo gab es das Abendessen im Hotel, das in 3 Räume aufgeteilt Essen von 3 Kontinenten bot: Chinesisch-Japanisch (ich konnte es nicht genau einordnen), Mexikanisch-Südamerikanisch und (auf der Dachterrasse) Europäisch. Ich habe, nachdem wir unseren Expo-Stand abgebaut hatten, aus allen 3 Speisesälen etwas probiert, das Liebste war mir aber der Crêpe-Stand auf der Dachterrasse.
- Mmmmmhhh … Crêpe gefüllt mit Obst und übergossen mit Schokolade
Am 3. Tag, Freitag, gab es wie zuvor wieder Morgensport und Frühstück bei weiterhin strahlendem Sonnenschein. Die kurze Zeit bis zum Beginn der ersten Veranstaltungen nutzte ich nach dem Frühstück, um die nächste Umgebung des Hotels zu erkunden.
Whistler ist, ganz anders als ich erwartet hatte, voller Leben im Sommer. Es wimmelt von Joggern, Radfahrern, Skateboard-Fahrern und Wanderern. Whistler ist das reinste Sommersportparadies, wenn auch ein teures. Auch die Ski-Abfahrten wurden aufwändig präpariert, damit die Mountainbike- und BMX-Fahrer ihren Spaß haben können.
- Wanderkarte für Whistler Village und Umgebung
- Whistler ist wie weite Teile Kanadas ein Naturparadies, ich weiß das zu schätzen
Der letzte Summit-Tag quoll wieder über vor gleichzeitig ablaufenden Veranstaltungen. Besonders an diesem Tag musste ich Kompromisse machen, wo ich hingehen konnte und wo nicht. Am Nachmittag kam es dann auch endlich zum mehrmals verschobenen Treffen von SUMO-Übersetzern. Auf der überheißen Dachterrasse schwatzten wir in kleiner Runde über unsere Probleme mit SUMO und welche Wünsche wir für die nächste Version haben, die von Grund auf neu geschrieben werden soll. Das soll große Geschwindigkeitsverbesserungen bringen sowie alte Probleme beseitigen.
- Chris Ilias (1.v.l.), Kadir (2.v.l.) und andere beim SUMO-Treffen am Freitag Nachmittag
Schneller als erwünscht ging auch der 3. Tag dem Ende zu und nicht lang nach der letzten Session begaben wir uns in kleinen Gruppen nach Whistler Village und fuhren mit der Whistler Village Gondola 1157 Meter hoch bis zur Roundhouse Lodge, die 1809 Meter über dem Meeresspiegel liegt.
Dem Weg entlang vom Hotel bis zur Gondeltalstation standen mehrere freiwillige Mozillianer an neuralgischen Punkten, um die Leute in die richtige Richtung zu lotsen. Das Witzige daran war, dass die Hälfte dieser Freiwilligen aus Deutschen bestand + meinereiner aus Österreich. Die sprichwörtliche, aber klischeehafte Ordentlichkeit des deutschen Gemüts zeigte sich auch in Whistler.
Während meiner Wartezeit an einer Straßenkreuzung, bis auch die letzten Gruppen und Einzelpersonen des Summits mit der Gondel hochfuhren, sah ich viele Leute an mir vorbei spazieren, vorbei fahren und vorbei rollen. Viele Familien waren darunter, auch auch viele Gruppen junger Leute. Alle sportlich und alle schienen nicht besonders arm zu sein. Die Mehrheit der Autos bestand, wie war es anders zu erwarten, aus großen Pickups, Vans und Geländewagen. Gut zu beobachten war die Neugier und Freundlichkeit der Leute, die in Mitteleurope oft zu wünschen übrig lässt. Leider haben die meisten meinen scherzhaften Ruf „Use Mozilla Firefox!“ nicht verstanden. ;-)
Mit der letzten Gondel, die zu dieser Tageszeit extra für Mozilla in Betrieb genommen wurde, fuhren dann wir Lotsen auf die Bergstation. Daran anschließend befand sich eine große Schihütte, die nun für das Abschlussfest des Mozilla Summit 2010 umgebaut worden war.
- Aussicht von der Roundhouse Lodge runter ins Whistler-Tal und zu den Bergen in Richtung Pazifik
- Hunderte Mozillianer feiern und genießen (auf dem Bild sieht man die 2 anderen Österreicher, die ich getroffen habe: links unten der mit dem grünen Schal und mittig der mit dem blauen Hut und der braunen Jacke, der Videoaufnahmen vom Summit drehte)
- Einer der Speisesäle vor der Erstürmung
- Atemberaubender Sonnenuntergang in den kanadischen Bergen
Und nachdem die vielen Gruppenfotos gemacht, eine kurze Abschlussrede gehalten, es finster geworden und das Essen restlos verputzt worden war, ging das Fest erst richtig los. Mozillianer aus der ganzen Welt feierten sich und Mozilla. In der Disco im hinteren Teil der Hütte ging die Post ab. Kurzes Video meiner Digitalkamera von der Disco. (MOV, 4,1 MB)
- Programmierer, Übersetzer und Marketing-Leute fühlen den Disco-Beat
- Auch die Summit-Maskottchen tanzten mit
Damit ging dieses atemberaubende Summit auch schon zu Ende. Es ging alles mal wieder viel zu schnell. Aber es war auch anstrengend und länger wäre es wohl nicht mehr ganz so produktiv gewesen. Außerdem sind ja nicht alle Mozilla-Beitragende Studenten ‒ manche müssen sich Urlaub nehmen.
Darum danke ich meiner Firma für den relativ kurzfristigen Urlaub, Mozilla für diese fantastische Veranstaltung, allen Leuten, die ich wieder getroffen oder neu kennengelernt habe und natürlich meiner Freundin für ihr Verständnis. :-)
Unterstützt ein offenes und freies Internet!
Ich kann es kaum glauben, dass es schon vorbei ist. Ich konnte vorher auch kaum glauben, dass es passieren würde. Das Mozilla Summit 2010 in Whistler, Kanada.
Wenn man die 3 Tage mit einem Wort beschreiben müsste, passt wohl awesome am besten! Ich weiß, dieses US-amerikanische Wort ist abgedroschen. Aber es wurde am Summit selbst so oft verwendet und passt wunderbar zu allem, was ich erlebt habe.
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Die vielen Leute? Die fantastische Umgebung? Das Spitzenhotel? Das tolle Veranstaltungsleitung? Die unglaubliche Darbietung mit großem Zelt auf der Dachterrasse und Multimedia-Veranstaltungssaal? Das verrückte Abschlussfest auf 1800 Meter mit mannshohen Plüschmonstern und Abenddisco?
Allein der Hinflug war ein Hingucker für mich. Normalerweise bin ich immer nachts nach Nordamerika geflogen. Diesmal konnte ich die Schönheit der Eismeere und der weiten Kanadas am hellichten Tag bewundern.
- Blick auf die Eisschollen im Atlantik südlich von Grönland
- Als Schätzer der Alpen kann die Größe und Schönheit der Rocky Mountains nur bewundern
In Vancouver am Flughafen angekommen wurden wir schon von den Veranstaltern abgeholt und per Bus nach Whistler gebracht. Das Hotel an sich war schon eine Attraktion.
- Das Fairmont-Hotel von außen
Ein weniger spektakuläres Hotel wäre schwer möglich gewesen, wenn 600+ Mozillianer darin Platz finden müssen.
- Blick vom Zimmer in Richtung der nächsten Schipiste
- Blick von der Dachterrasse Richtung Norden
Die Dachterrasse mit dem großen Festzelt war der nächste Augenöffner für mich, auf der am Abend der Ankunft die Begrüßungsfeier stattfand.
- Zelt auf der Dachterrasse
- Nach dem Frühstück sah das Ganze dann so aus
Aufgrund der Fußball-Weltmeisterschaft und dem Spiel zwischen Deutschland und Spanien begann der erste Tag, Mittwoch, früher als normal. Die Keynotes wurden von den Mozilla-Größen gehalten und danach wurden die neuesten technischen Errungenschaften für Firefox 4 präsentiert. In letzter Zeit wurde viel auf Firefox eingedroschen und vor allem mit Chrome wird der Browsermarkt viel härter als jemals zuvor. Da sind geistige Streicheleinheiten höchst willkommen. Beispiele für die neuen Möglichkeiten mit z.B. WebGL sind das Video CubicVR 3D Engine WebGL – Flight of The Navigator sowie weitere, die man auf YouTube finden kann.
- Fast noch leerer Veranstaltungssaal für die Keynotes
In den großen Veranstaltungssaal passten locker alle Mozillianer hinein und die Organisation war awesome: Videogroßleinwände, Kameras eigene Regie und sogar eine kleine Tischkamera für Aufnahmen von Mobiltelefonen (denn auch Firefox Mobile alias Fennec wurde live vorgeführt).
Neben weiteren Vorträgen nach dem WM-Spiel in der verlängerten Mittagspause (Whistler liegt 9 Stunden hinter der mitteleuropäischen Zeit) gab es auch ein Gespräch mit William und Kadir.
- Kadir schwärmt für Williams iPhone 4
Weil ich vorhin schon von der Organisation gesprochen habe: Das Marketing war bis ins Detail und aufs Schönste vorbereitet. Das ganze Areal war übersät mit niedlichen Monster-Figuren, den Maskottchen für das Mozilla Summit. Sie dienten auch als Wegweiser, damit man sich in dem riesigen Hotel sofort zurecht finden konnte. Sogar lebensgroße Monsterfiguren machten gute Laune am letzten Summit-Abend (Video auf flickr). Dann gab es eigens vorbereitete Mozilla-Speisekarten für das Abendessen am Mittwoch und am rührendsten fand ich die Kärtchen, die jeden Abend auf den Kissen im Hotelzimmer lagen und Dinge sagten wie: „Sleep well. Making the Web a better place take a lot of energy.“ Amerikaner verstehen etwas von Motivation.
- Die Pappmonster dienten zur Dekoration und als Wegweiser durch das Hotel
- Links das Logo des Mozilla Summit 2010, rechts die Speisekarte von Mittwoch abends
- Gute-Nacht-Kärtchen auf dem Kopfkissen (alle Fotos dieser Kärtchen auf flickr)
Michael „coce“ und ich haben vorhin die Änderungsvorschläge von Robert „rb“ an der Firefox-Funktionsübersicht eingearbeitet und es zeigt sich einerseits, dass Deutsch so eine wundervolle Sprache ist, weil man durch die kleinste Nuance, die kleinste Änderung einer Wortstellung im Satzgefüge oder das Einfügen oder Weglassen eines simplen Artikels viel bewirken kann. Andererseits gibt es Möglichkeiten in der deutschen Sprache, Formulierungen absolut unverständlich zu verfassen, sodass man einen Satz oder Absatz erst nach mehrmaligem Durchlesen versteht. Beamtendeutsch ist (besonders in Österreich) so ein Fall oder auch folgendes Beispiel (das nichts mit Firefox oder seinen Webseiten zu tun hat):
Das anliegende Unterschriftsblatt (weiß) bitten wir unter Beachtung der Bemerkung auf der Rückseite des für Sie bestimmten Unterschriftmerkblattes (gelb) auszufertigen und in dem beigefügten Freiumschlag an uns zurückzusenden. – Quelle
Manchmal ist es nicht leicht, einen technischen englischen Satz in kurzes, klares Deutsch zu übersetzen.
Mark Twain hat einmal treffend festgestellt:
Wenn der deutsche Schriftsteller in einen Satz taucht, hat man ihn die längste Zeit gesehen. Bis er auf der anderen Seite seines Ozeans wieder auftaucht – mit einem Verbum im Mund. – Quelle
So schlimm war es heute nicht, aber man muss doch Acht geben, verschachtelte Sätze oder Passivkonstruktionen oder „es/man“-Sätze oder überlange Attributkonstrukte usw. zu vermeiden.
SUMO ist nicht nur hilfreich, anscheinend ist es auch schmackhaft:
Manche werden mich für völlig deppert halten, aber ich gebe es zu: Ich mag das derzeitige Wetter!
Seit zwei Wochen (oder mehr?) hat es fast durchgehend zwischen -5 und -10 Grad Celsius und alle paar Tage oder Nächte schneit es mehrere Zentimeter (vorgestern musste ich abends und morgens je eine Handbreite Schnee vom Auto fegen).
Was daran schön ist? Erstens ist es nicht feucht. Das heißt, die Autos vereisen nicht wirklich und die Straßen und Wege sind keine Schlittschuhbahnen. Der Schnee ist leicht und trocken. Das macht das Schneeschaufeln wenigstens zu keinem Kraftakt. Und zweitens ist es richtig winterlich: Alles ist weiß bedeckt, wenn man mal von den braunen, gesalzenen Suppen namens Hauptstraßen absieht. So was wünscht man sich meist in der Adventszeit. Und drittens, nicht zu vergessen, versinkt Österreich nicht gleich im völligen Chaos wie andere Teile Europas, wenn es mal ein paar Zentimeter mehr schneit.
Deshalb: Bleibt cool, erfreut euch am Winter. Bald ist sowieso wieder alles weggschmolzen.
Heute Abend gab es im Technologiezentrum Attnang-Puchheim einen Vortrag mit dem Titel „Wie funktioniert Google?” von einem Professor der FH Hagenberg. Meine Freundin und ich waren dabei und waren überrascht von der Anzahl der anderen Gäste. Der Vortragsraum war voll gefüllt. Das Thema interessiert anscheinend die Leute, die von Anfang 20 bis ins Seniorenalter vertreten waren. Der Vortrag selbst war ganz gut gehalten. Alle Zuhörer haben die vollen zwei Stunden durchgehalten (inklusive Diskussionsrunde nach dem Vortrag).
Was mich vom Vortragenden aber irritiert hat, war das Unverständnis gegenüber Open-Source. Sichtbar hat sich diese Einstellung in einer Vortragsfolie offenbart, bei der es darum ging, dass es bei Google eigentlich lockerer zugeht, als man sich das bei Informatikern sonst vorstellen würde. Der eine Satz besagte, das Leben bei Google sei nicht so trist, wie das „die Medien oder LINUX-Gurus” behaupten.
Alleine schon dieser Satz, wie er formuliert und wie die Wörter dargestellt wurden, zeigt die Einstellung des Vortragenden. Linux-Gurus? Hä!? Aber gut. Den Satz selbst will ich nicht analysieren – er hatte nichts mit dem Vortragsthema an sich zu tun.
Schade fand ich dann seine Antwort auf meinen Kommentar in der Diskussionsrunde am Ende, dass in dem Vortrag als eines der Schlüsselelemente von Google die Erwähnung von Open-Source fehle. Er meinte dann sinngemäß, najaaa, man müsse bei Open-Source ein bisschen vorsichtig sein. Es sei nicht alles gut. Es könne anderen Firmen schade. Zum Beispiel hätten Entwicklerfirmen wie Borland durch die Offenheit von IBMs Eclipse gelitten usw.
Ich dachte mir dann nur: Vor 100 Jahren hätte ein Vertreter der Schmiedezunft auch gesagt, dass die Automobilindustrie die Pferdeschmieden in den Ruin treibe. – Na, und? Das ist Evolution! Das Thema habe ich in einem älteren Artikel über die Weiterentwicklung der Wertschöpfungsprozesse angeschnitten, der auf dem Artikel Interaktive Wertschöpfung – Produktion nach Open-Source-Prinzipien des OpenSource-Jahrbuchs 2007 beruht, das wiederum einen Auszug aus dem gleichnamigen Buch von Frank Piller, Ralf Reichwald und Christopher Ihl darstellt (auch als PDF zum Herunterladen verfügbar).
Solcherlei Lektüre wäre empfehlenswert, bevor man sich über das Thema Open-Source auslässt.
Letztes Wochenende war wieder die Premiere einer Aufführung der Kellerbühne Puchheim: des Broadway-Musicals Der kleine Horrorladen (Little Shop of Horrors).
Nach vielen Monaten des Arbeitens, Vorbereitens und Probens haben die Macher und Schauspieler des Stücks ihr Werk endlich vor Publikum spielen können. Nach der Reaktion des Publikums (volles Haus!) und den Anwesenden der Presse zu urteilen, hat sich die Mühe gelohnt, denn die Aufführung war grandios! Der Applaus und die Pfiffe wollten gar nicht mehr aufhören. :-)
Es war noch aus einem weiteren Grund eine Premiere. Glänzte die Hauptbühne der Kellerbühne Puchheim bisher durch Komödien wie jene Johann Nestroys oder leichten Kriminalstücken, ist „Der kleine Horrorladen“ das erste Musical, das aufgeführt wird. Das Risiko hat sich gelohnt. Alle Schauspieler haben überzeugend und berührend gesungen, besonders die Hauptdarsteller (die Darsteller des Seymour, der Audrey und des wahnsinnigen Zahnarztes Orin Scrivello).
Besonders stolz bin ich auf meine Base Ursula und ihren Freund Robert, die diese Aufführung erst möglich gemacht haben. Ursula hat die Puppen der blutgierigen Pflanze „Audrey II“ gestaltet (die wirklich toll aussehen!) und am Bühnenbild mitgearbeitet. Regie, das Drehbuch, die Auswahl der Besetzung und das Bühnenbilds stammen von Robert, der sich mit seinem Perfektionismus selbst übertroffen hat. Die Monate, die die beiden quasi in der Kellerbühne „gelebt“ haben, haben sich gelohnt. Meinen herzlichsten Glückwunsch, euch beiden!
Wer also in der Nähe ist, sollte sich das Stück unbedingt ansehen.